Noch fuhr die Bahn durch Lohmar
Das Foto von 1955 zeigt die Kirchstraße von den Bahngleisen in Richtung Einmündung Altenrather Straße. Ganz rechts ist der Eingang zum Grundstück Schnitzler und hinter den Bahngleisen das Haus Raßmes (Kirchstraße 4), das 1913 errichtet wurde. Dort führt Hans Dieter Heimig seine kleine Schwester Marlene an der Hand spazieren. Auf der linken Seite ist das Mietshaus der Baustoffhandlung Knipp, in dem lange Jahre der Friseur Josef Spürk arbeitete und daneben das Schreibwarengeschäft Gogol. Vor Gogol war dort das Hitlerjugendheim und davor die Lebensmittelgenossenschaft „Eintracht“. Die „Eintracht“ ist dann umgezogen in das Haus Henkel, Hauptstraße 65, (Ecke Hauptstraße/Poststraße), und nannte sich später „Konsum“. Hinter dem Haus Knipp sieht man die beiden Gebäude der Volksschule Lohmar. Zwischen dem Haus Knipp und dem Volksschulgebäude – ein schmaler Gebäudeteil, der etwas vorkragt – war die Wohnung von Lehrer Hermann Bollmann.
Man erkennt auch sehr gut, dass die Kirchstraße beidseitig mit Rotdornbäumchen bepflanzt war. Leider waren diese jedoch immer wieder von belgischen Besatzungssoldaten abgebrochen worden. Besonders an Wochenenden kamen oft belgische Soldaten von den Kasernen in Altenrath zu Fuß nach Lohmar, um die Kneipen zu besuchen. Wenn sie dann nachts betrunken – und oft randalierend – wieder zurückzogen, kam es immer wieder vor, dass aus Übermut einige Bäumchen abgebrochen wurden, bis die Gemeinde später keine neuen mehr pflanzte.
Information
Quellenangabe
Lohmar in alten Zeiten Bd. 1, S. 184
Autor(en)
Hans Dieter HeimigZuletzt angesehen: | 27.11.2024, 21:01 |
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