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Weißer Sonntag Anfang des 20. Jahrhunderts

Bild  |  2012 - 2016
Weißer Sonntag 1901. Links Gertrud Hagen verh. Pohl und rechts Maria Lohr verh. Distelrath.
Weißer Sonntag 1901. Links Gertrud Hagen verh. Pohl und rechts Maria Lohr verh. Distelrath.
Weißer Sonntag 1919. Das Mädchen in der Mitte ist Maria Burger, verh. Eschbach aus Krebsauel.
Weißer Sonntag 1919. Das Mädchen in der Mitte ist Maria Burger, verh. Eschbach aus Krebsauel.
 „Weißer Sonntag“ 1910. Elisabeth van der Viefen, verh. Ramme (links) und Helene Rottland, verh. Klein (rechts), die spätere Inhaberin des „Kleins Büdchen“ in der Kirchstraße in Lohmar.
„Weißer Sonntag“ 1910. Elisabeth van der Viefen, verh. Ramme (links) und Helene Rottland, verh. Klein (rechts), die spätere Inhaberin des „Kleins Büdchen“ in der Kirchstraße in Lohmar.
Kinderkommunion am 19.4.1925. Oben: 2. v. r.: Willi Weppler; 2. Reihe: 4. v. r. Katharina Pape, verh. Heimig; 6. v. r. Agathe Knütgen, verh. Berghold; ganz links Maria Klein 3. Reihe: von links Ramme?; Gorissen?; 1. v. r. Änni Müller?; 3. v. r. Luise Schnitzler, verh. Schwillens
Kinderkommunion am 19.4.1925. Oben: 2. v. r.: Willi Weppler; 2. Reihe: 4. v. r. Katharina Pape, verh. Heimig; 6. v. r. Agathe Knütgen, verh. Berghold; ganz links Maria Klein 3. Reihe: von links Ramme?; Gorissen?; 1. v. r. Änni Müller?; 3. v. r. Luise Schnitzler, verh. Schwillens

Der erste Sonntag nach Ostern, der Weiße Sonntag, wird erstmals im 17. Jahrhundert als Datum für die Erstkommunion erwähnt. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts gab es bischöfliche Anweisungen, diesen Termin zu wählen.

Ein frühkirchlicher Brauch war es, kleinen Kindern schon direkt nach der Taufe ein paar Tropfen Wein zu geben. Damit hatten sie auch an der Eucharistie teilgenommen. Nach 1200 wurde das Alter nach und nach heraufgesetzt, bis viele Kinder im Alter zwischen zehn und vierzehn Jahren erstmals zur Kommunion gingen. 1910 setzte Papst Pius X. das Alter für Erstkommunion und Erstbeichte auf etwa sieben Jahre herab. In Deutschland gehen die meisten Kinder im dritten Schuljahr, also im Alter von etwa neun Jahren zur Erstkommunion. Wer später erst getauft wird, geht dabei in der Regel auch direkt zur Erstkommunion. Katholiken dürfen dann erstmals die gewandelte Hostie empfangen. Nach katholischer Auffassung ist Jesus nach der Wandlung real in den Zeichen von Brot und Wein präsent. Das Sakrament der Eucharistie geht nach kirchlicher Lehre auf Jesus zurück, der beim letzten Abendmahl am Gründonnerstag den Jüngern Brot und Wein reichte und die Worte sprach „Das ist mein Leib“ und „Das ist mein Blut“.

Der Name „Weißer Sonntag“ leitet sich von den weißen Gewändern ab, die die Neugetauften in der Frühzeit des Christentums trugen. Sie sollten ein sichtbares Zeichen sein für die Reinigung durch das Taufwasser. Klassischer Tauftermin war Ostern. Ab dem siebten Jahrhundert trugen die erwachsenen Täuflinge die weißen Kleider die gesamte „Weiße Woche“ hindurch bis zum Weißen Sonntag. Bei der Erstkommunion sind heute dunkle Anzüge für die Jungen und weiße Kleider für die Mädchen verbreitet. Noch bis in die 1920er Jahre war es in Lohmar üblich, dass die Mädchen schwarze Kleider trugen, lediglich die Blumenkränzchen waren weiß.

Viele katholische Kirchengemeinden feiern heute die Erstkommunion nicht mehr am Weißen Sonntag, häufig aus organisatorischen Gründen. Für 2021 hat die Katholische Kirche St. Johannes in Lohmar aufgrund der andauernden Einschränkungen durch die Corona Pandemie die Kommunionfeiern in den Juni verlegt.

Information

Quellenangabe

Lohmar in alten Zeiten Bd. 2, 2012

Lohmar in alten Zeiten Bd. 3, 2016

www.kirche-und-leben.de

Autor(en)

Hans Dieter Heimig, Wolfgang Röger
Zuletzt angesehen:23.04.2024, 11:08
Bisher angesehen:1232 mal

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Prozession der Kommunionkinder in Lohmar um 1934
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Prozession Kinderkommunion in Lohmar 1937

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