Niedrigwasser und Hochwasser an der Agger im Jahreswechsel
Mitte August 2022 verzeichnen viele Flüsse in Deutschland Rekordtiefstände infolge der Trockenheit und Hitze. Der Rheinpegel in Köln zeigte am 16.8.2022 nur 73 Zentimeter, knapp über dem historischen Tiefstand von 69 Zentimeter im Hitzesommer 2018. An der Agger liegt der normale Pegelstand in Lohmar bei 7o - 80 Zentimeter. Mitte August liegt der Pegelstand unter null; dass Wasser erreicht den Fuß des Pegels nicht. Noch ein Jahr zuvor im Juli 2021 verursachte ein Hochwasser erhebliche Schäden. Unter anderem stand die Gasstätte "Zur Alten Fähre" unter Wasser.
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Quellenangabe
Kölner Stadtanzeiger, 17. August 2022
Autor(en)
Wolfgang RögerZuletzt angesehen: | 22.04.2025, 06:46 |
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Die Schulchronik der katholischen Volksschule Ellhausen-Donrath 1899-1966 berichtet, dass im November 1890 das Aggertal eine große, im laufenden Jahrhundert in diesem Ausmaß einmalige Überschwemmung erlebte. Von Broich bis Lohmar stand außer dem Bahnschienenstrang die Straße vollständig unter Wasser. Der Überschwemmung folgte Anfang 1891 ein außergewöhnlicher Wintereinbruch. Der Schulpfad (Verbindungsweg Donrath – Ellhausen) war unpassierbar. Ähnliche Hochwässer an der Sieg, Agger und Sülz wiederholten sich in den Jahren 1890/91, 1907, 1926, 1940, 1956 und 1983 (bei dem Hochwasser am 4.11.1940 wurde die fünf-bogige Steinbrücke über die Agger zerstört).
Auf den Bildern mit Blick vom Ziegenberg auf das Hochwasser an der Burg Lohmar und des zurückgehenden Hochwassers mit Kirche und Burg handelt es sich um das Hochwasser von 1926/1928. Im Jahre 1926 kam es nicht nur in Lohmar, sondern auch in anderen Orten an den Nebenflüssen des Rheins, der Sieg und der Agger, zu einer Hochwasserkatastrophe. Im Dezember 1926 wechselten Frost und Tauwetter ab. Teile des Rheins waren – wie auch 1928 wieder – wo der Rhein mit Autos befahrbar war – mit einer festen Schnee- und Eisdecke überzogen, die bei dem darauffolgenden Wechselwetter brach, staute und sich in einer solchen Menge häufte und so den normalen Lauf des Flusses hemmte, dass die Wassermassen wegen des versetzten Eises nicht abfließen konnten. Im Februar kamen starke Regengüsse dazu und die Wassermassen brachen los. Die Schäden waren so groß, dass die Obrigkeit eingreifen musste.