Grundschule Wahlscheid - Brand 2011
In der Nacht zum 21. Januar 2011 brannte das Dach- und Obergeschoss der Gemeinschafts-Grundschule in Wahlscheid-Krebsauel lichterloh. Ein Halogenleuchter an der Fassade hatte das Feuer entfacht.
Das Schulgebäude in Krebsauel war im Dezember 1971 fertiggestellt worden. 1988 wurde das Gebäude aufgestockt und um 4 Klassen erweitert. Bereits am 11. Juli 1966 hatte der Gemeinderat Wahlscheid beschlossen die Planungen für ein Schul- und Sportzentrum Krebsauel aufzunehmen und die Gemeinschaftsschulen Wahlscheid und Honrath und die evangelische Schule in Heide und die katholische Schule in Neuhonrath zusammenzufassen. Dieser zukunftsweisende Beschluss entsprach der zwei Jahre später im Jahr 1968 erlassenen gesetzlichen Schulreform des Landes NRW zur Bildung von Mittelschulen.
Nach nur drei Tagen Schulausfall nach dem Brandereignis, konnte der Unterricht fortgesetzt werden zunächst in Räumen der Offenen Ganztagsschule und im Schulzentrum Donrather Dreieck und später in 98 Containern-Einheiten, die in zwei Stockwerken auf dem Grundschulgelände in Krebsauel aufgebaut wurden. Nach 16 Monaten war das Gebäude saniert. Statt des gestaffelten Dachgeschosses, bei dem nur der Mittelkörper drei Geschosse hatte, war der gesamte Baukörper dreigeschossig mit einem größeren Raumangebot ausgebaut worden. Zudem wurde an der nordwestlichen Giebelseite ein Aufzug für die Barrierefreiheit der Schule angebaut. Solarkollektoren wurden auf beiden Dachhälften montiert. Zum Schuljahresbeginn 2012/13 wurde im „neuen“ Schulgebäude wieder unterrichtet.
Information
Quellenangabe
Lohmarer Stadtanzeiger Febr. 2011
Kölner Stadtanzeiger 27.1.2011
Bernhard Walterscheid-Müller, Die Schulen der Gemeinde Lohmar, Hauptband, 1989
Autor(en)
Wolfgang RögerZuletzt angesehen: | 01.12.2024, 08:17 |
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Querverweise
Zugehörige Dokumente
Am 1.8.2024 jährte sich zum 55. Mal das Inkrafttreten des Gesetzes zur kommunalen Neugliederung des Raumes Bonn, durch das die Gemeinden des Amtes Lohmar (Lohmar, Breidt, Halberg, Inger, Scheiderhöhe - Altenrath fiel an Troisdorf) mit der Gemeinde... Am 1.8.2024 jährte sich zum 55. Mal das Inkrafttreten des Gesetzes zur kommunalen Neugliederung des Raumes Bonn, durch das die Gemeinden des Amtes Lohmar (Lohmar, Breidt, Halberg, Inger, Scheiderhöhe - Altenrath fiel an Troisdorf) mit der Gemeinde Wahlscheid zur Gemeinde Lohmar zusammengelegt wurden. Die Wahlscheider Bevölkerung votierte mehrheitlich mit 3427 zu 2570 Stimmen gegen die Zusammenlegung. Eine Beschwerde der Gemeinde Wahlscheid lehnte das Landesverfassungsgericht in Münster jedoch ab. Darüber wie sich die Kommunalreform in Lohmar auswirkte, berichtet der 2022 verstorbene ehemalige Realschullehrer Hans Warning in den Lohmarer Heimatblättern 2015 (siehe Dokument). Sein Fazit: „Aus Widerstand wurde Harmonie“. Ausführlich geht er auf die Entwicklung im Schulwesen ein. Die Schulreform 1968 ging einher mit der Kommunalreform. Sie bedeutete das Ende der alten achtklassigen Volksschulen. Es wurden die selbstständige Grundschule und die fünfklassige Hauptschule geschaffen. Beide Schulen sollten möglichst als Gemeinschaftsschulen geführt werden. In Wahlscheid wurde 1972 die Gemeinschaftsgrundschule Krebsauel fertiggestellt. Aus den bisherigen Einzelschulen von Wahlscheid, Honrath, Neuhonrath und Heide waren acht Klassen mit 302 Schülern entstanden. Nach der ersten gemeinsamen Kommunalwahl der neuen Großgemeinde im November 1969 einigte man sich, in Lohmar, Birk und Donrath weitere Grundschulen einzurichten. Als zweite zentrale Gemeinschaftsgrundschule wurde nach dem Beschluss der Eltern aus August 1969 die Waldschule am Ende der Hermann-Löns-Straße in Lohmar mit neun Klassen und 336 Kindern eingerichtet. In Birk wurde ab dem Schuljahr 1972/73 eine Gemeinschaftsschule mit katholischen und evangelischen Kindern eingerichtet, nachdem 83,3 % der Erziehungsberechtigten für eine Umwandlung gestimmt hatten. In Donrath wurde die Grundschule als ein zehnklassiges Schulsystem mit Turnhalle im Oktober 1973 eingeweiht. Die Einrichtung einer Hauptschule hatte sowohl die Amtsvertretung Lohmar als auch die Gemeindevertretung Wahlscheid bereits 1968 ein Jahr vor der Kommunalreform beschlossen. Über den Bestand der Hauptschule in Wahlscheid wurde nach der Zusammenlegung heftig gestritten, bis 1979 das OVG Münster die Wahlscheider Wünsche abwies.1980 wurde die Haupstschule Wahlscheid in die erweiterte Gemeinschaftshauptschule Lohmar überführt. 1977 beschloss der Gemeinderat zum Schuljahresbeginn 1978/79 eine Realschule zu errichten, die in der Folgezeit sehr erfolgreich und beliebt war, bis sie zusammen mit der Hauptschule in eine Sekundarschule überführt wurde und ab 2015 als Gesamtschule geführt wird. 1991 war das Geburtsjahr des Gymnasiums, deren Anfangsklassen in den Räumlichkeiten der Realschule unterrichtet wurden. Weiter beschreibt Hans Warning den Ausbau der Infrastruktur für Sport, Kultur, Geselligkeit und des wirtschaftlichen Raumes und die individuelle Stadtteilentwicklung. Sie trugen dazu bei, dass die Bedenken der einstigen Vereinigungsgegner aus den Köpfen weitgehend verschwunden sind und Lohmar zu einem liebens- und lebenswerten Siedlungsraum entwickelt haben, in dem sich die Bürger wohlfühlen. Als einen Glücksfall sieht es der Autor an, dass an der Spitze der Verwaltung immer Fachleute standen, die die Aufgaben der demokratischen Verwaltung von der Pike auf gelernt hatten und sicher beherrschten und es keine Rolle spielte, welcher Partei die jeweiligen Amtsträger angehörten.
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