Schloss Auel bei Wahlscheid
Auf der Postkarte ist der Innenhof von Schloss Auel vor dem Ersten Weltkrieg abgebildet. „Auel“ ist nach H. Dittmaier ein Namenswort, das sich von „ouva“= Wasserland ableitet und bedeutet „eine von drei Seiten umgebene Flusswiese.“
Möglicherweise ist der 1391 urkundlich erwähnte „Peter van me Auel“ der erste Besitzer eines festen Hauses an diesem Ort. Sicherer sind die Kenntnisse über den seit dem Ende des 15. Jahrhunderts dort ansässigen von Meuchen, nach denen das Haus auch Meuchenauel genannt wurde (im Volksmund Michelauel) Um die Mitte des 17. Jahrhunderts wird die Familie Reven als Eigentümer von Auel genannt. 1645 verband sich Heinrich von der Reven zu Auel mit Anna Margaretha von Hammerstein, der Erbin des oberhalb von Auel gelegenen Rittersitzes Honrath.
1702 wurden Auel und Honrath an Johann Caspar Proff zu Menden verkauft. Wie der möglicherweise schon mehrfach umgebaute „viel gemeine Hof“ zum Auel damals aussah, ist durch eine Zeichnung überliefert, die sich im Historischen Archiv des Erzbistums Köln befindet. Man sieht eine rechteckige völlig geschlossene Anlage.
Dem Sohn Peter Joseph Proff genügte das Haus in der ererbten Form nicht mehr. Er ließ das Haus umbauen und reparieren. Der Umbau, der im Jahre 1763 beendet war, hat im Wesentlichen das Gesicht der heutigen Anlage bestimmt. Wenige Jahre später ging das Schloss über in den Besitz des Barons Franz von Broe, Bürgermeister von Wahlscheid. 1818 heiratete der Marquis Philippe de la Valette dessen Tochter Baronesse Franziska, Herrin auf Auel und Honrath. Bis heute gehört Schloss Auel der inzwischen deutschen Familie von la Valette St. Georg.
Die ursprünglich dreiflügelige Wasserburg dürfte heute der schönste Profanbau unserer Stadt Lohmar sein.
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Quellenangabe
Lohmar in alten Zeiten Bd. 1, S. 49
Autor(en)
Horst SchöpeZuletzt angesehen: | 22.04.2025, 20:59 |
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2015
Fährt man von Lohmar nach Overath, kommt kurz nach Wahlscheid die Straße nach Hoffnungsthal. Biegt man in diese Straße ein, liegt etwa nach hundert Meter auf der linken Seite, ein wenig versteckt zwischen Sträuchern und Bäumen, ein wunderschönes... Fährt man von Lohmar nach Overath, kommt kurz nach Wahlscheid die Straße nach Hoffnungsthal. Biegt man in diese Straße ein, liegt etwa nach hundert Meter auf der linken Seite, ein wenig versteckt zwischen Sträuchern und Bäumen, ein wunderschönes Fachwerkhaus, das Wohnhaus des ehemaligen Gutes Rosauel. Die Geschichte dieses Hofes geht weit zurück ins Mittelalter, vermutlich bis ins vierzehnte Jahrhundert, als die Gegend hier besiedelt wurde. Höher gelegen und dadurch geschützt vor dem Hochwasser der Agger und in unmittelbarer Nähe eines Baches und von Teichen war die Lage des Hofes der ideale Siedlungsplatz. Der älteste nachgewiesene Eigentümer von Rosauel war die Familie von der Sülz zu Diepenthal. Die längste Zeit wurde das Gut landwirtschaftlich (Vieh, Getreide etc.) genutzt. Heute wird das Gut nach erfolgter Sanierung ausschließlich zu Wohnzwecken genutzt. Elisabeth Klein stellt in ihrem Beitrag für die Lohmarer Heimatblätter die geschichtliche Entwicklung des Gutes Rosauel mit seinen Eigentümern und Pächtern vor. Berichtet wird auch über gesellschaftliche Höhepunkte, die z.B. in den 60/70er Jahren des letzten Jahrhunderts stattgefunden hatten: Mehr erfahren Sie in dem Beitrag von Elisabeth Klein. | |
In einer Reise durch die Jahrhunderte berichtet Elisabeth Klein für die Lohmarer Heimatblätter über die geschichtliche Entwicklung des Gutes Windlöck. Der Hof Windlöck liegt idyllisch eingebettet in einer Talmulde südöstlich von Honrath. Die... In einer Reise durch die Jahrhunderte berichtet Elisabeth Klein für die Lohmarer Heimatblätter über die geschichtliche Entwicklung des Gutes Windlöck. Der Hof Windlöck liegt idyllisch eingebettet in einer Talmulde südöstlich von Honrath. Die Gründung dürfte, wie bei vielen Höfen in unserer Gegend, zwischen 1300 und 1400 gewesen sein, als nach der Rodungszeit immer mehr Siedlungspunkte entstanden. Im Laufe der Zeit haben zahllose Eigentümer- und Pächterwechsel stattgefunden, in denen es auch eine Verbindung zum heutigen Schloss Auel und der Burg Honrath gab. In der Mitte des 18. Jahrhunderts wurde das heutige, unter Denkmalschutz stehende Wohnhaus, von Windlöck erbaut. Aus dem Bauernhof und später errichteter Gastwirtschaft wurde schließlich ein Gärtnereibetrieb. Das Gut Windlöck überstand auch schwierigste Zeiten. So wütete z.B. 1756 bis 1763 im Bergischen Land der Siebenjährige Krieg. Die abwechselnd durchziehenden hannoveranischen und französischen Heere zwangen die Menschen zu Abgaben und es herrschte Not und Armut in der Bevölkerung. Das Jahr 1761 ging als ein Hungerjahr in die Geschichte ein. Später in der französischen Besatzung unter Napoleon waren dessen Truppen plündernd und brandschatzend durch das Aggertal gezogen. Nach einer Überlieferung soll aber der Ortsvorsteher Schmitz den General mit Geschenken beruhigt haben, so dass Wahlscheid und auch Windlöck verschont blieben. Wenn Sie mehr wissen möchten und welche Folgen ein Vulkanausbruch in 1816 hatte, dann lesen Sie den ausführlichen Beitrag in der beigefügten PDF-Datei. |