Original: Hohn' s Daniel
Als offizielle Berufsbezeichnung nannte Daniel stets „Salzhändler“. Er saß meist neben seinem Salzvorrat und trank aus einer Flasche Bier. Das viele Biertrinken begründete er mit dem Hinweis: „Der Handel mit Salz macht durstig.“
Daniel, der kinderlos verheiratet war, hatte es sehr schwer in seinem Leben. Seine Ehefrau war in den letzten Lebensjahren ständig in einer Heilstätte. Für die Pflegekosten hatte er aufzukommen. Aber die Einkünfte waren so bescheiden, daß sie nur zur Bestreitung des eigenen Lebensunterhalts ausreichten.
Bemerkenswert war seine Intelligenz, mit der er manche schwierige Situation gut zu meistern wußte. Daniel entstammte einer Handwerker- und Kaufmannsfamilie. Vater und Opa waren die hiesigen Schomsteinfegermeister, der Bruder war Großhandelskaufmann.
Hier ist eine Anekdote:
Daniel war sehr beleibt und hatte meist „Keene Doocht“ (keine Lust) zu arbeiten. Eines Tages sah ein Bekannter „Hohn’s Daniel“ auf dem Weg von Kirchbach nach Wahlscheid mit Hacke und Schüppe. Erstaunt fragte er Daniel: „Wills Du arbeiten?“ „Nein“, antwortete Daniel; „es könnte sein, daß einer kommt und die Geräte braucht.“
Information
Quellenangabe
Wie et fröhe woe Band I, S. 115-116
Autor(en)
Siegfried Helser †, Textbearbeitung: Bernd BraunZuletzt angesehen: | 29.08.2024, 02:15 |
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