Donrath Ortsteil
Donrath
Diese Siedlung liegt im plötzlich breiter werdenden Aggertal, etwas nördlich vom Zusammenfluß der Sülz (rechts) und des Jabaches (links) in die Agger. Da hier drei Täler Zusammenstößen, ist es auch von der Verkehrslage ein idealer Siedlungsplatz. Die alte Köln-Siegener Straße kreuzte hier die Agger; eine Straße, die wegen des Erztransportes aus dem Siegerland nach Köln und wegen der in gleicher Richtung verlaufenden Post von Bedeutung war.
Dittmaier leitet das Bestimmungswort „Doden, Don“ von dem Personennamen „Dodo“ ab. Eine andere Erklärung geht von „don = dun = dune“ in der Bedeutung „Hügel, Erhöhung“ aus. Tatsächlich liegen in und bei Donrath Siedlungen auf hügelähnlichen, leichten Erhebungen des Talbodens, die gegen das Hochwasser der Agger sichern. Diese Erhebungen sind aber wahrscheinlich künstliche Aufschüttungen, die erst später zum Schutz vor Hochwasser angelegt wurden. Somit ist der Erklärung Dittmaiers unbedingt der Vorzug zu geben. Dann aber wäre Donrath eine Siedlung, deren Gründung bis ins 10. Jahrhundert zurückreichen könnte. Wir können jedoch keinen urkundlichen Namensbeleg aus der Zeit vor 1500 finden. Interessant ist jedoch der Hinweis Hennekeusers, daß in der Urkunde aus der Zeit vom 8.8.1065 bis 4.12.1075, nach der die Abtei Siegburg den Kirchscheider Hof im Tausch gegen Haus Sülz erhält, als Zeuge u. a. ein „Duodo“ genannt wird. Ist dies vielleicht der Gründer von Donrath? Viele Zeichen (urkundliche Erstnennungen von Lohmar, Sülz, Inger, Honrath usw.) sprechen dafür. Jedoch muß es leider eine Vermutung bleiben.
Die ersten Nennungen passen so gut in diesen Rahmen: Dodenroide im Register des Bruderschaftsbuches von Birk, und zwar „Jaris van doderade“, aus der Zeit von 1503 bis 1538 und Dodenraide bei Erhebungen im Jahre 1550 genannt. Im Rent und Lagerbuch des Amtes Blankenberg aus dem Jahre 1644 wird den Bewohnern von Doytenroth und anderen Orten das Fischen in der Agger mit einem Waschkorb zugebilligt. Aus den Limitenbüchern (Grenzbeschreibungen) des Kirchspiels Lohmar vom 14.7.1644 geht auch hervor, daß die Bewohner von Doenroht zusammen mit den Nachbarn der umliegenden Orte in Wald und Feld ihr Vieh hüteten. Zu dieser Zeit werden „Thöneß, Heinrich Stauf und Johan Koch zu donroht“, ferner „Wilhelm Kauttenkauller, Geißellen Gotthart, Gottharts Erben und Gottart im Backeshoff zu Lohmar“ wegen ihrer Güter zu Donrath als Abgabepflichtige in den Heberegistern des Amtes Blankenberg geführt. Fünf Personen aus Donrat leisten 1666 den Erbhuldigungseid, d. h. sie ließen sich in die sog. Erbhuldigungslisten eintragen, um dadurch wiederum ihre Treue zum Landesherrn zu bekunden. Die Schreibweise jener Zeit wird auch durch Angaben zum Donrather Steeg bekundet.
