Die Mitglieder vom Kyffhäuserbund Lohmar

Der 1900 gebildete Kyffhäuserbund (auch Kriegerverein genannt, hieß ab 1938 NS-Reichskriegsbund „Kyffhäuser“ e.V.) war ein Verein ehemaliger Soldaten, der militärische Tradition und Kameradschaft pflegte, sowie ihren verstorbenen Mitgliedern und ehemaligen Soldaten ein ehrenvolles Grabgeleit gab. Er ist benannt nach dem Kyffhäusergebirge südlich des Unterharzes. Auf ihm wurde um 1895 das Kaiser-Wilhelm-Nationaldenkmal errichtet. Nach der Sage lebt in dem Gebirge Kaiser Friedrich Barbarossa (geb. um 1125, gest. am 10.6.1190). Peter Kemmerich schreibt darüber: „In Lohmar wurden die Veranstaltungen des Kriegervereins immer groß aufgezogen. Fackelzug mit Böllerschüssen am Vorabend, gemeinsamer Kirchgang mit Musik am Festtage und nachmittags großer Festzug durch den mit Fahnen und Triumphbögen geschmückten Ort mit einer anschließenden großen Tanzveranstaltung. Lange Reden auf Vaterland, Kaiser und Reich waren selbstverständlich. Nach dem Ersten Weltkrieg flackerte der Kriegerverein noch einmal auf und verlosch nach dem Zweiten Weltkrieg“ (Meine Heimatgemeinde, S. 48).
Information
Quellenangabe
Lohmar in alten Zeiten Bd. 1, S. 134f
Autor(en)
Hans Dieter HeimigZuletzt angesehen: | 14.02.2025, 00:19 |
Bisher angesehen: | 891 mal |
Querverweise
Zugehörige Bilder
Nach dem gewonnen Krieg 1870/71, als das deutsche Volk eine Zeit der Hochstimmung durchlebte, gründeten die Veteranen der Gemeinde im Jahre 1871 den Kameradschaftlichen Kriegerverein Honrath. 13 Jahre später kam es im Zentralort Wahlscheid zur Gründung eines 2. Vereins. In den Kameradschaftlichen Kriegervereinen wurden die militärischen Erinnerungen sowie die nationale Gesinnung wachgehalten. Ferner sollte die Kameradschaft der ehemaligen Soldaten erhalten bleiben und notleidende Mitglieder unterstützt werden.
Bei den Zusammenkünften tauschten die Vereinsmitglieder immer wieder ihre Kriegserlebnisse aus. Natürlich sprach man auch von der schönen fremden Welt, die die Männer der Gemeinde damals nur im Kriegseinsatz kennenlernen konnten. Kaiser’s Geburtstag, Krönungs- und Gedenktage an Schlachten waren Anlaß für Festveranstaltungen der beiden Kameradschaftlichen Kriegervereine. Das Feiern einer Vielzahl von Festen war „von oben“ erwünscht bzw. befohlen.