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Alter Brauch: Martinszug in Lohmar

Dokument  |  10. November 1929
Zeitungsartikel 1929
Zeitungsartikel 1929
Feuerwehrgruppe im Park der Villa Friedlinde, 1924. Von unten nach oben, vlnr: Polizeisergeant Adam Schug, Joh. Heuser, Heinr. Boddenberg, Heinr. Flamm, Joh. Pape, Jakob Brodesser, Joh. Schneppenheim, Willi Schneppenheim, Wilh. Schmitz, Peter Lüdenbach, Heinr. Pütz, Jakob Berg, Theo Schopp, Otto Schug
Feuerwehrgruppe im Park der Villa Friedlinde, 1924. Von unten nach oben, vlnr: Polizeisergeant Adam Schug, Joh. Heuser, Heinr. Boddenberg, Heinr. Flamm, Joh. Pape, Jakob Brodesser, Joh. Schneppenheim, Willi Schneppenheim, Wilh. Schmitz, Peter Lüdenbach, Heinr. Pütz, Jakob Berg, Theo Schopp, Otto Schug

In seinem Buch Heimatliche Winterzeit – Erinnerungen hat Bernhard Walterscheid – Müller über die Lohmarer Winterzeit in den 1920er Jahren geschrieben. Ein jahrhundertealtes heimatliches Brauchtum fand am Vorabend des 11. November statt: Der Martinszug. Ausführlich wird der Martinzug von 1929 geschildert.

Träger war die Lohmarer Freiwilige Feuerwehr. Die Kinder mit ihren Eltern und Lehrern bereiteten mit Begeisterung das Martinsfest vor. Im alten „Backeshoff“ in der heutigen Straße Im Backesgarten wurden zwei pferdebespannte Plateauwagen zu Gänsewagen umgebaut. In der Wagenmitte eines Wagens war ein Drahtkäfig mit drei lebenden Gänsen, die nach dem Martinszug in einer Gaststätte verlost wurden. Die Attraktion auf dem anderen Wagen war eine aufmontierte überdimensionale Martinsgans, die übers Jahr im Feuerwehrhaus in der Kirchstraße gelagert wurde. Der Zug formierte sich an der Aggerbrücke an der Spitze mit Brandmeister Johann Pape, flankiert vom Polizeisergeanten Johann Krawzczyk, eine Siegburger Blaskapelle und das Lohmarer Tambourcorps. Dann kamen die kleinsten fackeltragenden Schulkinder und der erste Wagen mit der großen Martinsgans und den Gänsemädchen. Es folgte der zweite Gänsewagen mit aufgeregt flatternden Gänsen. Um den Käfig herum standen die Gänsejungen und – mädels. Der Strecke des Martinszuges verlief aus der Kirchstraße über die Hauptstraße zum Unterdorf, dann über die Bachstraße, Mühlenweg, Hauptstraße bis zur Schneiders Wiese (heutiges Rathaus), wo das Martinsfeuer abgebrannt wurde. Zum Ende zogen die Kinder zur alten Schule in der Kirchstraße, wo die Martinswecken in Empfang genommen wurden. Sie waren von den Lohmarer Bäckern Karl Halberg, Johannes Knipp und Peter Kraheck kostenlos gebacken worden. Die Feuerwehrmänner setzten nach dem Löschen der glimmenden Reste des Martinsfeuers die Löscharbeiten im Gasthof „Zur Linde" bei Wilhelm Heere und im Hotel „Zum Aggertal“ bei Johann Schnitzler fort.

 

Information

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Quellenangabe

Bernhard Walterscheid - Müller, Heimatliche Winterzeit - Erinnerungen, 1984

Lohmarer Heimatblätter Nr.7 S. 36

 

Autor(en)

Bernhard Walterscheid - Müller
Zuletzt angesehen:16.04.2024, 00:13
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