Weitere Schreibweisen finden wir in den Taufbüchern von Lohmar, und zwar 1662 Dohnraht, 1688 Donraht und 1689/90 Dorath. Die PloennisKarte von 1715 verzeichnet viele Höfe in Tohnrad . Ähnliche Schreibweisen ersehen wir aus dem Wertierund Landmaßbuch von Lohmar aus dem Jahre 1746: Thonrath. Diese beiden Schreibweisen haben die irrige Auffassung verursacht, der Name Donrath habe etwas mit tonhaltigem Boden, also mit schlechtem Ackerland zu tun. Im Wertier-und Landmaßbuch von Haiberg aus dem Jahre 1738 werden „Johs Inger, Johs petter Klein, Johs Wilhelm Klein, henricus schmit zu donroth“ genannt. Die Wiebeking-Karte von 1790 verzeichnet Dohnrath, desgl. Tranchot 1817 und Hartmann 1845. Zimmermann bringt 1807 die Schreibweise Donroth. Am 6.4.1829 war Donrath ein Dorf mit 72 Bewohnern an 13 Feuerstellen. 1840 wohnten 66 Personen an 14 Feuerstellen, 1843 64 Personen in 11 Häusern. Im Jahre 1871 werden zwar 73 Einwohner gezählt, aber diesmal ist die Einwohnerzahl von Donrather Steeg in der Zahl 73 enthalten. Erst in jüngster Zeit, besonders nach dem 2. Weltkrieg, wuchs die Zahl der Bevölkerung so stark, daß die in der Nähe liegenden Siedlungen Broich, Büchel und Kuttenkaule von Donrath aufgesogen wurden. Diesem Bevölkerungszuwachs und der Eigeninitiative der überwiegend katholischen Bewohner hat es Donrath zu verdanken, daß der Ort 1954 eine eigene Kirche als Filialkirche von Lohmar erhielt, die Marienkirche. Über ein halbes Jahrhundert, nämlich von 1851 bis 1906, war in Donrath das Bürgermeisteramt der Bürgermeisterei Lohmar. In dieser Zeit residierten hier als Bürgermeister Peter Wilhelm Orth (1851-1892) und Frhr. von Franken (1892-1906).
Donrather Steeg
Diese Siedlung befand sich an der Stelle, an der die alte Köln-Siegener Straße die Agger überquerte, von der heutigen Aggerbrücke etwa 500 m nordwärts. An dieser Stelle befindet sich heute noch ein hölzener Steg, der zur Zeit erneuert wird. Etwa 100 m flußabwärts wurde ab 1860 eine Fähre betrieben bis zum Bau einer festen Brücke im Jahre 1878. Fährmann war damals ein Wilhelm Klein, auch „Fährwellem“ genannt. Die Bruchsteinbrücke, bestehend aus 5 Bogen, kam am 4.11.1940 infolge Hochwassers zum Einsturz. Danach wurde sie nicht wieder aufgebaut, und heute erinnern noch die Auffahrtrampen links und rechts der Agger an diese Brücke.
Eine erste Erwähnung findet der Donraidter Stegh in den Notizen Pfarrer Mohrenhofens von Altenrath, in denen aus der Zeit zwischen 1627 und 1645 der Weg einer Prozession beschrieben wird. Im Limitenbuch des Amtes Blankenberg vom 14.7.1644, das Lohmarer Kirchspiel betreffend, wird auch ein „Straßenzustandsbericht“ gegeben. Darin heißt es, daß der Doenrother Steegh je zur Hälfte vom Amt Porz (Scheiderhöhe) und vom Kirchspiel Lohmar unterhalten werden muß. Auch im Wertierund Landmaßbuch von Lohmar aus dem Jahre 1746 wird der Thonrother Stegh bzw. Thonratter Steg genannt.
Weitere Schreibweisen finden wir auf der Tranchot-Karte von 1817, hier ist der Dohnradter Steeg bereits als Brücke eingezeichnet; ferner das Ortschaftsverzeichnis von 1829 als Donrathersteg.
Ob schon vor dem 19. Jahrhundert an dieser Brücke auch eine Siedlung bestand, ist anzunehmen. 1829 wohnten dort 20 Personen an 9 Feuerstellen. Auch ein Fährhaus ist erwähnt. 1840 werden jedoch nur noch 6 Bewohner an einer Feuerstelle gezählt, und die Siedlung wird als Hof bezeichnet. Auf ihm wohnen 1843 8 Personen und 1851 17 Personen. Danach wird die Siedlung nicht mehr gesondert aufgeführt, gehört also nunmehr zu Donrath.
