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Wie ich das Jahr 1945 in Birk erlebte

Dokument  |  Dezember 1944 - Dezember 1945
Einquartierung in der Dorfmitte 1940
Einquartierung in der Dorfmitte 1940
Elternhaus in der Hohlen Gasse
Elternhaus in der Hohlen Gasse
Kinder der Hohlen Gasse März/April 1945
Kinder der Hohlen Gasse März/April 1945

In dem Bericht für die Lohmarer Heimatblätter (siehe Dokument) schildert Heinrich Hennekeuser (Jahrgang 1935) seine Kindheitserinnerungen an das Ende des Zweiten Weltkrieges und die ersten Nachkriegsmonate, angefangen von Weihnachten 1944 bis Weihnachten 1945. Der Heiligabend 1944 begann mit massiven Bombenangriffen auf Siegburg und Troisdorf. Die überfliegenden Bomber warfen zur Ausleuchtung des Zielgebietes Leuchtkugeln, sogenannte Christbäumchen ab. Am Dienstag, dem 10. April 1945 rückten amerikanische Verbände über die Zeithstraße in Richtung Much vor. Am frühen Nachmittag rückten die Amerikaner mit Panzern begleitet von Fußtrupps in Birk ein. Die Häuser waren mit weißen Betttüchern gekennzeichnet. Die nordöstliche Ecke des Kirchturms wurde von einem Panzergeschoss beschädigt. Am Spätnachmittag erreichte ein Stoßtrupp Inger bis zum Haus Freiheit. Es kam zu einem Schusswechsel mit einer deutschen Flakstellung und Algert wurde beschossen. Am Hang des Steinbergs vor Geber und an der Breidtersteegsmühle hatten die Amerikaner Batterien errichtet. Tagelang fuhren Militärlaster beladen mit deutschen Kriegsgefangenen durchs Jabachtal in Richtung Zeithstraße und weiter ins Gefangenenlager bei Sinzig.
Nach der Kapitulation am 8. Mai 1945 wurden verhältnismäßig schnell die Stromoberleitungen repariert, so dass auch die elektrischen Pumpen für die Wasserversorgung wieder liefen. Größere Konflikte gab es mit den ehemaligen Zwangsarbeitern, die sich zusammenrotteten und einsame Gehöfte überfielen. Die in den Dörfern verbliebenen Männer bildeten Selbsthilfegruppen und hielten Nachtwache. Im September 1945 begann wieder der regelmäßige Schulunterricht, der kurz vor Weihnachten 1944 eingestellt worden war, weil in der Birker Schule ständig Soldaten einquartiert waren.

 

Information

Dokument

Quellenangabe

Lohmarer Heimatblätter Heft 24 S. 56 - 60

Autor(en)

Heinrich Hennekeuser
Zuletzt angesehen:12.06.2025, 09:11
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