Dahlhaus Ortsteil
Dahlhaus,
Ober-, Unter-, im nördlichsten Punkt des Rhein-Sieg-Kreises wie auch der Gemeinde Lohmar auf dem Höhenrücken zwischen Agger und Sülz an der Kreisstraße von Heppenberg nach Heiligenhaus gelegen. Unmittelbar bei Dahlhaus erreicht unser Gemeindegebiet seinen höchsten Punkt, 235,4 m. über NN. Die Ortschaft selbst liegt in einer Mulde, wodurch der Name Dahlhaus, besser gesagt Dahlhausen, zu Recht besteht.
Dittmaier (Siedlung, 31) gibt als ältesten Nachweis eine Urkunde aus dem Jahre 1166 an.Diese Urkunde finden wir auch im Siegburger Urkundenbuch unter der Nummer 63. Tatsächlich ist hier ein „Dalehusen“ genannt, aber gemeint ist Dahlhausen, Kreis Olpe. Dies gilt für alle Urkunden der Abtei Siegburg, die einen „Hof zu Dalehusen, Dailhausen, Daelhusen oder Dalhusen“ betreffen. Wenn wir auch auf diese Urkunden nicht zurückgreifen können, so ist die o. g. Entwicklung der Schreibweise doch interessant und wird auch für unser Dahlhaus b. Honrath in etwa so zutreffen, vorausgesetzt, daß Dahlhaus auch dieses Alter aufzuweisen hat.
In den Steuerlisten der Honschaft Honrath im Amte Blankenberg aus dem Jahre 1644 werden 3 „halbwinner“ zu Dalhaußen genannt: „Weylichs, Heydens und Katterbachs halbman“. Wir können daraus entnehmen, daß es zu Dahlhaus um diese Zeit nur Höfe gab, die nicht vom Eigentümer selbst, sondern von Pächtern geführt wurden. Aus den Erbhuldigungslisten von 1666 erfahren wir auch die Namen dieser Pächter: „Krußen, Engell und Crudtert? zu dalhauß oder dallhaußen“. Der Lehnsoder Grundherr war schon auf andere Weise seinem Landesherrn verpflichtet.
Am 4. Okt. 1695 verkauft der bisherige Besitzer des Hauses Schönrath, Goswin Adolph Freiherr von Heyden, dem Herrn Ernst Freiherrn von Erlenkamp den freiadligen Rittersitz Schönrath „und dessen Appertinentien“ (Zubehör). Dazu zählt auch der Dalhauser Hof, welcher „giebt jährlichs an Pfacht: Roggen 4 Malter – Habern 16 Malter, Zum newen Jahr 1 Rthr., Hüner 16 stück – Einen fetten Hammel, Die halben schweyne ad drey stück – Acht Säcke Kohlen (hieraus könnte man schließen, daß zum Dahlhauser Hof eine Köhlerei gehört hat), Vier Maßen Butter – Ein Rindt auszufüttern, Sechs Dienste mit einem Pferdt zu thun“. Dies bezeugt, daß der Hof schon von respektabler Größe war.
Weitere Namensbelege ergeben sich aus der Ploennis-Karte von 1715 Dahlhusen und einer Flurkarte aus dem Jahre 1822 Unterste und Oberste Dahlhaus.
Diese beiden Siedlungen Oberund Unterdahlhaus sind heute zu Dahlhaus zusammengewachsen. Schon in den Statistiken von 1858 bis 1864 wurden die beiden Orte zusammengefaßt. So verzeichnet Dahlhaus 1858 115, 1861 sogar 127 Einwohner. Bis 1864 sank die Zahl auf 98, um dann aber wieder langsam anzusteigen. So wohnten 1871 in Oberdahlhaus 74 Personen in 16 Häusern, in Unterdahlhaus 30 Personen in 5 Häusern. 1875 wurden in OD 83 Personen und 15 Häuser in UD 31 Personen und 7 Häuser gezählt. Der Bevölkerungszuwachs um 1860 wie auch um 1875 ist wahrscheinlich auf die Tätigkeit in den Bergwerken Gruben Volta und Aurora, und Gruben am Lüderich zurückzuführen.