Quelle: Siedlungs und Heimatgeschichte der Gemeinde Lohmar von Stud.-Direktor Wilhelm Pape
Information
Karte
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Zugehörige Dokumente
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2017
Im Juni 1930 wurde mit dem Bau der Aggerbrücke in der Nähe der Donrather Kreuzung begonnen. Sie sollte die alte gemauerte Fünfbogenbrücke ersetzen. Die ausführende Firma Bonhagen und Schenk aus Siegburg arbeitete Tag und Nacht, um die Brückenpfeiler... Im Juni 1930 wurde mit dem Bau der Aggerbrücke in der Nähe der Donrather Kreuzung begonnen. Sie sollte die alte gemauerte Fünfbogenbrücke ersetzen. Die ausführende Firma Bonhagen und Schenk aus Siegburg arbeitete Tag und Nacht, um die Brückenpfeiler mit den Widerlagern vor dem nächsten Hochwasser fertigzustellen. Das Bauwerk wurde innerhalb des Zeitplans fertiggestellt und die Firma Dunkel aus Lohmar konnte danach die Anbindung des Straßendammes der neuen Sülztalstraße an die Brücke durchführen. Den Bau der Brücke und die Verlegung der Straßenführung der Sülztalstraße von Donrath bis zur Abzweigung nach Altenrath hatte die Provinzverwaltung aufgrund veränderter Verkehrsverhältnisse gefordert. Die Pläne stießen bei den Pützrather Einwohnern auf heftigen Widerstand. Der Baubeginn verzögerte sich hierdurch. Fertiggestellt wurde die Sülztalstraße Ende 1930. Die alte Donrather Brücke stürzte 1940 in Folge eines Hochwassers ein. Durch die neue Straßenführung entstand die Donrather Kreuzung. Die Jabachtalstraße, die vorher an der Fuchsfarm in Richtung Lohmar abbog, wurde bis zur Kreuzung ausgebaut.
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Mit einer Gedächtnisausstellung im Jahr 2001 wurde Wilfriedo Becker, sein Wirken als künstlerischer Dokumentarist geehrt. Neben der künstlerischen Bedeutung haben zahlreiche Bilder der Sammlung auch großen heimatgeschichtlichen Wert. Zeigen die... Mit einer Gedächtnisausstellung im Jahr 2001 wurde Wilfriedo Becker, sein Wirken als künstlerischer Dokumentarist geehrt. Neben der künstlerischen Bedeutung haben zahlreiche Bilder der Sammlung auch großen heimatgeschichtlichen Wert. Zeigen die Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen und Skizzen doch oft Häuser, Dorfwinkel, Brücken, Wege, Wälder und Flussauen, die heute nicht mehr existieren oder sich völlig verändert darstellen. Aus dem am 11. Februar 1886 in Donrath geborenen Maler, Zeichner und Hobbypoeten wurde ein beachtenswerter Chronist seiner Heimat. Er entwarf auch das heutige Stadtwappen. Wilfriedo Becker arbeitete hauptberuflich im Bürgermeisteramt Lohmar. Dort hatte er 1901 eine Lehrstelle angetreten. Die Belegschaft des Amtes bestand damals aus dem Bürgermeister einem Sekretarius, dem Rentmeister und einem Straßenarbeiter. Bis ins hohe Alter war er ein stattlicher Mann. Er verstarb am 29. August 1979. Sein Lebensweg und sein Wirken sind einem Beitrag für die Lohmarer Heimatblätter festgehalten, siehe Dokument. | |
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1950
