Arma-Christi-Kreuz in Algert
Das Arma Christi Kreuz in Algert wurde zwischen 1790 und 1800 angefertigt und aufgestellt. Der Schöpfer des Kreuzes ist nicht bekannt, aber vermutlich ein hiesiger Handwerker. Man geht davon aus, dass die Stifter des Kreuzes die ehemaligen Besitzer des Gutes „Haus Freiheit“ in Inger sind. Das Arma - Christi – Kreuz, gelegentlich auch als Waffen - Christi - Kreuz, Passionskreuz oder Kapuzinerkreuz bezeichnet, ist eine Besonderheit der religiösen Kunstgeschichte. Arma-Christi-Kreuze finden sich an Außenwänden von Kirchen und als Flurdenkmäler hauptsächlich in den katholischen Gebieten des süddeutschen Raumes und vereinzelt auch im Rheinland. Bis zum 12./13. Jahrhundert dienten dargestellte Leidenswerkzeuge Christi als Triumph- und Majestätszeichen. Ab dem 14. Jahrhundert ist ein Bedeutungswandel zu beobachten: Die abgebildeten Gegenstände dienten nunmehr der "Passionsfrömmigkeit", dem meditativen Nacherleben der Passion Christi.
Seit 1983 steht das Kreuz in Algert unter Denkmalschutz. Es wurde mehrmals restauriert und stand nach der Restaurierung im Jahr 1985 bis 1989 in der evangelischen Auferstehungskirche in Siegburg. Nicht zuletzt durch den Einsatz des Birker Heimatvereins und in Folge einer gerichtlichen Auseinandersetzung bis hin zum OVG Münster wurde es wieder an seinem angestammten Platz in Algert errichtet. Zuletzt wurde das Arma-Christi-Kreuz 2019 aufwendig durch den Diplom-Restaurator Karl Heinz Kreuzberg, Köln aufgearbeitet und mit tatkräftiger Hilfe von Karl Heinz Weiler und Willi Klinkenberg von der Algerter Dorfgemeinschaft und Gerd Streichardt, ehemaliger Vorsitzender des HGV Lohmar, wieder aufgestellt, siehe Dokument.
Leidenssymbole:
Querbalken von links nach rechts: - Laterne, Fackel - rechte Hand Christi - Hahn mit Gefäß, Band, Ähre - gekreuzte Geisselwerkzeuge (Speer, Essigschwamm, Peitsche, Stock, Zweig und Kordel) - Leiter mit Palmzweig - linke Hand Christi - Hammer und Zange
Längsbalkenvon oben nach unten: - INRI Schild – Christuskopf - gekreuzte Lanzen mit Band - Geldbeutel mit 30 Silberlingen, Herz mit Flamme und drei Nägel - Kelch mit Hostie und Strahlen, Schwert - Gewand Christi - drei Würfel - Füße Christi - Totenkopf mit gekreuzten Knochen - Muschelnische
Längsbalken linke Seite von oben nach unten: - Pardiesbaum mit Schlange, Äpfeln und Adam / Eva - Sockel mit geschlossenem Kelch
Längsbalken rechte Seitevon oben nach unten: - Baumstamm, Blätter, Teufel mit stranguliertem Judas, Kordel - Wasserkanne mit Schüssel
Information
Dokument
Quellenangabe
Konservierungs- und Restaurierungsdokumentation Nr.: 18 - 34, Diplom - Restaurator Karl Heinz Kreuzberg, Konservierung und
Restaurierung von Möbeln und Holzobjekten, Quartier am Hafen, Atelier 023, Poller Kirchweg 78-90, 51105 Köln
Archiv Willi Klinkenberg, Algert
Lohmarer Heimatblätter, 19 S. 33
Wikipedia
Autor(en)
Wolfgang RögerZuletzt angesehen: | 28.03.2024, 11:47 |
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Querverweise
Zugehörige Dokumente
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1995
- 2020 Algert ist ein Ort im südlichen Stadtgebiet und liegt knapp 4 km östlich von Lohmar entfernt. Es gehörte bis 1969 zur amtsangehörigen Gemeinde Inger. Der Name Algert taucht erstmalig in den Aufzeichnungen der 1503 gegründeten Birker... Algert ist ein Ort im südlichen Stadtgebiet und liegt knapp 4 km östlich von Lohmar entfernt. Es gehörte bis 1969 zur amtsangehörigen Gemeinde Inger. Der Name Algert taucht erstmalig in den Aufzeichnungen der 1503 gegründeten Birker Marienbruderschaft auf. Es ist jedoch davon auszugehen, dass der Name Aldenacher auf Algert hinweist und erstmalig in einer Urkunde vom 16. Mai 1395 erwähnt wird. Darin gibt Kunigunde Aldenacher bekannt, dass sie Ländereien des Kirchspiels Lohmar in Erbpacht nimmt. Es gab zu dieser Zeit wohl zwei Höfe unter dem Namen "Aldenacher". Mit der Dorfhistorie setzt sich ausführlich Wilhelm Pape in seinem Beitrag für die Lohmarer Heimatblätter im Jubiläumsjahr 1995 (siehe Dokument) auseinander. Als "großen Sohn unserer Heimat" beschreibt der Heimatforscher Heinrich Hennekeuser Bertram Orth, der 1848 in Algert 14 (heute Bungartsberg 19) geboren wurde. 1872 erhielt er die Priesterweihe und war anschließend als Missionar und Pfarrer in Oregon, USA tätig. Nach seiner Bischofsweihe 1900 wurde er 1903 zum Erzbischof von Vancouver in Kanada ernannt. Gestorben ist er in Fiesole/Italien am 4. Februar 1931. Ein Fenster in der Birker Marienkirche erinnert an Ihn.
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