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Deesem Ortsteil

Nordöstlich von Breidt links oberhalb des Wenigerbaches in einer Mulde gelegen: Die Bedeutung des Namens, der auch Deeheim, Deesheim, Diesheim oder Deisheim gewesen sein könnte, ist unbekannt. Obwohl wir vor 1487 für Deesem keinen älteren urkundlichen Nachweis finden können, ist aber doch anzunehmen, daß die Siedlung älter sein muß. Darauf weisen Name und Lage (Nähe der Zeitstraße) des Ortes hin.

Bei der „Auftragung der Untersassen des Herzogtumns Berg“ aus dem Jahre 1487 erklärt sich „der jonge schroeder van deyss myss“ bereit, Herzog Wilhelm II. ein Darlehen zu geben. Da sich diese Eintragung unter Lomer = Lohmar befindet, ist anzunehmen, daß mit „deyss myss“ der Ort Deesem gemeint ist. Im Jahre 1503 werden im Birker Bruderschaftsbuch „Hennes van Deißmes und Elsa syn steiffmoder“, ferner „heynrich der eidom van deißmes“ als Mitbegründer dieser Bruderschaft genannt. Im Mitgliederverzeichnis finden wir die Schreibweisen Dysmys, deyßers und deysmyss. Eine Eintragung aus dem Jahre 1596 nennt „Lentzen zu Diessem“.

In den Limiten des Kirchspiels Lohmar vom 14.7.1644 heißt es, daß die Bewohner von „Breit und Deeßem ihren Weidtgang zusammen ihn busch und Velderen haben“. Aus den Heberegistern (Steuerlisten) desselben Jahres können wir entnehmen, daß deeßem schon beträchtlich gewachsen ist. Als ortsansässige Eigentümer werden „Gotthart, Wilhelm Buschenschmit, Marx, Wymar, Johentges Wilhelm, Michaeli, Heinrichs Erben, Braun Schmitzs Erben und Jeenn“ genannt, als weitere Landeigentümer „Braun Zylgen Johanß Sohn, Wilhelm zu Breit und Johannes Rengerot“. Auch im Verzeichnis der Vogteien aus dem Jahre 1646 der Honschaft Breidt wird Deeßen mehrmals genannt, ebenfalls als Deissem in den Erbhuldigungslisten des Jahres 1666. 6 Haushaltsvorstände leisten den Erbhuldigungseid, während einer krank gemeldet ist.

Weitere Namensbelege finden wir in den Taufbüchern von Lohmar, und zwar 1679 Deisem und Dießem, 1702 Desem und 1717 Diesem;7 ferner auf der Ploennis-Karte von 1715 (K 9) und auf der Wiebeking-Karte von 1790(K 10) Disum. Weitere Schreibweisen lauten 1807 Diessem (K 11), 1817 Deesem (K 12) und 1822 Desem.8

Im Jahre 1829 wohnen in Deesem 157 Personen an 30 Feuerstellen. 1840 werden 153 Personen (davon 109 kath. und 44 evangl.) gezählt. 1843 wohnten wieder 157 Personen (davon 103 kath. und 54 evangl.) in 33 Häusern. Bis 1851 stieg die Einwohnerzahl sogar auf 173, sank jedoch bis 1872 auf 128 Personen in 32 Wohnhäusern.

Aus diesen Angaben können wir erkennen, daß sich in Deesem, dass näher an den evangelischen Pfarreien Wahlscheid und Seelscheid liegt, die Reformation noch stärker als in Geber bemerkbar machte. Das Ansteigen der Bevölkerungszahl bis 1851 ist wohl in erster Linie auf den Bergbau links des Wenigerbaches in den Gruben Walpot und Alexander zurückzuführen.

Quelle: Siedlungs und Heimatgeschichte der Gemeinde Lohmar von Stud.-Direktor Wilhelm Pape 

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