- 1959 Die achtgeteilte Mehrbildkarte (Potpourrikarte) des „Luftkurort Lohmars, das Tor zum Sülz- und Aggertal“ (Abfahrt von der Autobahn Köln – Frankfurt bei Kilometer 18, Busfahrt ab Köln oder Bonn ca. 35 Minuten) mit idyllischen Zelt und Campingplätzen... Die achtgeteilte Mehrbildkarte (Potpourrikarte) des „Luftkurort Lohmars, das Tor zum Sülz- und Aggertal“ (Abfahrt von der Autobahn Köln – Frankfurt bei Kilometer 18, Busfahrt ab Köln oder Bonn ca. 35 Minuten) mit idyllischen Zelt und Campingplätzen mit Wald, Wiese und Wasser von etwa Mitte der 1950er Jahre, zeigt verschiedene Partien der Agger. Oben im Bild: die Anfänge des Campingplatzes Lohmar-Ort von Süden gesehen. Beide Flussseiten waren mit einem Holzsteg verbunden, der links auf dem mittleren Bild zu sehen ist, unten links flussaufwärts von der Aggerbrücke aus auf den Obstbungert hinter der Burg Lohmar gesehen. Oben Mitte: ein Blick vom Kinderdorf Haus Hollenberg aus auf die mit Lindenbäumen bestandene Allee, vom praktisch noch unbebauten Donrather Dreieck, zum nördlichen Ortseingang mit dem Verbindungsweg von der Hauptstraße 1, des Polizeipostens, zur Fuchsfarm im Jabachtal, die Bewohner des Hauses Nr. 1 waren die Familie Pack, deren beiden Töchter in Lohmar zur Schule gingen. Rechts oben der Blick auf die Aggerbrücke vom Spätenbergberg aus ins Sülztal mit Rottland und Pützrath. In der Mitte rechts ein Blick vom Auelsfeld Richtung Lohmar-Ort. Im Hintergrund die Hardt mit der Waldkulisse des Lohmarer Waldes. Rechts unten eine Partie an der Agger in Höhe der Einmündung der Sülz: während es heute im Umkreis von Lohmar und Wahlscheid genügend Schwimmbäder gibt, war es früher Gang und Gäbe, im Sommer an warmen Tagen in der Agger schwimmen zu gehen. Beliebte Stellen waren für die meist jugendlichen Badegäste des Kirchdorfs und des Oberdorfs, wie der Bildausschnitt zeigt, an der linken Uferseite unterhalb des Scharfeberges, dort wo die Sülz in die Agger mündet. Die Altenrather Jugend blieb auf der Altenrather Seite, der rechten Uferseite, sie badeten Nahe der Einmündung des Witzenbachs. Der zunehmenden Freizeit- und Erholungswert, der auch heute noch und im Prinzip zu allen Zeiten, von Campingfreunden in weiten Flächenteilen der Uferregion der Agger wie auf der Karte zu sehen ist, als idyllisch angesehen wird, unterliegt heute einer kritischen Betrachtung. Die Campingplätze bzw. mittlerweile ja bereits feste Wochenendhaussiedlungen mit festinstallierten Wohnwagen sollen aus dem Auenbereich weiter ins Landesinnere verlegt werden. Entlang der Agger soll gemäß dem Gewässerauenkonzept Agger von Dezember 2004 ein Dynamikraum für eine freie Gewässerentfaltung ausgewiesen werden. Dies wurde bei dem ehemaligen Campingplatzgelände in Donrath Mitte der 1990er Jahre bereits vorgreifend durchgeführt. Der Platz wurde aufgegeben und die baulichen Anlagen beseitigt. | |
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1935
- 1939 Das Foto auf dieser Postkarte aus den 1930er Jahren wurde vom Heppenberg aus in halber Höhe über der Dornhecke gemacht. Auf der Rückseite der Postkarte steht: Besucht die herrlichen Sommerfrischen des Aggertales. Man sieht Nr.1 die Jabachtalstraße,... Das Foto auf dieser Postkarte aus den 1930er Jahren wurde vom Heppenberg aus in halber Höhe über der Dornhecke gemacht. Auf der Rückseite der Postkarte steht: Besucht die herrlichen Sommerfrischen des Aggertales. Man sieht Nr.1 die Jabachtalstraße, Nr. 2 das Sägewerk Braun, Nr. 3 und 4 die Häuser Krumbe und Peter Broich, Nr. 5 das Haus von Willibert Jakobs, Nr. 6 das Haus Hasselssiefen auf der Kuttenkaule, Nr 7 das Haus Siebertz (ehemal. Bürgermeisteramt), Nr. 8 Haus Weingarten (de Krockpaasch), Nr. 9 Gaststätte „Altes Haus“?, Nr. 10 Haus Kreuz, Nr. 11 das alte Fährhaus (Fahr Wellem) und 12. das Haus Frecking. Verlag P. Pape, Fotograf, Lohmar-Rhld. (er hatte sein Fotogeschäft im späteren Eissalon auf der Hauptstraße, später in der Kirchstraße Nr. 4 – sein Nachfolger war Willy Küpper) | |
