Vereinsfahnen schreiben Geschichte
Vereinsfahnen schreiben Geschichte überschrieb Peter Hennekeuser seinen Artikel für die Lohmarer Heimatblätter 2011, den er den damaligen sechs Männerchören, die dem Chorverband Rhein -Sieg angehörten widmete: Männerchor Wahlscheid 1879 e.V., MGV „Eintracht“ Honrath 1882 e.V., Lohmarer Männerchor e.V. 1890, Männerchor „Liederkranz“ Birk 1908 e.V., MGV „Frohsinn“ Höffen e.V. 1913, Männerchor Donrath 1970 e. V..
Mit der Gründung des Gesangvereins und den Festlegungen der Statuten stand die Anschaffung einer Vereinsfahne ganz vorne an. Bei fast jedem öffentlichen Auftritt, bei Konzerten, Theaterabenden und bei Hochzeiten und Beerdigungen von Vereinsmitgliedern war die Fahne dabei. Selbstverständlich trug man auch die Fahne bei Festumzügen. Das Hegen und Pflegen der Fahne mit Krone, Stab und weiterem Zubehör stand in der Verantwortung der gewählten Fahnenträger.
Der älteste Lohmarer Männerchor, der Männerchor Wahlscheid erhielt seine erste Fahne 1894. Sie ging im ersten Weltkrieg verloren und wurde 1954 ersetzt. Die erste Fahne des MGV Eintracht Honrath fiel bei einer Reinigung in der Fahnenfabrik Arnold Steiger in Köln einem Brand zum Opfer. Die zweite Fahne verschwand 1918 und tauchte 1954 überraschend wieder auf, nachdem man sie bereits durch eine andere Fahne ersetzt hatte. Die Fahne war im ersten Weltkrieg in die USA zu einem Indianer in Montana gelangt, der sie schließlich einem Bekannten übergab, um sie dahin zu bringen, wo sie herkam. Einige Jahre nach der Gründung des MGV “Frohsinn“ Lohmar 1890 wurde die Vereinsfahne in Auftrag gegeben. Warum wie zunächst vorgesehen der Leitsatz des Chores „Frohsinn, Einigkeit, Lieb und Treue sich stets in uns`rem Lied erneure“ nicht aufgedruckt wurde, ist nicht bekannt. Sänger Gerd Küpper war 40 Jahre lang für die Fahne verantwortlich und bewahrte sie bei sich zu Hause auf. Zu besonderen Anlässen werden Fahnenstange, Krone, Ehrennägel und Schleifen für den Auftritt vorbereitet. Bei Beerdigungen von Sängern und Ehrenmitgliedern trägt die Fahne eine schwarze Trauerschleife. Über dem Grab des Verstorbenen senkt die Fahne sich dreimal in kurzen Abständen. Der MGV „Liederkranz“ Birk weihte seine Fahne im Rahmen eines Stiftungsfestes am 30. Juli 1911 ein und der MGV „Frohsinn“ Höffen feierte am 29. Mai 1921 sein Fahnenweihe-Fest mit einem Festzug vom Auelerhof vorbei an festlich geschmückten Häusern bis zum Vereinslokal nach Höffen.
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Dokument
Quellenangabe
Lohmarer Heimatblätter 25 S. 126 - 134
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Peter HennekeuserZuletzt angesehen: | 19.01.2025, 08:37 |
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1. Juni 1925
Der Liederkranz war am Pfingstsonntag 31. Mai und Pfingstmontag, 1. Juni 1925 zu einem Sängerwettstreit nach Pracht an der Sieg eingeladen. Gut vorbereitet starteten die 41 Sänger zunächst mit dem Bus von Birk nach Siegburg. Von dort mit dem Zug nach... Der Liederkranz war am Pfingstsonntag 31. Mai und Pfingstmontag, 1. Juni 1925 zu einem Sängerwettstreit nach Pracht an der Sieg eingeladen. Gut vorbereitet starteten die 41 Sänger zunächst mit dem Bus von Birk nach Siegburg. Von dort mit dem Zug nach Au an der Sieg. Dann ging es weiter zum Empfang und Begrüßung. Im Anschluss wurden in einem Lokal die vorzutragenden Lieder geprobt. Das Wettsingen begann um 14:00 Uhr und endete um 0:00 Uhr nachts. Das Ergebnis für die Birker Sänger: Im Klassensingen den I. Preis, im Ehrensingen, den 1. Preis und im höchsten Ehrensingen den 2. Preis. Die Sänger nahmen voll Stolz die Ehrungen bei der Preisverleihung am Pfingstmontagmorgen entgegen. Nachdem das Ergebnis feststand wurden die Daheimgebliebenen und Vereine über den Erfolg unterrichtet. Kaum zu glauben, dass in der Kürze der Zeit die Vereine, Offiziellen und die Bevölkerung informiert und umfangreiche Vorbereitungen zum Empfang getroffen wurden. Der Schriftführer des Liederkranzes Peter Haas schrieb in seinem Bericht: "Groß war die Freude der Sänger, aber auch berechtigt, da der Verein mit überaus großer Konkurrenz zu kämpfen hatte. Am 1. Juni (Pfingstmontag) morgens 10 Uhr war Preisverleihung. Um 3 Uhr ging es von Au mit dem Zug zur Heimatstation Siegburg. Auf dem Bahnhof wurde der Verein von den Vertretern der Ortsvereine begrüßt und beglückwünscht. Auf dem Bahnhofsvorplatz harrten mehrere festlich geschmückte Wagen, in welchen die Sänger Platz nahmen, und in fröhlicher Fahrt gings der Heimat zu. Überaus festlich war der Empfang an der Gemeindegrenze, wo sämtliche Orts-und Nachbarvereine sowie die ganze Bürgerschaft dem preisgekrönten Verein einen herzlichen Empfang bereiteten. Von hier ging es durch die festlich geschmückten Orte ins Vereinslokal."
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