Gasthof „Zur Sonne“ Weeg, bei Wahlscheid, Ende der 1940er/Anfang der 50er Jahre
Dieses alte Fachwerkhaus, inschriftlicht 1690 erbaut, liegt an der Kreisstraße von Kreuznaaf, nach Hausen, Hausdorp, Höffen, Oberstehöhe und weiter nach Marialinden, auf dem Höhenrücken zwischen Agger- und Naafbachtal. Hier in Weeg zweigt die Verbindungsstraße nach Mackenbach hinunter ins Aggertal zur B 484 ab.
Das Bild dürfte kurz nach dem 2. Weltkrieg entstanden sein, als die Eheleute Wilhelmine und Alfred Koch dort neben einem Kolonialwarengeschäft und einer Poststelle („Weeg/Siegburg-Land“) die Gastwirtschaft „Zur Sonne“ betrieben. Die Kegelbahn am linken Bildrand wurde um 1900 vom Vater von Alfred, Albrecht Koch, errichtet, sie war bis etwa 1930 seitlich offen, d.h. nur das Dach war gedeckt und das Balkengerüst aus senkrechten Ständern, Eckpfosten, Riegel und Schwellen war nicht mit Lehm ausgefacht, sondern offen. Neben der Gastwirtschaft war der Vater nebenberuflich als Sattler (auch „Ham[m]acher oder mundartlich „Hamächer“ genannt) und Polsterer tätig. Bis 2006 waren Ulla und Markus Fitzek die Wirtsleute „Zur Sonne“. Nach einem Umbau beherbergte das Haus das Restaurant „Olive bis es am 23. Januar 2012 seine Türen schließen und den Betrieb einstellen musste. Nach gut einem Jahr wurde das Restaurant ab Sonntag, 2. Dezember 2012 durch Annette Klein und Bert Berens als "Vier Jahreszeiten" neu eröffnet. Nach einem weiteren Pächterwechsel hieß das Restaurant "Fachwerk 1690". 2019 wurde der Gastronomiebetrieb eingestellt.
Information
Quellenangabe
Lohmar in alten Zeiten Bd. 3, S. 128
Autor(en)
Lothar FaßbenderZuletzt angesehen: | 20.04.2025, 09:08 |
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Querverweise
Zugehörige Dokumente
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11. Juli 1955
Auf der Fotopostkarte mit Poststempel vom 11.7.1955 ist in der Mitte das evangelische Altenheim auf dem Rösemig in Wahlscheid abgebildet. Es wurde am 14.12.1951 eingeweiht. 56 alte Menschen zogen in das neue Heim. Inzwischen ist das Haus viermal... Auf der Fotopostkarte mit Poststempel vom 11.7.1955 ist in der Mitte das evangelische Altenheim auf dem Rösemig in Wahlscheid abgebildet. Es wurde am 14.12.1951 eingeweiht. 56 alte Menschen zogen in das neue Heim. Inzwischen ist das Haus viermal erweitert und modernisiert worden. Von 1999-2003 erfolgte der bisher letzte umfassende Neu- und Umbau. Das evangelische Altenheim ist heute mit seinen 88 Einzelzimmern und 12 Doppelzimmern und der modernen Architektur erneut zukunftsweisend. Auf der rechten Bildseite erkennt man einen Güterwaggon an der Verladerampe des Bahnhofs. Die Proteste der Gemeinden Overath, Wahlscheid und Lohmar konnten nicht verhindern, dass der Personenverkehr auf der Strecke „vorläufig“, wie es im damaligen Sprachgebrauch hieß, eingestellt wurde. Am 1.5.1962 kam das endgültige „Aus“ mit der Einstellung jeglichen Verkehrs, auch des Güterverkehrs auf der Strecke Overath bis Donrath. 1962 wurden die Gleise demontiert. Der Bahndamm wurde zum Teil für die Umgehungsstraße von Wahlscheid genutzt. Auf der Laderampe für den Güterverkehr entstand das Forum Wahlscheid. Auf dem nördlichen Teil des ehemaligen Güterbahnhofes wird heute die Wahlscheider Kirmes gefeiert. |
Zugehörige Bilder
Die Kegelbahn war bis ca. 1930 unten offen. Ganz rechts ist die Schmiede erkennbar; sie ist inzwischen abgebrochen. Ferner sind die Scheune links, an das ganz links stehende Wohnhaus Frackenpohl angrenzend, und die weiter rechts stehende Scheune (kommt nur mit dem Dach zum Vorschein) abgebrochen.
In der Gaststätte „Zur Sonne“ betrieben die Eheleute Alfred und Wilhelmine Koch noch nach dem 2. Weltkrieg ein Kolonialwarengeschäft. Darüber hinaus verwalteten sie die Poststelle „Weeg/Siegburg-Land“. In der Gaststätte wurde am Kirmesdienstag die sogenannte „Blocher Kirmes“ gefeiert. Die Gaststätte „Zur Sonne“ war nach dem 1. Weltkrieg die Stammkneipe der sehr unternehmungslustigen jungen Männer aus Bloch. Diese Jungs, an deren Spitze „Heimatdichter“ Hermann Kirschbaum stand, riefen mit freudiger Zustimmung des Wirtes Alfred Koch die „Blocher Kirmes“ ins Leben.