Dieses Foto, eine Postkarte aus der Zeit um 1930 zeigt Donrath mit Blick vom Heppenberg aus nach Donrath und zum Jabachtal. Im Vordergrund ganz rechts hinter dem Gebüsch Haus Marx und van der Viefen, dahinter am rechten Bildrand der Kreuzerhof in... Dieses Foto, eine Postkarte aus der Zeit um 1930 zeigt Donrath mit Blick vom Heppenberg aus nach Donrath und zum Jabachtal. Im Vordergrund ganz rechts hinter dem Gebüsch Haus Marx und van der Viefen, dahinter am rechten Bildrand der Kreuzerhof in Sottenbach, der auf eine lange Geschichte zurückblicken kann. Er wurde bereits im frühen 16. Jahrhundert urkundlich erwähnt. Die alte fünfbogige Brücke über die der alte Verlauf der Straße vom Sülztal über Pützrath und Rottland zum Aggertal verlief, kann man über der rechten Hälfte des langgestreckten Fachwerkgebäudes erkennen. Dort wo die Brückenrampe auf die B 484 die Straße ins Aggertal führte war rechter Hand die Krautfabrik von Johann Weingarten. Hinter den Bäumen kommt das Krüppelwalmdach des Görreshofs, auch Jörgeshof genannt, hervor. Weiter links sind Haus Sieberts und das Hotel, Restaurant „Zur Aggerburg“, hell verputzt nur zu erahnen. Ganz links das Sägewerk von Paul Braun (heute Overath). Im Hintergrund oberhalb der Kuttenkaule und Falmerswiese, die noch vollkommen unbebaut ist, erkennt man Haus Hasselssiefen, dass eine Zeitlang Erholungsheim für erholungssuchende Priester war und später Rektor Klein gehörte, dieser vermachte es 1909/10 an die Augustiner Chorfrauen aus Essen. | |
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1913
Die mit einem Poststempel von 1913 versehene Mehrbildpostkarte mit Ansichten des Stadtteils Donrath zeigt im oberen Teil ein Blick von der Villa Stolzenhöh (dieser Name für das Wohnhaus von Rektor Klein auf der Burghardt, rechts vom... Die mit einem Poststempel von 1913 versehene Mehrbildpostkarte mit Ansichten des Stadtteils Donrath zeigt im oberen Teil ein Blick von der Villa Stolzenhöh (dieser Name für das Wohnhaus von Rektor Klein auf der Burghardt, rechts vom Hasselssiefenbach, ist heute bei den Donrathern nicht mehr bekannt) auf die Hauptstraße, von rechts: das „Weiße Haus“, mit dem Hotel und Gasthof zur Aggerburg von Josef und Ludmilla Böttner, daneben Haus Sieberts (heute Gatzweiler), früher ebenfalls Ludmilla Böttner und die bis 1942 noch intakte, stolze Aggerbrücke, die 1873 erbaut wurde. Sie wurde vom Hochwasser zum Einsturz gebracht. Daneben die sogenannte „Krockpaasch“, die Krautfabrik für Apfel-, Birnen- und Rübenkraut (eingedickter Obst- und Rübensaft als Brotaufstrich) von Johann Weingarten, gebaut um 1870 und betrieben bis in die 1950er Jahre. Das Foto links unten, sowie die weitere Postkarte zeigt nochmals das Hotel Restaurant und Pension „Zur Aggerburg“ mit Kegelbahn, Kahnfahrten und „Fischereigelegenheit“. In der Aggerburg war das 13. Telefon in der Bürgermeisterei installiert, hier führte Josef Böttner gleichzeitig die Postagentur. Ab dem 30.11.1920 (Datum der Konzession) führte Olga Lönqvist diesen Gasthof weiter. Das Bild rechts unten der Mehrbildpostkarte zeigt eine malerische Wald- und Aggerpartie, in der „Donrather Schweiz, dem „Ruheplatz für Kurgäste“. Ein Stück stromabwärts ist noch der eiserne Aggersteg bei der Dornhecke zu erkennen. | |
