Restauration Gut Windlöck
Das Gut Windlöck ist zusammen mit Haus Auel seit 1818 im Besitz der Familie de La Valette St. Georg. Seit den 1930er Jahren war es über drei Generationen hinweg bis 2018 an die Familie Mürkens verpachtet. Sie betrieb dort Milchwirtschaft. Der ursprüngliche Hof wurde zu diesem Zweck umgebaut. In den 1960 er Jahren entstand der große Kuhstall mit Milchkammer. Im Laufe der Jahrzehnte wurde die Fläche von ca. 4.750 qm mit Schuppen und Lagerhallen zugebaut. Als 1998 der Pachtvertrag mit dem Golfclub Schloss Auel geschlossen wurde, gab die Familie Mürkens die landwirtschaftlichen Flächen für den Golfplatz frei. Herr Peter Mürkens wurde bis zu seiner Rente als Greenkeeper eingestellt und sein Sohn Robert machte sich als Landschaftsgärtner selbstständig. Es wurde vereinbart, dass die Familie weitere zwanzig Jahre auf dem Hof leben und der Pachtvertrag im Juli 2018 auslaufen würde.
Im Sommer 2018 übernahm Tatjana von la Valette den Hof mit der Absicht, ihn in den ursprünglichen Zustand zurückzubauen. Sie hatte zwar eine Vision, aber keine konkrete Vorstellung, wie der Hof eines Tages im alten Glanz erscheinen würde. Es dauerte ca. sechs Monate, bis der Abriss fachgerecht durchgeführt worden war. Viel Sondermüll, wie Asbest musste entsorgt werden etc. Spaziergänger, die des Weges kamen, schlugen teilweise die Hände über dem Kopf zusammen. Jeden Tag fiel eine kleine oder größere Entscheidung. Als beispielsweise der alte Putenstall abgerissen wurde, ergab sich, dass der Stall mit historischen Dachziegeln bedeckt war. Also wurden Ziegel für Ziegel abgedeckt und sorgsam eingelagert. Auf der großen Freifläche von ca. 3000 qm entstand eine Wildblumenwiese mit verschiedenen heimischen Obstbäumen alter Sorten.
Information
Zuletzt angesehen: | 18.07.2025, 04:29 |
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Querverweise
Zugehörige Dokumente
In einer Reise durch die Jahrhunderte berichtet Elisabeth Klein für die Lohmarer Heimatblätter über die geschichtliche Entwicklung des Gutes Windlöck. Der Hof Windlöck liegt idyllisch eingebettet in einer Talmulde südöstlich von Honrath. Die... In einer Reise durch die Jahrhunderte berichtet Elisabeth Klein für die Lohmarer Heimatblätter über die geschichtliche Entwicklung des Gutes Windlöck. Der Hof Windlöck liegt idyllisch eingebettet in einer Talmulde südöstlich von Honrath. Die Gründung dürfte, wie bei vielen Höfen in unserer Gegend, zwischen 1300 und 1400 gewesen sein, als nach der Rodungszeit immer mehr Siedlungspunkte entstanden. Im Laufe der Zeit haben zahllose Eigentümer- und Pächterwechsel stattgefunden, in denen es auch eine Verbindung zum heutigen Schloss Auel und der Burg Honrath gab. In der Mitte des 18. Jahrhunderts wurde das heutige, unter Denkmalschutz stehende Wohnhaus, von Windlöck erbaut. Aus dem Bauernhof und später errichteter Gastwirtschaft wurde schließlich ein Gärtnereibetrieb. Das Gut Windlöck überstand auch schwierigste Zeiten. So wütete z.B. 1756 bis 1763 im Bergischen Land der Siebenjährige Krieg. Die abwechselnd durchziehenden hannoveranischen und französischen Heere zwangen die Menschen zu Abgaben und es herrschte Not und Armut in der Bevölkerung. Das Jahr 1761 ging als ein Hungerjahr in die Geschichte ein. Später in der französischen Besatzung unter Napoleon waren dessen Truppen plündernd und brandschatzend durch das Aggertal gezogen. Nach einer Überlieferung soll aber der Ortsvorsteher Schmitz den General mit Geschenken beruhigt haben, so dass Wahlscheid und auch Windlöck verschont blieben. Wenn Sie mehr wissen möchten und welche Folgen ein Vulkanausbruch in 1816 hatte, dann lesen Sie den ausführlichen Beitrag in der beigefügten PDF-Datei. |
Zugehöriger Ort
Windlöck liegt am Südweshang eines Höhenrückens südöstlich von Honrath. Der Siedlungsname bedeutet " Windloch" = windige, windreiche, frei Stelle. Auf der Ploennis-Karte von 1715 und auf der Wiebeking-Karte von 1790 erscheint der Einzelhof unter dem Namen Windloken.
Quelle: Wilhelm Pape, Siedlungs- und Heimatgeschichte der Gemeinde Lohmar, 1983