Kirmesprozession in Lohmar
Auf dem Foto von 1946 ist die Kirmesprozession auf dem Rückweg über die Hauptstraße zur Kirche zu sehen. Das Allerheiligste unter dem Himmel wird soeben am „Broichshäuschen“ vorbeigetragen, wo sich zwei ältere Herren in Ehrfurcht niederknien. Der Himmel wurde um diese Zeit immer von honorigen Mitgliedern des Kirchenvorstandes getragen, für die das eine Ehre war. Unter dem Himmel trägt Kaplan Müller die Monstranz. Die Geistlichen vor dem Himmel sind links Dr. Peter Bernhard Kallen und rechts Pastor Wilhelm Offergeld. Der letzte Herr in der linken Reihe (mit Glatze) ist Josef Pape. Hinten rechts ist die Einmündung in den Backesgarten. Im Broichshäuschen wohnten die Geschwister Lieschen Hammann, geb. Broich und Trautchen Broich, die u.a. Hefe verkauften. Dort ging man in der Regel für 5 Pfg. Hefe kaufen. Die Ecke ist 1973 mit der Lindenapotheke bebaut worden. Auf der Mitte der Hauptstraße liegt sog. „Gesträusels“, über das der Priester unter dem Himmel das Allerheiligste trug. Gesträusels sind Blüten von Blumen und Sträuchern, die am Vortag der Prozession – meist von Kindern – in Körben gesammelt wurden. Wenn wenig Blüten vorhanden waren, wurden auch zum Auffüllen Blätter abgestreift. Vor den Sakramentsaltären haben die Anlieger auch häufig aus den Blüten wunderschöne Teppiche gelegt. Als Gesträusels wurde in der Regel für die Christihimmelfahrts-Prozession Ginster abgestreift, für die FronleichnamsProzession Weißdorn und für die Kirmes-Prozession Heidekraut gesammelt.
Information
Quellenangabe
Lohmar in alten Zeiten Bd. 2, S. 145, Bd.3 S. 214
Autor(en)
Hans Dieter HeimigZuletzt angesehen: | 28.03.2023, 21:01 |
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Querverweise
Zugehörige Bilder
Auf diesem Foto kehrt 1953 oder 1954 die Fronleichnamsprozession zur Kirche zurück. Die Aufnahme ist vor der Einmündung der Altenrather Straße in die Kirchstraße mit Blick in Richtung Hauptstraße gemacht worden. Rechts ist das neuere Gebäude der alten Volksschule zu sehen, in dem Lehrer Josef Schmitz mit seiner Familie wohnte, links die Gärtnerei Heinrich Ramme, dahinter das neue Haus Schmitz noch im Rohbau und dahinter die Dachgauben der Häuser Pape und Raßmes. Der „Himmel“ wird von Mitgliedern des Junggesellenvereins getragen: links vorne Fritz Kurtsiefer und links hinten Johannes Pohl. Hinter dem linken Geistlichen ist als Messdiener Josef Faßbender zu erkennen. Der rechte Geistliche ist Dr. Peter Bernhard Kallen und links daneben Dechant Dr. Johannes Becker. Im Vordergrund im schwarzen Anzug sieht man Johannes Hagen. Die Messdiener von links nach rechts sind mit Banner Hans Dieter Heimig, davor mit einer kleinen Schelle Norbert Bois, dann ebenfalls mit Schelle Karli Wagner, dann Klaus Borchert und ganz rechts Horst Roland.
Zugehörige Begebenheiten
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1939
- 1940
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