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Pümpchensvereine und Wassergenossenschaften in Wahlscheid

Dokument  |  2001
Kurt Oberdörster aus Schönenberg mit Tragejoch vor dem "Pütz" (Brunnen)
Kurt Oberdörster aus Schönenberg mit Tragejoch vor dem "Pütz" (Brunnen)
Altes Pumpenhaus in der Nähe der Agger
Altes Pumpenhaus in der Nähe der Agger
Staubecken im Siefen unterhalb Rothehöhe
Staubecken im Siefen unterhalb Rothehöhe
Elektrische Pumpe aus dem Pumpenhaus der Wassergenossenschaft Höffen. Steht im Heimatmuseum von Kurt Oberdörster in Schönenberg
Elektrische Pumpe aus dem Pumpenhaus der Wassergenossenschaft Höffen. Steht im Heimatmuseum von Kurt Oberdörster in Schönenberg

In der alten Landgemeinde Wahlscheid verlief die Trinkwasserversorgung ähnlich wie im ehemaligen Amt Lohmar: Ziehbrunnen am Haus, Quellfassungen in Siefen und einzelne zentrale Versorgungen durch Rohrsysteme. Bis zur Kommunalreform 1969 war Wahlscheid eine amtsfreie Gemeinde mit 94 Ortsteilen. Die Einwohnerzahl vor dem Zweiten Weltkrieg belief sich auf 2.500. 1962 waren es ca. 4000 Einwohner. Am 31. Sept. 1929 teilte Bürgermeister Koch aus Wahlscheid dem Landeshauptmann der Rheinprovinz mit, dass 62 Ortschaften mit 1870 Einwohnern (69%) ohne zentrale Wasserversorgung sind. Bis Ende des Jahres 1929 entstanden 10 private Wasserleitungsgenossenschaften. Bereits kurz nach Ende des Ersten Weltkrieges schlossen sich einige Bürger aus dem Raum Höffen – Rothehöhe zu einem „Pümpchensverein“ zusammen und legten eine zentrale Wasserversorgung mit einem hydraulischen Widder an. 1925 nahm die Wassergenossenschaft Durbusch/Klein-Dahlhaus den Betrieb auf. Für den Talort Wahlscheid wurde 1926 mit tatkräftiger Unterstützung des Fabrikanten und Gemeinderatsmitglieds Fritz Wilhelms eine gemeinsame Wasserleitung gebaut. Der Gemeindewasserbrunnen wurde in der Nähe des Pastorats in Sichtweise der Agger angelegt und für die Pumpen ein Pumpenhaus errichtet. Über eine Stegleitung wurde das Wasser in den Hochbehälter auf dem Pastoratsberg gepumpt. Die Mehrzahl der Bürger musste ihr Wasser jedoch aus einfachen Hausbrunnen schöpfen. In Dürrezeiten der Sommermonate versiegten häufig die Wasserquellen. Die unzureichende Wasserversorgung war zu dieser Zeit typisch für die bergische Heimat. Erst in den Sechzigerjahren des 20. JH kam es durch den Anschluss an den Wahnbachtalsperrenverband zu grundsätzlichen Verbesserungen der Wasserversorgung.

Unter dem Titel „70 % der Bevölkerung ohne Wasserleitung hat der Heimatforscher Hans Warning die Geschichte der Wasserversorgung in der ehemaligen Landbürgermeisterei Wahlscheid dargestellt, siehe Dokument.

 

Information

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Quellenangabe

Lohmarer Heimatblätter Heft 15 S. 104 - 115

Autor(en)

Hans Warning
Zuletzt angesehen:30.11.2024, 21:10
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