Milchauto in Wahlscheid
Hugo Reißberg, Höffen, holte mit seinem LKW die auf den „Milchböcken“ in den Weilern stehenden Milchkannen ab. Nur wenige Bauern brachten früher zeitweise morgens ihre Milchkannen zum 7.00 Uhr-Zug (Richtung Siegburg). Die Molkerei Schrettenholz in Siegburg zahlte damals 4 Pf pro Liter mehr für die Milch. Wenn Hugo Reißberg die vollen Milchkannen abholte, brachte er die geleerten Kannen des Vortages zurück. In einer Kanne befand sich die sogenannte Magermilch, mit der die Molkerei nichts anfangen konnte. Mit ihr fütterten die Bauern die Schweine und Kälber. Eine Zeitlang brachten die Bauern die Milch zu einer Sammelstelle in den „Jrongk“. In einem kleinen, im Fließengarten stehenden Haus, das bei der Explosion des Munitionszuges am 15. Februar 1945 total beschädigt wurde, hatte die Molkerei Hockerts aus Köln diese Sammelstelle eingerichtet.
Information
Quellenangabe
Wie et fröhe woe Band I, S. 213
Autor(en)
Siegfried Helser †, Textbearbeitung: Bernd BraunZuletzt angesehen: | 23.01.2021, 23:20 |
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Zugehöriger Ort
Wahlscheid ist ein Stadtteil von Lohmar und war bis 1969 eine eigenständige Gemeinde zu der die heutigen Stadtteile Agger, Dahlhaus, Durbusch, Hausen, Höffen, Honrath, Hove, Mackenbach, Münchhof, Neuhonrath und Scheid gehörten. Wahlscheid liegt ca. 6 km nördlich von Lohmar und ist direkt an der Bundesstraße B 484 gelegen.