Moorrenaturierung Rothenbachbrücke und Hirzenberg
Am 15. Januar 2025 fand das Gemeinschaftprojekt des Heimatvereins und des Lohmarer Gymasiums am Moor Rothenbachbrücke seine Fortsetzung. 30 Schülerinnen und Schüler der Klasse 8a hatten von ihren Lehrern Susanne Elvenich und Lars Bergmann in Absprache mit Wolfgang Weber vom Heimatverein die Aufgabe erhalten, das Gelände zu erkunden und zu dokumentieren, Versickerungstests des Bodens durchzuführen, Austriebe und Sämlinge zu beseitigen und Gräben zu verschließen. Einheitliches Feedback aus der Schülergruppe: Es hat Spass gemacht, an der Renaturierung des Moores mitzuarbeiten.
Wenige Wochen später unterstützten Aktive des Heimatvereins den Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND NRW) tatkräftig beim "Entkusseln" des Hirzenbergmoores. Der BUND NRW, der Landesbetrieb Wald und Holz NRW und der Heimatverein Lohmar haben Anfang 2025 die Renaturierung des Hirzenbergmoores im Lohmarer Wald gestartet. Das Hangmoor beherbergt seltene Arten wie Sonnentau, Schnabelried, die arktische Smaragdlibelle und noch viele mehr. Die Entwässerung des Moores führte zum Wachstum von Sandbirke und Faulbaum. Diese gilt es zu entfernen, damit die Moorpflanzen wieder Licht bekommen. Die abgeschnittenen Bäume werden aus Entsorgungszwecken an Ort und Stelle verbrannt. Wenn die Fläche vom gesamten Baumbewuchs befreit, ist werden die Entwässerungsgräben verschlossen und das Moor wird wieder nass.
Das Hirzenbergmoor ist nur eines von vielen Mooren im Lohmarer Wald. In den nächsten Jahren will der BUND mit seinem Moorprojekt „Renaturierung von Moorlebensräumen der bergischen Heideterrasse“ noch mehr dieser wertvollen Lebensräumen renaturieren. Der Lohmarer Wald ist Teil der Bergischen Heideterrasse. Diese erstreckt sich zwischen der Ruhr im Norden und der Sieg im Süden und beherbergte in der Vergangenheit viele moortypische Biotope. Die meisten dieser Lebensräume sind heute verschwunden oder bedroht. Durch Renaturierung können die wichtigen Ökosystemleistungen von Mooren und der Schutz ihrer gefährdeten Arten gesichert werden. Nasse und intakte Moore schützen das Klima indem sie Kohlenstoff binden und seltenen Pflanzen und Tieren ein Zuhause geben.
Mehr Informationen unter: moore-nrw.de
Information
Quellenangabe
Informationen Dr. Martin Grund (BUND NRW)
Fotoarchiv Röger
Autor(en)
Wolfgang RögerZuletzt angesehen: | 21.04.2025, 11:41 |
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Querverweise
Zugehörige Bilder
In einem Gemeinschaftsprojekt renaturieren der Heimatverein Lohmar (HGV) und das Gymnasium Lohmar ein Moor im Lohmarer Wald an der alten Rothenbachbrücke nahe der Stadtgrenze zu Siegburg. Gewässergräben wurden geschlossen und über 70 Bäume gefällt und Flächen entbuscht.
Das Moorprojekt liegt in einer Teichlandschaft, einer einzigartigen Kulturlandschaft, wo im Mittelalter Ton für die Siegburger Töpfer abgebaut wurde und anschließend mehrere hundert Jahre lang über 200 Klosterteiche der Abtei auf dem Michaelsberg die Menschen mit Fisch versorgten. Heute sind hier wertvolle Biotope für gefährdete Pflanzen- und Tierarten. Diese besonders abwechslungsreiche naturnahe Kulturlandschaft mit ihren Laubmischwäldern, Gewässern, Moor- und Heideflächen ist für die Förderung der biologischen Vielfalt besonders wichtig. Die Akteure des Heimatvereins Lohmar, allen voran der Projektleiter Wolfgang Weber haben sich sehr darüber gefreut, dass mit Susanne Elvenich und Lars Bergmann zwei Lehrer des Gymnasiums sich für das Projekt begeisterten und es in den praktischen Biologieunterricht und in eine Projektwoche zum Schuljahresabschluss einbanden. Die Gymnasiasten waren an vier Tagen vor Ort. Die Schülerinnen und Schüler hatten Spaß daran mitzuwirken, das Niedermoor als Wasserfilter und CO2 Speicher zu entwickeln dabei etwas über Klimaschutz, Wasserqualität, Pflanzenwelt und eine einzigartige Kulturlandschaft ihrer Heimat zu lernen. Die Ergebnisse hielten sie in Abschlussdokumenten fest und präsentierten die Projektarbeit zum Abschluss der Projektwoche im Gymnasium am 4. Juli 2024 der Öffentlichkeit.
Als Experten unterstützten der zuständige Revierförster Axel Horn, Dr. Grund und Holger Sticht vom BUND das Projekt.
Die Stadt Lohmar verlegte die Verrohrung für einen Zugang zu einem Informationsstand über einen Wegeseitengraben und spendete 1.800 Euro.