Alt Honrath bei Bachermühle – Restauration zur schönen Aussicht
Die Postkarte zeigt die Gaststätte „Zur schönen Aussicht“. Die Karte wurde am 19.6.1918 von Honrath nach Cöln geschickt. Geschrieben haben Kathrinchen und Christinchen: „Bin ich mühsam auch gestiegen, tun mir auch die Füße weh, ist doch herrlich das Vergnügen, hier auf aussichtsreicher Höh.“
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Quellenangabe
Lohmar in alten Zeit Bd. 2, S. 50
Autor(en)
Horst SchöpeZuletzt angesehen: | 20.04.2025, 17:08 |
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Querverweise
Zugehörige Bilder
Im zweigeteilten Panoramabild ist oben die Gaststätte mit der Ev. Kirche Honrath und unten der Blick von Honrath in das Aggertal aufgenommen. Die Aufnahme entstand ca. 1915.
Man erkennt zwischen Provinzialstraße und Agger die Aggerhütte.
Im Honrather Gebiet wurde Mitte des 19. Jh. Bergbau betrieben. Im Jahre 1855 errichtete die Honrather Bergwerksgesellschaft die ersten Gebäude der heutigen Aggerhütte als Erzaufbereitungsanlage. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges produzierte die Fa. Krupp aus Essen hier Kriegsmaterial. Heute werden die Gebäude gewerblich genutzt.
Die Bachermühle, die schon früh im Eigentum des Rittergutes Schloss Auel stand, wurde Mitte des 17. Jahrhunderts erstmals urkundlich erwähnt. Die heute erhaltene Bausubstanz, das zweigeschossige Mühlengebäude, ist jedoch wesentlich jünger (um 1800). Die Wasser-Kornmühle, unterhalb des Kammerbergs am rechten Aggerufer, erhielt das Wasser für den Betrieb der Mühle mittels eines Obergrabens als Abzweig der angeströmten Fläche des Honsbacher Wehres (sog. Oberwasser) aus der Agger.
Die mit einem Poststempel von 1914 versehene Ansichtskarte zeigt den Haltepunkt Bachermühle der Aggertalbahn. Müller und Pächter der Mühle und des Ausschanks aller geistigen und alkoholfreien Getränke im Haltestellengebäude war zu dieser Zeit Josef Stocksiefen. Josef Stocksiefen jr. kaufte Anfang der 1940er Jahre die Mühle von Freiherr von la Valette St. George. Zusätzlich betrieb er neben der Mühle eine Landwirtschaft und eine Bäckerei, um somit einen finanziellen Ausgleich zu erwirtschaften, darüber hinaus hatte er eine Postagentur im Mühlengebäude und verkaufte die Fahrkarten für das „Luhmere Grietche“ der Station Bachermühle vor Ort, einem Haltepunkt der Eisenbahn Siegburg – Overath – Ründeroth.