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Der Knipscher Hof

Dokument  |  2013
Der untere Knipscher Hof von Norden mit Wohnhaus, Kuhstall, Remise, Pferdestall
und Scheune
Der untere Knipscher Hof von Norden mit Wohnhaus, Kuhstall, Remise, Pferdestall
und Scheune
Der Knipscher Hof von Süden in den 1930er Jahren. Karl Hein mit zwei Knechten.
Der Knipscher Hof von Süden in den 1930er Jahren. Karl Hein mit zwei Knechten.
Jagdgesellschaft St. Hubertus von 1886 vorm Knipscher Hof, Mitte Jubilar Carl Joseph Linden, Karl Joseph Hein unten links neben dem Ehrenschild
Jagdgesellschaft St. Hubertus von 1886 vorm Knipscher Hof, Mitte Jubilar Carl Joseph Linden, Karl Joseph Hein unten links neben dem Ehrenschild
Die untere Hofanlage von Nordosten aus gesehen,
wahrscheinlich Ende der 1960er Jahre
Die untere Hofanlage von Nordosten aus gesehen,
wahrscheinlich Ende der 1960er Jahre
Ferdinand Hein, erster frei gewählter Amtsbürgermeister Bürgermeister in Lohmar 1946 -1959, gleichzeitig Gemeindebürgermeister Scheiderhöhe
Ferdinand Hein, erster frei gewählter Amtsbürgermeister Bürgermeister in Lohmar 1946 -1959, gleichzeitig Gemeindebürgermeister Scheiderhöhe
Doppelgoldhochzeit 1972. Von links: Anna und Ferdinand Hein, Karl und Sophie Hein
Doppelgoldhochzeit 1972. Von links: Anna und Ferdinand Hein, Karl und Sophie Hein
Truhe von 1793 im Besitz von Jürgen Hein
Truhe von 1793 im Besitz von Jürgen Hein
Intarsien Truhe: Anton Linden 1793
Intarsien Truhe: Anton Linden 1793
Geheimfach der Truhe mit einem Sperrmechanismus aus Blattfedern.
Geheimfach der Truhe mit einem Sperrmechanismus aus Blattfedern.
Richtfest Kuhstall in den 1920er Jahren. Seit 2001 Wohnhaus von Jürgen Hein und Familie.
Richtfest Kuhstall in den 1920er Jahren. Seit 2001 Wohnhaus von Jürgen Hein und Familie.
Ferdi Hein mit Sohn Jürgen 1963, oberer Knipscherhof
Ferdi Hein mit Sohn Jürgen 1963, oberer Knipscherhof

Es ist kennzeichnend für das Bergische Land und dessen Randgebiete, dass die Siedlungsentwicklung meist von den Höhenzügen ausging, wie z. B. beim Knipscher Hof auf dem Schönrather Höhenrücken, wo zuerst die Quellmulde des Bonnensiefens besiedelt und von Wirtschaftsflächen umgeben wurde. Die Besiedelung der Täler erfolgte dann in der Regel erst viel später, da man mit den Fuhrwegen und Viehtriften den grundwassernahen, üblicherweise morastigen Talböden bis weit in das 19. Jahrhundert auswich und sich in den Tälern die kulturlandschaftliche Entwicklung erst unter dem Einfluss der Industrialisierung tiefgreifend änderte. Chausseen entlang der Wasserläufe in den großen Tälern – wie z.B. die durchs Aggertal verlaufende Beuel- Overather Kommunalstraße [1845] oder die Sülztalstraße [1933] – wurden erst viel später gebaut und in Betrieb genommen. Charakteristisch für die siedlungsgeschichtliche Namensgebung des Weilers war die Gestalt und Form des Geländes, die Höhenlage der Siedlung bzw. Siedlungsteile des Knipscher Hofes. Diese besondere Geländeform des „Knippens“ zwischen dem Gammersbach- und dem Kupfersiefental geht aus dem Bestimmungswort (Knipp, Knepp, Kneppen, Kneppchen, Knüppen) hervor, in der Bedeutung für höchster steiler Punkt eines Berges, kleiner, spitzer Hügel, besonders hervortretende Stelle im Feld oder Wald, oberster Punkt eines Weges, steiler Anstieg.

Der Knipscher Hof wird mit weiteren Höfen als zugehörige Güter, sog. Appertinentien, von Burg Schönrath, zusammen mit dieser, von den Eigentümern, den Eheleuten Goswin Adolf von Heyden und Charlotte von Heyden, am 4. Oktober 1695 an den Mecklenburger Ernst Freiherr von Erlenkamp verkauft. Der Ausverkauf und der Verfall des Hauses Schönrath begann 1750 mit dem Verkauf des Lüghauser Hofes, des Schlehecker Hofes und des Körfer Hofes, der sich 1785 mit dem Verkauf des Georgshofes, des Knipscher Hofes, des Gammersbacher Hofs und schließlich des Rodder Hofes fortsetzte. Ab dem 18. Jahrhundert lässt sich die Entwicklung des Knipscherhofes bis heute über viele Generationen, anhand eines handgeschriebenen Stammbaumes und einer Familienchronik, als Anfang eines Hofbuches, beginnend mit den Eheleuten Godfried Linden, geb. 1736 zu Lind und Gertrudis geb. Lützenkirchen in Stamheim, im Jahre 1738 geboren, zurückverfolgen. Seit Ende des 19. Jahrhunderts ist der Knipscherhof im Besitz der Familie Hein. 1936 wurde der Hof (30 ha) bei der Erbteilung aufgeteilt. Karl Hein erhielt den unteren Hof (Parzelle 164) und Ferdinand Hein den oberen Hof (Parzelle 158). Nach der Teilung gehörten auch die beiden Höfe zu denen, die zu klein waren, um nach den 1980er Jahren selbstständig weiter zu bestehen. Der obere Hof ist verpachtet, der untere wird im Nebenerwerb bewirtschaftet.

Die geschichtliche und baugeschichtliche Entwicklung des Hofes und das bäuerliche Leben der Bewohner sind in dem Dokument ausführlich beschrieben.

 

Information

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Quellenangabe

Lohmarer Heimatblätter 27 S 47 - 53

Archiv und Informationen Jürgen Hein

Autor(en)

Lothar Faßbender
Zuletzt angesehen:14.04.2024, 20:42
Bisher angesehen:1463 mal

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