Prozessionen an Fronleichnam
Im Rheinland gehörte die Fronleichnamsprozession (der Name „Fronleichnam“ bedeutet wörtlich übersetzt: Leib des Herrn) seit dem späten Mittelalter zu den Höhepunkten des Kirchenjahres, mit dem die leibliche Gegenwart Jesu Christi im Sakrament der Eucharistie gefeiert wird. Zunächst wurde das Altarsakrament in der verschlossenen Pyxis (Hostienbehälter) mitgeführt, seit dem 14. Jahrhundert kam dann der Brauch auf, das Allerheiligste sichtbar in der Monstranz unter einem Traghimmel mitzutragen. Der Feiertag ist auf den ersten Donnerstag nach der Oktav des Pfingstfestes festgelegt.
Die drei Bilder der Fronleichnamsprozession in Lohmar aus den 1920/30er Jahren zeigen eine Sequenz verschiedener Prozessionsformationen mit den Jungen an der Spitze, der feierlich in Weiß gekleideten Mädchen in ihren Kommunionkleidern in etwa an der gleichen Stelle der Hauptstraße und im dritten Bild die erkennbar große Anzahl der Pfarrangehörigen – die Frauen links, die Männer rechts und die Kinder in der Mitte. Die Prozession ging jeweils von der Pfarrkirche entlang der Kirchstraße, bog dann rechts in die Hauptstraße ein, weiter durch das Unterdorf – am Wegekreuz zwischen Rohloff und Hagen fand der sakramentale Segen statt – in die Bachstraße, dort wo Ecke Waldweg (heute Humperdinckstraße) am Wegekreuz ein weiterer Altar für den Segen aufgebaut war, dann weiter die Bachstraße entlang, wo an der Dunkels-Eck der dritte Segen erteilt wurde, den Mühlenweg entlang und die Hauptstraße zurück zur St. Johannes Enthauptungskirche zum Ausgangspunkt, wo der Schlusssegen erteilt wurde.
Information
Quellenangabe
Lohmar in alten Zeiten, Bd.2, S 98,99; Bd. 3 S. 107, 2016
Siegfried Helser, Wie et fröhe woe, Bd. II, S. 29, 1994
Autor(en)
Lothar FaßbenderZuletzt angesehen: | 27.03.2023, 16:46 |
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Querverweise
Zugehörige Bilder
Auf diesem Foto kehrt 1953 oder 1954 die Fronleichnamsprozession zur Kirche zurück. Die Aufnahme ist vor der Einmündung der Altenrather Straße in die Kirchstraße mit Blick in Richtung Hauptstraße gemacht worden. Rechts ist das neuere Gebäude der alten Volksschule zu sehen, in dem Lehrer Josef Schmitz mit seiner Familie wohnte, links die Gärtnerei Heinrich Ramme, dahinter das neue Haus Schmitz noch im Rohbau und dahinter die Dachgauben der Häuser Pape und Raßmes. Der „Himmel“ wird von Mitgliedern des Junggesellenvereins getragen: links vorne Fritz Kurtsiefer und links hinten Johannes Pohl. Hinter dem linken Geistlichen ist als Messdiener Josef Faßbender zu erkennen. Der rechte Geistliche ist Dr. Peter Bernhard Kallen und links daneben Dechant Dr. Johannes Becker. Im Vordergrund im schwarzen Anzug sieht man Johannes Hagen. Die Messdiener von links nach rechts sind mit Banner Hans Dieter Heimig, davor mit einer kleinen Schelle Norbert Bois, dann ebenfalls mit Schelle Karli Wagner, dann Klaus Borchert und ganz rechts Horst Roland.
Zugehörige Begebenheiten
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1939
- 1940
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