Diese Ansichtskarte muss als nostalgisch bezeichnet werden, da der freie, früher landwirtschaftlich genutzte Raum zwischen den Orten Lohmar und Donrath mittlerweile durch starke Bebauung recht zugewachsen ist. Die im Jahre 2004 in Betrieb genommene... Diese Ansichtskarte muss als nostalgisch bezeichnet werden, da der freie, früher landwirtschaftlich genutzte Raum zwischen den Orten Lohmar und Donrath mittlerweile durch starke Bebauung recht zugewachsen ist. Die im Jahre 2004 in Betrieb genommene Lohmarer Ortsumgehung und die Neuanordnung des „Donrather Kreuzes“ hat das Landschaftsbild ebenfalls stark verändert. | |
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1913
Diese dreigeteilte Mehrbildkarte (Potpourrikarte) von etwa Mitte der 1910er Jahre zeigt oben Donrath als Panoramaansicht von Südosten aus gesehen, von links: im Hintergrund Sottenbach, jenseits der Agger, dann Haus Sieberts (heute Gatzweiler), früher... Diese dreigeteilte Mehrbildkarte (Potpourrikarte) von etwa Mitte der 1910er Jahre zeigt oben Donrath als Panoramaansicht von Südosten aus gesehen, von links: im Hintergrund Sottenbach, jenseits der Agger, dann Haus Sieberts (heute Gatzweiler), früher ebenfalls Ludmilla Böttner, das Hotel und der Gasthof zur Aggerburg von Josef und Ludmilla Böttner, das „Weiße Haus“ von Fritz Kreutzer aus Donrath, mit dem daneben liegenden Sägewerk von Paul Braun (heute Overath). | |
Die Postkarte von etwa 1925 zeigt eine „Partie an der Agger“ im Luftkurort Donrath in der Nähe der Dornhecke. Dort betrieb Fritz Weingarten (siehe „Lohmar in alten Zeiten“, Bd. I, Seite 19) für die Donrather Sommerfrischler einen Bootsverleih. Die Postkarte von etwa 1925 zeigt eine „Partie an der Agger“ im Luftkurort Donrath in der Nähe der Dornhecke. Dort betrieb Fritz Weingarten (siehe „Lohmar in alten Zeiten“, Bd. I, Seite 19) für die Donrather Sommerfrischler einen Bootsverleih. |
Zugehörige Bilder
In den Anfängen des Campingbetriebes an der Agger waren die Städter darauf angewiesen, "wild" zu campen oder häufig auch bei Privatfamilien, die ein Grundstück an dem Fluss oder in der Nähe hatten. Damit konnten sich die Eigentümer ein kleines Zubrot verdienen. Einige Leute hatten sich auch am Aggerufer ein kleines Geschäft eingerichtet, wo sie eigene Produkte oder Süßwaren verkauften. Die Camper reisten morgens an und fuhren abends wieder nach Hause.
Das Bild zeigt Donrath vor 1900 vom Heppenberg aus gesehen. Im Vordergrund sieht man die Agger mit dem Dornheckenweg. Darüber ist die namenlose Dorfstraße (heute Donrather Straße). Zwischen Dornheckenweg und Dorfstraße links ist Büchel. Im Haus Nr. 1 wohnte Heinrich Burger; Nr. 2 ist Haus Busch. Das große Haus mit dem weißen Giebel (Nr. 4) ist die Stellmacherei Schmitz. AntonSchmitz aus Geber, geb. am 21.6.1859 und gest. am 23.2.1948, kaufte dieses Haus 1886 von Anton Kreuzer und richtete sich darin eine Stellmacherei ein. 1929 übernahm sein Sohn Adolf (geb. am 20.9.1888) den Betrieb. Beide waren exzellente Handwerker, hatten beide den Meisterbrief und waren ehrlich, geachtet und geschätzt. 1942 brannten Werkstatt und Wohnhaus ab. Nun wurde eine größere Werkstatt gebaut, in der Adolf Schmitz noch bis in die 1970er Jahre arbeitete. Nach seinem Tode am 10.4.1979 ist der Betrieb aufgegeben worden. Adolfs Bruder Johann Josef Schmitz (geb. am 14.12.1889 und gest. am 18.12.1971) hatte 1927 in Lohmar in der Kirchstraße 10 eine Schlitten- und Stielfabrikation gegründet, die sein Sohn Willi aus Altersgründen Ende der 1980er Jahre aufgegeben hatte. (Quelle: W. Pape, LHBL Nr. 9, 1995, S. 53 ff).