Quelle: Siedlungs und Heimatgeschichte der Gemeinde Lohmar von Stud.-Direktor Wilhelm Pape
Information
Karte
Längengrad: | 7.24548 |
Breitengrad: | 50.9251 |
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Querverweise
Zugehörige Bilder
Der Weiler Unterdahlhaus liegt in Quellmuldenlage an der alten Höhenstraße von Siegburg nach Wipperführt, an der Quelle des Dahlhauser Baches. Der Weiler gehörte bei der Uraufnahme 1824 zur Bürgermeisterei Wahlscheid. Er bestand zu jener Zeit aus drei Wohngebäuden. Die älteste Erwähnung von Unterdahlhaus finden wir in einer Teilungsurkunde aus dem Jahr 1477 nach dem Tode des Ritters Wilhelm von Nesselrode. Zur Aufteilung gelangten die zu Burg Schönrath gehörigen Pachthöfe, darunter der Hof zu „Daehlhusen“. Im Höfeverzeichnis der Halfen im Amt Lülsdorf aus dem Jahr 1579 ist „Schoinraids Halffenn“ zu Dahlhausen verzeichnet. Heinrich Wilhelm Wasser, Pächter des Unterdahlhauser Hofes leistet im Jahre 1666 in der Honrather Kirche den Erbhuldigungseid. Bei der Volkszählung im Jahre 1871 leben im Weiler Unterdahlhaus 30 Einwohner in fünf Wohngebäuden mit 7 Haushaltungen. Die Bewohner der Ortschaft waren evangelisch und gehörten zum Kirchspiel Honrath. 1925 gründen die Bewohner die Durbusch-Kleindahlhauser Wasserwerke an der Quelle des Dahlhauser Baches. Sie versorgte die Orte Unterdahlhaus, Durbusch , Breide und Boddert über 40 Jahre mit Trinkwasser bis mit der Kommunalen Wasserversorgung der Betrieb eingestellt werden musste. Im Zuge der Kommunalen Neugliederung bekamen 1970 die Wege im Bereich der alten Hofanlage Unterdahlhaus die Namen „Lüderichsweg“ und „Im Brannenfeld“. Unterdahlhaus und die zugehörigen Felder und Ackerflächen gehören heute zu Durbusch.
Oberdahlhaus liegt an der Quelle des Brunnenbaches an der alten Höhenstraße von Siegburg nach Wipperführt. Der Ort gehörte bei der Uraufnahme 1824 zur Bürgermeisterei Wahlscheid. Er bestand zu jener Zeit aus 9 Wohngebäuden. Die älteste Erwähnung von Oberdahlhaus finden wir in einer Urkunde aus dem Jahr 1487. Heinrich Stael von Holstein erbte die Höfe Meinenbroich und den Dahlhauser Hof. 1579 gibt es in Oberdahlhaus 2 Halfenhöfe der Familien von Bellinghausen und von Lülsdorf. Bei der Volkszählung im Jahre 1871 leben in Oberdahlhaus 76 Einwohner in 16 Wohngebäuden. Die Bewohner von Oberdahlhaus waren Katholischen Glaubens und gehörten zur Pfarre Neuhonrath.1895 zählt der Ort, durch den Zuzug von Bergleuten der Grube Lüderich bereits 103 Einwohner und gehörte zu den einwohnerstärksten Ortschaften von Honrath. 1924 wurde die Ortschaft an das Wahlscheider Stromnetz angeschlossen. Im Jahr 1931 erstellten die Bewohner von Oberdahlhaus ihre eigene Wasserversorgung mit Pumpenhaus und Hochbehälter. Im Zuge der Kommunalen Neugliederung kam Oberdahlhaus 1969 zu Lohmar und wurde in Dahlhaus umbenannt.