Zwölf-Apostelbuche
Um die Historie der Zwölf-Apostelbuche in der Nähe des Reitstalls in Lohmar ranken sich einige Geschichten und Legenden. Die alte Buche hatte eine Höhe von 27 Meter und einen Umfang von 7,50 Meter und wurde in den 1970er Jahren durch Blitz und Sturm umgeworfen. 1979 wurden zwölf Buchenzöglinge neu gepflanzt. Über seine Recherchen berichtet Johannes Heinrich Kliesen in dem Beitrag für die Lohmarer Heimatblätter (Dokument).
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Dokument
Quellenangabe
Lohmarer Heimatblätter 28 S.75
Autor(en)
Johannes Heinrich KliesenZuletzt angesehen: | 30.01.2023, 05:04 |
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Querverweise
Zugehörige Bilder
Ein markanter Punkt auf dem Weg von Lohmar nach Seligenthal – daher auch Talweg genannt – war die Zwölfapostelbuche im Lohmarer Wald. Wenn man die Pützerau weiter durchgeht, gelangte man hinter dem Reitstall nach etwa 500 Metern an diesen Baum (heute eine Baumgruppe, die 1979 gepflanzt wurde). Auf dem Foto von etwa 1965 sind von den in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts gepflanzten 13 Stämmen – der 13. stand als Symbol für Jesus – nur noch 9 zu erkennen. Die anderen waren morsch und sind weggeschnitten worden. Bei der jährlichen Rochusprozession wurde am Sonntag nach dem 16. August auf dem Weg von der Kirche in Lohmar nach Seligenthal an der Zwölfapostelbuche die erste Rast gemacht. Der Hl. Rochus ist der Schutzheilige gegen Pest, Seuchen und Ansteckende Krankheiten. Jungfrauen sollen bei der Wallfahrt auch um einen guten Ehemann gebetet haben.
Zugehörige Medien
Peter Büscher, Jahrgang 1901 erzählt in einem Gespräch mit Hans Dieter Heimig im Jahre 1978 u.a. von der Wallfahrt nach Seligenthal und einer möglichen Heiligenerscheinung in der Pützerau
1689 ging nachweislich die erste Fußwallfahrt von Lohmar zum heiligen Rochus nach Seligenthal. Rochus (1275-1327) gilt als Schutzpatron der Pilger und Reisenden und als Nothelfer bei ansteckenden Krankheiten, insbesondere der Pest. 1709 wurde die barocke Wallfahrtskapelle Sankt Rochus südwestlich des Klosters Seligenthal errichtet. Die Pilger aus Altenrath, Scheiderhöhe und Lohmar gingen vom alten Lohmarer Kirchdorf über den früheren »Thalweg« (hergeleitet von Seligenthal) oberhalb der heutigen Pützerau, vorbei am heutigen Reiterhof Waldeck zur »Zwölf-Apostel-Buche«. Über den Reit- und Wanderweg A 2 vorbei am Haus Rothenbach ging es dann über die Zeithstraße durch den Kaldauer Wald Richtung »Dall« (Thal).
Die Sage vom Heiligensprung bezieht sich auf ein Flurstück in der Lohmarer Pützerau (Pützer(h)au bedeutet die Hau - abzuholzendes Waldgrundstück- des alten Pützerhofes in der Kirchstraße). Hier liegt in der Nähe des Talweges das Flurstück "Der Engelssprung" mit einem kleinen Quell, dem sogenannten Maibronnen. Hier in der Nähe wurden viele Dorffeste veranstaltet. Die alten Leute erzählten sich früher, dass man hier in früheren Jahren eine feenhafte Gestalt erblickt hätte, die gnadenreichen Einfluss ausgeübt hätte.
Zugehöriger Ort
An einer Gabelung des Talweges im Lohmarer Wald steht die markante Baumgruppe "Zwölf Apostel-Buche".