Rechts im Bild (Nr. 6) ist die Gaststätte „Altes Haus“, die von Joswin Kreuzer betrieben wurde, und darüber (Nr. 7) ist der Bahnhof, in dem zu dieser Zeit auch für Lohmar der Güterverkehr abgewickelt wurde. Ganz rechts das Fachwerkhaus (Nr. 9) ist die Hofanlage Böttner und davor (Nr. 8) das Donrather Spritzenhaus, in dem nach 1910 Fritz Weingarten eine Krautfabrik („Krockpaasch“) und eine Konservenfabrik eingerichtet hatte. Oben links im Bild (Nr. 3) ist ganz schwach Höhngen zu erkennen und darunter am Waldrand (Nr. 5) das Haus Pütz am heutigen Waldweg.
Auf der linken Seite der Agger in Richtung Lohmar gesehen lag das Donrather Fährhaus (heute Donrather Straße 24), in dem auch die Post war. Hier hatte Wilhelm Klein, im Volksmund „de Fahrwellemsche“, einen Fährbetrieb eingerichtet, den er bis zum Bau der Brücke betrieben hatte. Ursprünglich war hier eine Furt, durch die auch von 1705 bis wahrscheinlich 1806 die pferdebespannte Postkutsche, mit Passagieren und Gütern beladen, auf der Strecke von Köln-Mühlheim nach Frankfurt fahren musste.
Aus der Zeit vor dem Betrieb der Fähre und noch bevor Scheiderhöhe 1866 zur selbständigen Pfarre erhoben wurde erzählt man sich noch heute in Donrath eine Begebenheit: Ein Leichenzug zog vom Heppenberg zum Friedhof nach Lohmar. Den Sarg hatte man auf einen Handwagen geladen. Das Ufer der Furt auf der Sottenbacher Seite war etwas abschüssig. Da es geregnet hatte, entglitt den Wagenlenkern der Handwagen und dieser fuhr herrenlos in die Agger, kippte um und der Sarg trieb den Fluss hinunter. Nun mussten die Trauergäste im hüfttiefen Wasser den Sarg wieder einfangen und mit nasser Kleidung den Trauerzug fortsetzen.
In den 1890er Jahren hatte Johann Weingarten aus Donrath in einem Nebengebäude seines um 1870 erbauten Bauernhofes (Donrather Str. 44) eine Krautfabrik („Krockpaasch“) eingerichtet, in der er Rüben- und Apfelkraut herstellte. Auf den Fotos, die zwischen 1895 und 1900 gemacht wurden, ist der Weingartenhof mit den Nebengebäuden zu sehen. Die „Krockpaasch“ war in dem quer verlaufenden Gebäude im Hinterhof. Rübenkraut ist der konzentrierte Saft von Zuckerrüben, ohne deren Pflanzenfasern und ohne Zusatzstoffe. Er ist gleichmäßig dunkelbraun, zähflüssig und entsteht durch Eindicken von Rübensaft, der aus den gekochten Rübenschnitzeln gepresst wird. Johann Weingarten war von Beruf Schreiner und betrieb auf seinem Hof auch eine kleine Schreinerei. Als er mit 65 Jahren am 21.2.1910 verstarb, kam zunächst die Krautproduktion zum Erliegen. Nach dem Tod der Ehefrau Ludmilla geb. Kreuzer am 17.2.1933 übernahm im Zuge der Erbauseinandersetzung ihr Sohn Johann den Hof mit der Krautfabrik. Wann die Fertigung wieder aufgenommen wurde, ist nicht bekannt, jedenfalls hat sein Schwager Theodor Knipp dort im Krieg und nach dem Krieg bis etwa Anfang der 1950er Jahre wieder Apfel- und Rübenkraut gekocht.
