Algert - 625 Jahre (1395 - 2020)
Algert ist ein Ort im südlichen Stadtgebiet und liegt knapp 4 km östlich von Lohmar entfernt. Es gehörte bis 1969 zur amtsangehörigen Gemeinde Inger.
Der Name Algert taucht erstmalig in den Aufzeichnungen der 1503 gegründeten Birker Marienbruderschaft auf. Es ist jedoch davon auszugehen, dass der Name Aldenacher auf Algert hinweist und erstmalig in einer Urkunde vom 16. Mai 1395 erwähnt wird. Darin gibt Kunigunde Aldenacher bekannt, dass sie Ländereien des Kirchspiels Lohmar in Erbpacht nimmt. Es gab zu dieser Zeit wohl zwei Höfe unter dem Namen "Aldenacher". Mit der Dorfhistorie setzt sich ausführlich Wilhelm Pape in seinem Beitrag für die Lohmarer Heimatblätter im Jubiläumsjahr 1995 (siehe Dokument) auseinander.
Genaue Einwohnerzahlen sind ab 1829 bekannt. Zu der Zeit lebten hier "150 Seelen an 30 Feuerstellen". 2020 zählt Algert ca. 320 Einwohner. Prägend für den Ort sind die zwei großen landwirtschaftlich Betriebe Grommes und Weiler, das am östlichen Ortseingang als Kulturschatz stehende "Arma Christi Kreuz" und der angrenzende 2020 von der Dorfgemeinschaft neu geschaffene "Generationen-Treffpunkt". Das "Arma Christi Kreuz" mit einer Darstellung der Leidenssymbole oder "Waffen des Herrn" wurde zwischen 1790 - 1800 angefertigt und aufgestellt. Es wurde 1983 unter Denkmalschutz gestellt. Nach mehrmaligem Standortwechsel und Sanierungen, steht es seit 1989 wieder an seinem angestammten Platz in Algert und wird von der Dorfgemeinschaft gepflegt.
Als "großen Sohn unserer Heimat" beschreibt der Heimatforscher Heinrich Hennekeuser Bertram Orth, der 1848 in Algert 14 (heute Bungartsberg 19) geboren wurde. 1872 erhielt er die Priesterweihe und war anschließend als Missionar und Pfarrer in Oregon, USA tätig. Nach seiner Bischofsweihe 1900 wurde er 1903 zum Erzbischof von Vancouver in Kanada ernannt. Gestorben ist er in Fiesole/Italien am 4. Februar 1931. Ein Fenster in der Birker Marienkirche erinnert an Ihn.
Information
Dokument
Quellenangabe
Lohmarer Heimatblätter 9 S 4 - 11
Lohmarer Heimatblätter 19 S 32 - 44
Lohmarer Stadtanzeiger Nov. 2020
Autor(en)
Wilhelm Pape, Heinrich Hennekeuser, Wolfgang RögerZuletzt angesehen: | 25.04.2024, 07:15 |
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Querverweise
Zugehörige Dokumente
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2019
Das Arma Christi Kreuz in Algert wurde zwischen 1790 und 1800 angefertigt und aufgestellt. Der Schöpfer des Kreuzes ist nicht bekannt, aber vermutlich ein hiesiger Handwerker. Man geht davon aus, dass die Stifter des Kreuzes die ehemaligen Besitzer... Das Arma Christi Kreuz in Algert wurde zwischen 1790 und 1800 angefertigt und aufgestellt. Der Schöpfer des Kreuzes ist nicht bekannt, aber vermutlich ein hiesiger Handwerker. Man geht davon aus, dass die Stifter des Kreuzes die ehemaligen Besitzer des Gutes „Haus Freiheit“ in Inger sind. Das Arma - Christi – Kreuz, gelegentlich auch als Waffen - Christi - Kreuz, Passionskreuz oder Kapuzinerkreuz bezeichnet, ist eine Besonderheit der religiösen Kunstgeschichte. Arma-Christi-Kreuze finden sich an Außenwänden von Kirchen und als Flurdenkmäler hauptsächlich in den katholischen Gebieten des süddeutschen Raumes und vereinzelt auch im Rheinland. Bis zum 12./13. Jahrhundert dienten dargestellte Leidenswerkzeuge Christi als Triumph- und Majestätszeichen. Ab dem 14. Jahrhundert ist ein Bedeutungswandel zu beobachten: Die abgebildeten Gegenstände dienten nunmehr der "Passionsfrömmigkeit", dem meditativen Nacherleben der Passion Christi. Seit 1983 steht das Kreuz in Algert unter Denkmalschutz. Es wurde mehrmals restauriert und stand nach der Restaurierung im Jahr 1985 bis 1989 in der evangelischen Auferstehungskirche in Siegburg. Nicht zuletzt durch den Einsatz des Birker Heimatvereins und in Folge einer gerichtlichen Auseinandersetzung bis hin zum OVG Münster wurde es wieder an seinem angestammten Platz in Algert errichtet. Zuletzt wurde das Arma-Christi-Kreuz 2019 aufwendig durch den Diplom-Restaurator Karl Heinz Kreuzberg, Köln aufgearbeitet und mit tatkräftiger Hilfe von Karl Heinz Weiler und Willi Klinkenberg von der Algerter Dorfgemeinschaft und Gerd Streichardt, ehemaliger Vorsitzender des HGV Lohmar, wieder aufgestellt, siehe Dokument. Leidenssymbole:
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