Ulrather Hof oder auch Haus Ulenroth
Peter Büscher (geb. 1901) erzählt in einem Gespräch mit Hans Dieter Heimig im Jahr 1983 über seine Erinnerungen an den Ulrather Hof. Der Ulrather Hof befand sich im Lohmarer Wald nahe der Agger auf dem Weg zum Brückberg in Siegburg. Viele Lohmarer waren um 1900 bis zum Ende des Ersten Weltkrieges in den Königlichen Werken, das sind die Preußischen Rüstungsbetriebe Feuerwerkslaboratorium und Geschoßfabrik, auf dem Brückberg beschäftigt und gingen zu Fuß oder fuhren mit dem Fahrrad am „Ulerod“ vorbei zu ihrer Arbeit. Der Ulrather Hof ist nach seinen Urahnen, den Herren von Ulroide, die schon 1380 ihr Erbe – den Ulrather Hof – verkauften, benannt. Bei einer Steuerschätzung im Jahre 1565 war der Hof schon verfallen. Aus dieser Zeit stammt noch die heutige Ruine, die man über den Waldweg nördlich der Bundestraße 56 n entlang erreichen kann. Hier findet die jährliche Gedenkfeier der Stadt Siegburg statt zur Erinnerung an drei luxemburgische Kriegsgefangene, die hier am 23 August 1944 ermordet wurden. 1903 entstand bei der Ruine ein Waldrestaurant mit großem Gastgarten, das aber nach dem Zweiten Weltkrieg aufgegeben und im August 1964 abgerissen wurde, um der Autobahnauffahrt nach Bonn Platz zumachen.
Die Postkarte aus den 1920er Jahren zeigt diese Restauration und nennt Ludwig Finkelberg als Betreiber. Auf einer anderen Postkarte des Ulrather Hofes wird Josef Huhn als Betreiber des Waldrestaurantes, eröffnet 1903 genannt.
Information
Quellenangabe
Tonaufzeichnung von Hans Dieter Heimig: Gespräch mit Peter Büscher 1983
Lohmar in alten Zeiten B 2 S 57
Autor(en)
Hans Dieter Heimig, Wolfgang RögerZuletzt angesehen: | 29.11.2024, 17:36 |
Bisher angesehen: | 942 mal |