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900 Jahre Wahlscheid (1121 – 2021)

Dokument  |  1971
Bild 1990/91 unterer Bildrand: Mücnchhof bis 1923/24 Verwaltungssitz der Gemeinde. Mitte links; Ev Kirche St. Bartholomäus
Bild 1990/91 unterer Bildrand: Mücnchhof bis 1923/24 Verwaltungssitz der Gemeinde. Mitte links; Ev Kirche St. Bartholomäus
Bild (1990/91) Mitte: Kath. Kirche St. Bartholomäus gegenüber Forum neben dem früheren Bahnhof. Hintergrund rechts: Emmersbach, Katharinenbach, Schönenberg, Höffen
Bild (1990/91) Mitte: Kath. Kirche St. Bartholomäus gegenüber Forum neben dem früheren Bahnhof. Hintergrund rechts: Emmersbach, Katharinenbach, Schönenberg, Höffen
Programm 850 Jahrfeier
Programm 850 Jahrfeier
Rhein-Sieg Rundschau 30.8.1971
Rhein-Sieg Rundschau 30.8.1971
Rhein-Sieg Rundschau 30.8.1971
Rhein-Sieg Rundschau 30.8.1971
Rhein-Sieg Rundschau Nr. 201, 1971
Rhein-Sieg Rundschau Nr. 201, 1971
Titelseite Amtsblatt vom 7.8.1971
Titelseite Amtsblatt vom 7.8.1971

Am 6. Januar 1121 taucht der Ort Wahlscheid erstmalig in einer Urkunde des Abtes Kuno der Abtei Siegburg auf. In dem Urkundentext wird Wahlscheid zweimal erwähnt als „de Walescheit“ bzw. „de Walscheit“. Zur Erinnerung daran wurde im Rahmen der Wahlscheider Kirmes 1971 das 850 jährige Jubiläum groß gefeiert. Kirmesmontag fand der Umzug der Ortsvereine statt mit dem Tross des Verkehrs- und Verschönerungsvereins in napoleonischen Uniformen und anschließend das traditionelle Schörreskarrenrennen. Im Mittelpunkt des Festes stand der ökumenische Gottesdienst am Kirmessonntag (29. August) unter der musikalischen Begleitung der vereinigten Männergesangsvereine Wahlscheid, Honrath und Höffen und des Bergischen Bläser-Corps Neuhonrath. Die Festrede (siehe Dokument) hielt Realschuldirektor Otto Treptow.

Otto Treptow, der Anfang September 2010 im Alter von 85 Jahren verstarb, war ein passionierter Heimatforscher. Neben der Geschichte Wahlscheids untersuchte er bereits seit den 1950er-Jahren die Frühgeschichte des Siegburger Raumes. Als er gebeten wurde, die Festrede “850 Jahre Wahlscheid“ zu halten, wusste er nicht, dass zur Geschichte der Gemeinde Wahlscheid so gut wie keine Vorarbeiten existierten. Er konnte nicht ahnen, dass die wichtigsten Originalquellen für Wahlscheid verlorengegangen waren. Trotzdem gelang es ihm, jene Zeit aufzuhellen, für die schriftliche Überlieferungen kaum vorhanden sind. Wenn in den früheren Urkunden von „Walscheit“ die Rede ist, so ist damit das Gebiet bezeichnet, dass vor 1000 durch Rodung von anderen Gebieten klar abgegrenzt war: Von der Agger im Westen bis zur Naaf im Osten und von Kreuznaaf im Süden und bis Oberschönrath im Norden. Drei Grundherrn teilten sich den Besitz auf. Es war die Abtei auf dem Michaelsberg in Siegburg, die Grafen von Sayn und das Kloster Meer als größter Grundbesitzer mit seinem Haupthof, dem Münchhof. Oben auf dem Berg an der Bartholomäuskirche mit Marktplatz und Linde war lange Zeit der Kern des kirchlichen und gemeindlichen Lebens.  Der Mittelpunkt von Wahlscheid verlagerte sich in dem Augenblick ins Tal als zum ersten Mal in den 20er Jahren die Kirmes am Auelerhof ausgerichtet wurde. Nicht unerwähnt ließ Otto Treptow die Nachbargemeinde Honrath, die bereits 1117 als „villa Hagenroth“ urkundlich festgehalten ist, und die wechselvolle Geschichte, durch die die beiden Gemeinden seit 850 Jahren verknüpft sind.

Information

Dokument

Quellenangabe

Archiv HGV Lohmar

Festrede "850 Jahre Wahlscheid", Otto Treptow 1971

Lohmarer Heimatblätter Sonderausgabe 1991 S. 110

Autor(en)

Lothar Faßbender, Wolfgang Röger
Zuletzt angesehen:08.10.2024, 07:19
Bisher angesehen:2132 mal

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1930er Jahre
Wahlscheid 1930er Jahre
Blick von HonrathFoto
Wahlscheid im Aggertal in den 1920er Jahren

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Wahlscheid

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