Die Breidtersteegsmühle
Einer der jüngsten Mühlen ist die Breidtersteegsmühle. Sie hat ihren Namen nach der Flurbezeichnung „Breidter Stege“. Die Flurbezeichnung findet sich im Birker Bruderschaftbuch von 1503. Hier war die Brücke über den Jabach, die den Kirchweg oder Lichweg von Geber und den Weg von Breidt zum gemeinsamen Kirchweg nach Birk verband. Die Mühle wurde zwischen 1833 und 1837 von den Eheleuten Gerhard und Elisabeth (geb.Klein) Offermann aus Geber erbaut. 1847 wurde die Mühle an den in der Weegermühle wohnenden Müller Peter Broich verkauft. Bis in die 6. Generation, zuletzt von Resi Weber (geb Broich) wurde die Mühle betrieben. Ab 2009 wurde sie nur noch bei Führungen in Gang gesetzt. 2024 wurde sie vollständig abgebaut und musste neuem Wohnraum weichen.
Aus Anlass des 150jährigen Bestehens der Mühle hat der Heimatforscher Heinrich Hennekeuser (1935 - 2022) die Mühlengeschichte, die er in seiner Kindheit als „de Broichs Möll“ kannte, festgehalten (siehe Dokument). Er erinnerte sich gut an den Fuhrmann Heinrich Bonrath aus Geber. Wenn er mit der „Möllekaar“, beladen mit Mehlsäcken und Brotkörben in Birk die Hohle Gasse hinaufzog, konnte man schon von weitem die Glöckchen am Pferdegeschirr hören. Im Mühlengebäude selbst war für ihn die Bäckerei das „Allerheiligste“. Hier wurde im Steinbackofen das köstliche Schwarzbrot gebacken.
Information
Dokument
Quellenangabe
Heinrich Hennekeuser, Geschichte der Mühlen im Jabachtal, 1985
Lohmarer Heimatblätter Nr. 11 S. 69 - 76
Archiv Maria Therese Weber
Autor(en)
Heinrich HennekeuserZuletzt angesehen: | 22.03.2025, 23:23 |
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Querverweise
Zugehörige Dokumente
In der Nacht zum 25. Februar 2022 verstarb im Alter von 87 Jahren Heinrich Hennekeuser. In der Nacht zum 25. Februar 2022 verstarb im Alter von 87 Jahren Heinrich Hennekeuser. In Birk 1935 geboren und dort aufgewachsen hat er Zeit seines Lebens den Kontakt zu seiner ursprünglichen Heimat und Region gehalten, auch nachdem er 1999 mit seiner zweiten Ehefrau Christel nach Solingen gezogen war. Schon als Schüler des Gymnasiums Siegburg interessierte er sich für die Heimatgeschichte. Im Laufe der Jahre verfasste er zahlreiche historische Schriften. Sie brachten ihm einen hohen Bekanntheitsgrad ein. Allein für die Lohmarer Heimatblätter schrieb er 30 Beiträge.
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Zugehörige Bilder
Auf dem Foto von etwa 1925 ist die Gebermühle – eine Wasserkornmühle – noch an ihrer alten Stelle in der Bachaue zwischen Jabachtalstraße und Jabach zu sehen.
Sie ist die älteste Mühle im Jabachtal und hieß früher auch Bicher Mühle. Als solche wird sie 1644 erstmals erwähnt. Sie gehörte dem Herzog von Berg und war Zwangsmühle für die Honschaften Halberg und Inger. Um 1830 hat der Lohmarer Bürgermeister Paul Grames (1828-1840) die Mühle vom Staat gekauft und ein paar Jahre später an den Gutsbesitzer Freiherr Adolph von Francken in Inger weiter veräußert. Von seinen Erben ging die Mühle 1930 in den Besitz von Franz Broich (Breidtersteegsmühle) über und dann an die Fam. Demmer. Zu dieser Zeit bestanden die alten Mühlengebäude noch, die jedoch bis auf das Haupthaus abgerissen wurden. Peter Demmer hatte 1934 auf der anderen Straßenseite begonnen, ein neues Haus zu bauen, in dem er die Gaststätte „Gebermühle“ einrichtete und 1950 dafür die Konzession erhielt. Die Jabachtalstraße verläuft heute links an der Mühle vorbei.