Kuttenkaule und Haus Hasselssiefen
Unterhalb von Weegen nach Donrath hin ist der Weiler Kuttenkaule mit sieben Wohnhäusern und dem Haus Hasselssiefen. Die beiden Wörter „Kutte“ und Kaule“, aus denen sich der Siedlungsname zusammensetzt, besagen eigentlich ein und dasselbe. Er bedeutet eine kleine Vertiefung in der Erde.
Der Name Kuttenkaule wird erstmals 1538 im Mitgliederverzeichnis der Birker Marienbrudernschaft erwähnt. Dort wird ein „gontgyn up der kuttenkulen“ genannt. Anscheinend gab es auf der Kuttenkaule bis in die 1960er Jahre hinein nur zwei Wohnhäuser. Erst dann hat sich durch Neubauten ein Weiler der heutigen Größe ergeben.
Kuttenkaule wurde erst 1961 an das Wassernetz der Gemeinde Lohmar angeschlossen. Bis dahin wurde das Wasser aus dem Ende der 50er Jahre gebauten Brunnen in die Häuser geleitet.
Das Haus Hasselssiefen wurde Ende des 19. bzw. Anfang des 20. Jahrhunderts erbaut und diente zunächst als Erholungsheim für kranke Priester, später als Waisenhaus. In dem Haus gab es eine Kapelle, die rund 50 Personen Platz bot. Bis 1954 in Donrath die Marienkirche fertiggestellt war, gingen viele Donrather nach Hasselssiefen zur heiligen Messe.
Information
Quellenangabe
Lohmarer Heimatblätter 22, S. 64 - 77
Autor(en)
Hans Dieter Heimig, Heidi MeurerZuletzt angesehen: | 15.02.2025, 00:39 |
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Querverweise
Zugehörige Dokumente
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2008
Weegen liegt im südwestlichen Teil Lohmars und hat heute ca. 850 Einwohner. Umliegende Ortschaften und Weiler sind Donrath und Höngen im Norden, Halberg und Ellhausen im Nordosten, Salgert und Gebermühle im Osten sowie Lohmar-Ort im Süden bis Westen. ...Weegen liegt im südwestlichen Teil Lohmars und hat heute ca. 850 Einwohner. Umliegende Ortschaften und Weiler sind Donrath und Höngen im Norden, Halberg und Ellhausen im Nordosten, Salgert und Gebermühle im Osten sowie Lohmar-Ort im Süden bis Westen. Weegen war im 17. Jahrhundert eine Hofanlage mit zwei Häusern, die zu Eichen gehörte. Der „Eycher weegh“ wurde bereits 1644 erstmals erwähnt und ist die Grundlage der Namensgebung des heutigen Ortsteils Weegen. Der Name Weegen ist aus der Bezeichnung „zu Eichenwegen“ (Taufbuch von 1683), „Von den Weegen“ (Heiratsregister von 1727) oder „Auf den Weegen“ (Einwohnerverzeichnis des Kirchspiels von Lohmar 1750) entstanden. Bereits 1817 wurde die Ortsbezeichnung Weegen in den Flurkarten eingetragen. Dort sind 1824 drei Häuser (2 Wohnhäuser, 1 Gesindehaus) ausgewiesen. Bereits 1843 zählte Weegen fünf Häuser und 22 Einwohner. Anfang der 1920er Jahre kaufte das Ehepaar Bucher das Fachwerkhaus auf der Weegener Str. Nr. 8, vor dem die Söhne Mitte der 20er Jahre einen Brunnen bauten. Dies ist und war der einzige Brunnen in Weegen. Vor dem Krieg gab es ein Lebensmittelgeschäft im Ort. 1945 wurde das Geschäft der Familie Langel geschlossen. Anfang der 50er Jahre wurden alle Straßen und auch die meisten Feldwege asphaltiert; Anfang der 60er Jahre wurde Weegen an die kommunale Wasserversorung angeschlossen. Nachdem der alte Ortskern dicht besiedelt war, wurdeMitte der 1960er Jahre südöstlich ein erster Siedlungsabschnitt mit Flachdachbungalows gebaut, die 1967 bezogen werden konnten. Etwa 1965 wurde die Fläche zwischen Elsternweg und Meisenweg erschlossen und 15 Baugrundstücke zur Verfügung gestellt. In den 70er Jahren wurde auch das „alte Weegen“ bebaut und die ursprünglichen Fachwerkhäuser abgerissen. In den 1980er Jahren wurde der Ort zuerst – von Eichen kommend – rechts der Weegener Straße und anschließend rechts des Elsternweges bebaut und erweitert. Etwa 1995 wurde die Dr.-Kallen-Straße gebaut. Mit ihr entstanden der Milanweg und der Weihenweg. Zeitgleich wurde die Straße Eichen ausgebaut. Diese war bis Mitte der 90er die Hauptzufahrt in den Ort Weegen hinein. Zur Schule gingen die Weegener Kinder bis 1857 nach Lohmar, danach in die Bergschule nach Ellhausen. 1968 wurde das 1. bis 4. Schuljahr in die Grundschule Donrath sowie das 5. bis 8. Schuljahr in die Hauptschule Lohmar integriert. Die heutigen Stadtteile Weegen, Heppenberg, Donrath, Hallberg, Ellhausen, Grimberg und Naaferberg bildeten bis 1969 (kommunale Gebietsreform in NRW) eine eigene Gemeinde. Diese war nach dem kleinsten Ort Halberg benannt. 1969 siedelte sich ein weiteres Lebensmittelgeschäft mit Metzgerei in Weegen an. Dieses wurde 1993 wegen Unrentabilität geschlossen. In Kreuzhäuschen wurde sogar eine eigene Poststelle für Weegen, Eichen und Halberg betrieben. Im Oktober 1969 wurde die Poststelle aufgelöste und der Ort wird nun von Lohmar aus versorgt. Die Verwaltungsangelegenheiten wurden bis 1851 im Wohnhaus des jeweiligen Bürgermeisters erledigt. Bis 1908 war das Bürgermeisteramt in Donrath die Anlaufstelle für die Bürger. Erst danach wurde ein neues Bürgermeisteramt in Lohmar gebaut. Nähere Informationen siehe Dokument.
