Fastnacht 1925 im Saal des „Hotel zur Linde“
Wahrscheinlich nach einer Tanzveranstaltung haben sich etwas weinselig die Akteure Fastnacht 1925 zu einem Erinnerungsfoto auf der Bühne des „Hotel zur Linde“ aufgestellt.
Auf dem Foto sieht man links mit weißem Hut Peter Schneider (Schmied) und Ehefrau, geb. Achnitz; oben 2. Reihe mit Seemannsmütze Walter Schug und daneben mit weißer, krauser Mütze seine Ehefrau Tinni, geb. Lehr; unten sitzend von links nach rechts: Josef Klein, Ehefrau Eva, geb. Bonn, ? Höndgesberg oder Schneppenheim, Lieschen Schwellenbach, geb. Postertz und Ehemann Heinrich Schwellenbach (die anderen unbekannt); über dem Ehepaar Schwellenbach Kathrinchen Weingarten, geb. Weber aus Winkel und Lorenz Weingarten (Schreiner); unten liegend Bernhard Kurscheid und Karl Schultes.
Information
Quellenangabe
Lohmar in alten Zeiten Bd. 2, S. 82
Archiv Hubert Hagen, Lohmar
Autor(en)
Hans Dieter HeimigZuletzt angesehen: | 04.12.2023, 09:24 |
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Querverweise
Zugehörige Bilder
Das Foto von etwa 1977 gestattet einen Blick in den Hof hinter dem „Hotel zur Linde“. In dem linken Gebäude war bis 1925 die Dampf-Kornbrantweinbrennerei des Peter Josef Knipp („de Pettenösel“) untergebracht. Hier stellte er den im Volksmund „Knepps Fusel“ genannten Kornbrand her, der damals 80 Pfennige pro Liter kostete. Die Familie Knipp ist in Lohmar schon vor 1800 nachgewiesen. Zwischen 1797 und 1799 heiratete Johann Knipp die aus Rheidt stammende, aber in Lohmar wohnende Anna Elisabeth Henselers. Ein Enkel von ihnen ist Peter Josef Knipp.
Nach dem Krieg war in der Brennerei eine Fahrradreparaturwerkstatt, die Leo Reich aus der Altenrather Straße betrieb. Die Kinder sagten immer: „Wird dein Fahrradschlauch mal weich, dann eile schnell zu Leo Reich“. Nach der Ära Reich wurde hier von Bernhard Willscheid das Unternehmen „Radio Willscheid“ gegründet. Eine zweite Gründung in diesem Gebäude war 1962 die „Fahrschule Mauermann“ (heute „Fahrschule Walter Kreiter“ im Hause Mauermann in der Johannesstraße 8a). Danach hatte dort Frau Pape eine Geschenk-Boutique betrieben. In dem weißen Haus in der Mitte wohnte in den 1950er Jahren die Familie Willi Schiel und später die Familie August Boddenberg. Im unteren linken Teil des Hauses war die Bühne vom Festsaal des „Hotel zur Linde“ integriert. Rechts das „Kleins Büdchen“ für Obst, Gemüse und Südfrüchte. Nähere Beschreibungen können auf der Seite 171 entnommen werden.
Der ganze Komplex wurde etwa 1979 abgerissen und durch ein großes neues Gebäude ersetzt, in dem zu Beginn die Lebensmittelkette „Konsum“ und danach bis heute die „Spielewelt“ untergebracht ist.
Auf dem Foto vom Ende der 1920er Jahre hat sich der Gesangverein vor dem Hotel „Zur Linde“ aufgestellt. Einige Mitglieder sind noch mit Ehrenzeichen aus dem Ersten Weltkrieg dekoriert.
Zu sehen sind:
1. Martin Köb,2. Peter Kurscheid, 3. Heinrich Steimel, 4 . Hubert Hoffstadt (Altenrath), 5. Heinrich Schwellenbach, 6. Willi Rottland, 7. unbekannt, 8. Heinrich Boddenberg,
9. - 11. unbekannt, 12. ? Lüdenbach, 13. unbekannt, 14. Willi Schüchen, 15. Heinrich Lohmar, 16. unbekannt, 17. Wilhelm Schmitz (de Stürmesch Will oder auch de Kning-Schmitz), 18. und 19. unbekannt, 20. Karl Schmidt (Lehrer, später Rektor), 21. unbekannt, 22. Albert Piller, 23. Ludwig Knipp II, 24. Peter Schneider, 25. unbekannt, 26. Josef Frembgen sen., 27. und 28. unbekannt, 29. Wilhelm Schultes jun. (Bürgermeister), 30. Karl Schallenberg (Kani), 31. Hubert Pohl.