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Weiler Hohn

Foto  |  1930
Weiler Hohn – wo man hinschaut, sieht man Fachwerkhäuser.
Weiler Hohn – wo man hinschaut, sieht man Fachwerkhäuser.

In Hohn, das erstmals 1644 erwähnt wurde, wohnten im Jahre 1875 insgesamt 27 Personen in 6 Wohnhäusern.

Der „Kellerbach“ der direkt unterhalb der Straße Münchhof-Mailahn entspringt, und der Kattwinkelbach fließen in Hohn zusammen und bilden den Hohnerbach, der später noch den Klefhauserbach aufnimmt und nach Aggerhof hinunterfließt. Die Flurbezeichnung „Am Mühlenberg“ in unmittelbarer Nähe des Weilers deutet daraufhin, daß in Hohn auch eine Mühle vorhanden gewesen sein kann.

Lina Müller geb. Kürten, Wahlscheider Straße, erzählte von ihrem Vorfahren Wilhelm Weber, dem Gründer des Männerchores Wahlscheid, der in Hohn wohnte:

Er hatte eine kleine Landwirtschaft und flechtete im Winter Körbe und Mahnen. Seine Weidensträucher hegte und pflegte er, weil ihm deren Äste das notwendige Rohmaterial lieferten. Eine Werkstatt brauchte Wilhelm nicht; er verrichtete seine Arbeit in den Häusern der Bauern. Der Hohnerbach diente ihm zum Nässen des Holzes.

Wilhelm war ein leidenschaftlicher Musiker und spielte mit seinem Kontrabaß in einer Kapelle. Eine große Freude für ihn war das gemeinsame Singen mit Schulkindern auf der Bank unter seinem Lindenbaum in Hohn. Diese Musikleidenschaft brachte er in den Männerchor Wahlscheid bei der Gründung im Jahre 1879 ein.

Die Fachwerkhäuser errichteten unsere Vorfahren gemeinsam mit Verwandten und Nachbarn in Eigenleistung. Der Hausbau dauerte gewöhnlich 8 bis 12 Jahre, da das hierfür benötigte Eichenholz vorher 5 bis 8 Jahre trocknen mußte. Das Eichenholz stammte aus dem eigenen Wald. Im Schweiße ihres Angesichts mußten die Menschen ihre Arbeit verrichten, konnten sich bei der schweißtreibenden Arbeit aber erlauben, fette und kalorienreiche Nahrung zu sich zu nehmen.

Die Fachwerk-Gefache wurden mit Weidengeflecht ausgefüllt und mit Lehm, der von Stroh durchsetzt war, verschmiert (“geschleevert“). Die Außenwände waren atmungsaktiv. Erdbeben und Bombenerschütterungen trotzten die Fachwerkhäuser. Die Gewölbekeller wurden mit trocken (ohne Mörtel) verlegten Bruchsteinen – mit der schmalen Seite nach unten – erstellt.

 

Information

Quellenangabe

Wie et fröhe woe Band I, S.51-52

 

Autor(en)

Siegfried Helser †, Textbearbeitung: Bernd Braun
Zuletzt angesehen:20.04.2024, 21:56
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