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Zugehörige Bilder
Das „Haus Hasselssiefen“ in der Kuttenkaule Anfang der 1950er Jahre. Das ganze Gelände zwischen Kuttenkauler Weg und In der Falmerswiese (nicht sichtbar im Vordergrund) ist noch unbebaut. Neben „Haus Hasselssiefen“ im Hintergrund ist das Haus Limbach zu erkennen.
Das „Haus Hasselssiefen“ wurde um 1900 vom Verein PAX als Erholungsheim für kranke Priester gebaut. Später erwarb Rektor Klein aus Donrath dieses Haus. Rektor Klein war als Religionslehrer am Gymnasium der „Chorfrauen vom Hl. Augustinus“ in Essen angestellt und vermachte „Haus Hasselssiefen“ und die umliegenden Ländereien etwa 1909/10 dem Kloster.
Bis 1966 betreuten Ordensschwestern dort etwa 25 drei- bis sechsjährige Waisenkinder aus Köln. 1967/68 wurde ein neuer Komplex angebaut und diente ab dann als Erholungsheim für die Ordensschwestern aus Essen. Im „Haus Hasselssiefen“ war auch eine Kapelle, in der viele Donrather bis zum Bau der Marienkirche regelmäßig die Hl. Messe besuchten.
Heute steht das gesamte Anwesen zum Verkauf an. Quelle: Hans Dieter Heimig, LHBL, Heft 22, 2008, S. 77
Wenn man vom Ende der Straße „In der Falmerswiese“ in Donrath nach Weegen hochgeht, liegt auf der Hälfte des Weges der Weiler Kuttenkaule mit dem Haus
Hasselssiefen. Noch bis in die 1960er Jahre haben auf der Kuttenkaule nur zwei Wohnhäuser gestanden, heute sind dort acht Häuser. Die beiden Wörter „Kutte“ und „Kaule“, aus denen der Siedlungsname zusammengesetzt ist, besagen eigentlich ein und dasselbe. Kutte oder Kaule bedeutet kleinere Vertiefung in der Erde. Der Name Kuttenkaule wird erstmals 1538 im Mitgliederverzeichnis der Birker Marienbruderschaft erwähnt. 1928 zog in das Wohnhaus Nr. 2 – von Bombach bei Agger kommend (s.S. 39) – die Familie Wilhelm Burger und Sibylle, geb. Jackes mit sechs Kindern ein. Eigentümer war zu dieser Zeit die Fam. Frackenpohl aus Kreuznaaf. Als Sibylle
Burger 1940 starb, blieb Wilhelm Burger noch bis zu seinem Lebensende 1958 dort wohnen. Dann wurde das Haus Anfang der 1960er Jahre abgerissen. (Quelle: Hans Dieter Heimig, Kleine Heimatgeschichte von Weegen, in: LHBL, Heft 22, 2008, Seite 76 f.)
Auf dem Foto von 1928/29 sind von links nach rechts vor dem Fachwerkhaus Nr. 2 zu sehen: Josef Burger, der 1942 bei Rschew gefallen ist; Sibylle Burger, geb. Jackes; Wilhelm Burger (etwa 51 Jahre alt); unbekannt und Heinrich Burger, den das Schicksal später in einen Rollstuhl zwang.
Auf dem Foto vom Anfang der 1950er Jahre ist das noch unbebaute „Donrather Dreieck“ etwa von der Kuttenkaule aus zu sehen. Rechts ist die noch vollständige Lindenallee zwischen Lohmar und Donrath und links die Verbindungsstraße zwischen Hauptstraße und Jabachtalstraße. Das gesamte Dreieck wurde landwirtschaftlich genutzt. Ganz hinten im ersten Haus wohnte der Polizei-Hauptwachtmeister Ernst Pack mit Familie, dahinter ist das Gut Jabach und vor diesem Haus, kaum zu erkennen, ist das Fachwerkhaus Faßbender (lt. Rolf Demmer, de Mahnemächers), das dem Neubau Fa. Suretec weichen musste.
Zugehöriger Ort
Weegen liegt im Südwesten der Stadt Lohmar an der Kreisstraße 37, die die Bundesstraßen B 507 (Jabachtalstraße) und B 56 miteinander verbindet. Bis zur Kommunalreform 1969 gehörte der Ort im Amt Lohmar zur selbstständigen Gemeinde Halberg. Heute wohnen hier ca. 850 Personen.