Sagen zur Burg Lohmar
Das Dokument enthält zwei Sagen, die sich um die Burg Lohmar ranken. Sie sind zusammengetragen von Hans Dieter Heimig (Jahrgang 1942) und dem 1991 verstorbenen Bernhard Walterscheid Müller (Jahrgang 1918). Die wunderbaren Illustrationen stammen von Raimund Schüller (1950 - 2018). Sagen sind von Menschen überlieferte Berichte, die an bestimmte Ereignisse oder Tatsachen anknüpfen. Sie spiegeln die Vorstellungswelt der Vorfahren wieder und ihre Einstellung zum Leben.
Die Sage "Alte Burg zu Lohmar" geht zurück auf Will Friedland (Siegburger Kreisblatt, 69.Jahrgang, Nr.198), der Lohmar in seiner Einleitung beschreibt: "Und kommst du über einen der Bergpfade her, so mutet sich das Dörfchen drunten im Tale an, wie ein Baum- und Blütenwerk gezaubertes, wunderliches Häusergenist, dessen Giebel verstohlen über den Baumgipfeln hervorlugen. Der Kirchturm nur gibt mächtiger und lauter von seinem Dasein Kunde".
Bei der Überlieferung der zweiten Sage "De ongeerdesche Jäng en Luhme" haben viele alte Lohmarer mitgewirkt. Die Erzählungen sind vom Autor Bernhard Walterscheid-Müller zusammengefasst und auch ins Hochdeutsche übersetzt worden. Johannes Heinrich Kliesen ist 2004 der Frage nachgegangen, was dran ist an der Fama vom unterirdischen Geheimgang von der Burg aus bis zum Chor der katholischen Kirche, ob die zugemauerten Rundbögen der Burg zu einem Geheimgang führten. Sein Bericht ist in der Bilderreihe enthalten.
Information
Dokument
Quellenangabe
Lohmarer Sagen und Geschichten, 2. Auflage, Verlag ratio-books
Lohmarer Heimatblätter 18 S. 82
Autor(en)
Hans Dieter Heimig, Bernhard Walterscheid-Müller, Illustrationen Raimund SchüllerZuletzt angesehen: | 29.05.2023, 18:23 |
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Querverweise
Zugehörige Dokumente
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2008
Mit diesem Artikel wird die Geschichte der ehemaligen Wasserburg beschrieben, die ihm 14. Jahrhundert errichtet wurde und heute in Teilen immer noch erhalten ist. Beleuchtet wird ferner das Adelsgeschlecht „von Reven“, dass die Burg 200 Jahre... Mit diesem Artikel wird die Geschichte der ehemaligen Wasserburg beschrieben, die ihm 14. Jahrhundert errichtet wurde und heute in Teilen immer noch erhalten ist. Beleuchtet wird ferner das Adelsgeschlecht „von Reven“, dass die Burg 200 Jahre bewohnte. |
Zugehörige Bilder
Die Dreiflügelanlage der Vorburg aus Fachwerkgefüge öffnet sich zum Osten hin durch ein rundbogiges Hausteintor in Richtung Kirchdorf. Früher war die Burg durch diese Hofausfahrt mit dem Kirchdorf und dem Unter- und Oberdorf verbunden, wurde dann 1937 durch den Bau der Bundesautobahn Köln Frankfurt brutal vom restlichen Dorf abgeschnitten. Der Schlussstein des Bogens ist inschriftlich mit 1717 datiert und mit dem Ehewappen der Familie von Groote und zum Bach versehen. Diese Datierung der Um- bzw. Anbauphase der Burg Lohmar lässt sich mit dem Fällungsdatum eines Sparrens und eines Ständers aus dem Innengiebel des Stalltraktes dendrochronologisch nachweisen (Universität zu Köln 1991/92). Seitlich eingemauert, auf dem Bild nicht sichtbar, sind zwei ältere Renaissancewappen aus der Zeit um 1600, diejenigen des Caspar von der Reven zu Lohmar und seiner Gattin Maria von Blankart. (Lohmarer Heimatblätter, H. Hennekeuser, 2008, S.19ff.)
Die Fotografie, von dem noch nicht befestigten Weg zur Aggerbrücke herunter, aus den 1920er Jahren zeigt die Südostansicht des zweigeschossigen Burghauses, um 1350 gebaut und grundlegend in den Jahren 1573-1583 umgebaut, mit einem seitlichen Anschnitt der Vorburg (1717) und dem trockengefallenen Wassergraben. Der Graben rechts von der Zufahrt zur Burg ist zugeschüttet. Über die abwechslungsreiche Geschichte der Burg Lohmar ist schon viel berichtet worden, zuletzt von Heinrich Hennekeuser in den Lohmarer Heimatblättern, Heft 22, Nov. 2008, Seiten 19-36. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts ist das Burghaus, im Wege der Erbauseinandersetzung geteilt worden. Johann Altenhofen übernahm den Burgbesitz als alleiniger Besitzer. 1875 wurde der Besitz geteilt. Die linke Hälfte der Burg blieb bei den Altenhofens und der rechte Burgteil wurde von der Familie Biesenbach erworben. Von diesen beiden Familien bzw. deren Nachkommen ging die Burg an die heutigen Besitzer über, die Landwirte Schultes und Wasser. Heinrich Wassers Tochter heiratete den Landwirt Joseph Braschoß, die Eheleute bewohnten den rechten Teil und bewirtschafteten diesen als landwirtschaftlichen Betrieb. Die älteste Tochter Pauline Altenhofen heiratete Wilhelm Schultes, die später den linken Teil an ihren Sohn Karl vermachten und dieser den Betrieb landwirtschaftlich nutzte.
Im Hintergrund sind die beiden Fachwerkgebäude zum einen die Fähre, die Peter Kümpel 1914 von einer Familie Schultheiß erwarb und zunächst eine Tischlerei in der vorhandenen Scheune betrieb und 1919 das Fährhaus Haus Nr. 6 zur Gast- und Schankwirtschaft umbaute. Diese wurde aber vornehmlich von seiner Ehefrau Elisabeth, geb. Koch betrieben. Die Erlaubnis erhielt er im gleichen Jahr am 2.12.1919. Bis zum Bau der eisernen Brücke 1899 wurde der Verkehr zwischen Lohmar und Altenrath mit einer Fähre durchgeführt.
Das mittlere Fachwerkhaus ist neueren Datums (nach 1900), da es weder in der Urflurkarte von 1823 noch in der Gemarkungskarte des Siegkreises von 1900 vermerkt ist. Mieter waren u.a. die Familien Jackes und Robert Linden.
Zugehörige Medien
Bernhard Walterscheid-Müller (1918 - 1991) hat einige Geschichten aus dem Buch Sagen und Geschichten, 1983 herausgegeben vom Heimat-und Kulturverein Lohmar, auf Tonträger gesprochen. Die Geschichte von den unterirdischen Gängen hat er selbst aufgezeichnet. Viele alte Lohmarer haben bei der Überlieferung mitgewirkt