Nach dem Tod von Johann Weingarten 1910 errichtete sein Sohn Fritz im alten Donrather Spritzenhaus (Ecke Donrather Str./Dornheckenweg) eine neue Kraut- und Konservenfabrik, die sich „Fabrik für die allgemeine Obstverwertung“ nannte. Fritz Weingarten stellte in seiner neuen Fabrik nicht nur Apfelkraut, Rübenkraut und Konserven her, sondern auch Obstwein, Likör und Schnäpse. Ob er den Wein selber kelterte, ist nicht bekannt. Er hatte auch keinen Alkohol gebrannt, sondern den zugekauften Kornbranntwein für die jeweiligen Schnäpse mit den entsprechenden Essenzen versetzt. Die Rohstoffe für seine Konservenproduktion hatte er teils aus eigenem Anbau und teils von den Bauern und Kleingärtnern aus der näheren Umgebung zugekauft. Einige Etiketten für seine Produkte sind noch erhalten. Leider verstarb Fritz Weingarten sehr früh mit 43 Jahren am 4.2.1929. Danach ist die Fabrik dann aufgegeben und
später abgerissen worden.
Broich und Büchel. Wer kennt sie noch? Es sind ehemalige Ortsteile von Donrath.
Büchel erstreckte sich am Aggerbogen, an dem der Dornheckenweg und die Straßen „In der Hühene“ und Karpenbachweg liegen. Büchel wurde erstmals 1560 als „Buchell“ (Buckel) erwähnt und galt als hochwassergeschützt. Es hatte 1872 in 4 Wohnhäusern lediglich 14 Einwohner. Heute erinnert leider nicht einmal ein Straßenname an diese Siedlung.
Broich wird erstmals 1503 im Birker Bruderschaftsbuch erwähnt. Der Name bedeutet soviel wie Sumpf- oder Moorland und bezeichnet eine alte Siedlungsstelle, die trockengelegt wurde.1644 bestand Broich bereits aus vier Hofanlagen. 1872 wohnten dort 40 Personen in acht Häusern. Montanus schreibt in seinem Buch „Die Helden“, dass am 11.11.1795 mehrere Scharen französischer Soldaten, „die im Aggerthale streiften und plünderten, von den Bauern zu Seelscheid, Neunkirchen und Lohmar angegriffen und mit Verlust mehrerer Todten in die Flucht geschlagen wurden. Dafür rächten sich die Freiheitsbringer mit Mordbrand und legten u.a. zu Broich in Lohmar vier Scheunen und fünf Wohnhäuser in Asche … und erschossen mehrere Landleute, die an jenen Raufereien nicht einmal Antheil genommen hatten.“
Heute erinnert der Straßenname Broicher Straße an den alten Ortsteil. Das Haus Broicher Straße 20 ist als denkmalgechütztes Haus gut erhalten. Anno 1750 wurde das ehemalige Bauernhaus mit Stall errichtet. Eine alte Linde vor dem Haus ist nach Aussage des früheren Eigentümers Walter Delfs 1985/86 einem Sturm zum Opfer gefallen.
Der Kölner Peter Müller (de Möllesch Aap, geb. am 24.2.1927, gest. 1992 mit 65 Jahren an einem Schlaganfall) war von 1949 (wahrscheinlich aber schon früher) bis Mitte 1950 in Donrath im „Weißen Haus“ und ist dort für die Deutsche Meisterschaft im Profi-Boxsport trainiert worden. Der Tross um ihn herum waren – einschließlich Trainer – 4 bis 5 Leute aus Köln, von denen einer Goldschmied hieß und ihn wahrscheinlich auch gesponsert hatte. "De Aap“ – wie man ihn in Köln nannte – wohnte im „Weißen Haus“, wo man ihm im Saal der Gaststätte einen Boxring aufgebaut hatte. Das „Weiße Haus“ ist damals von der Familie Brinkmann betrieben worden. Seine Sponsoren waren etwas Besseres und wohnten und speisten im „Hotel Aggerburg“ in Donrath, das im Besitz der Familie Lönqvist war. Matthias Haller aus Lohmar, Mitglied im Boxclub Troisdorf, war öfter Peter Müllers Sparringspartner. Er erhielt dafür pro Trainingskampf fünf D-Mark, wofür er oft viele harte Schläge einstecken musste. In dieser Zeit war auch für einige Wochen El Hossmann, ein hübscher dunkelhäutiger Boxweltmeister aus Amerika, im „Weißen Haus“, um mit Peter Müller zu boxen.
Peter Fuchs schreibt im 2. Band seiner „Chronik zur Geschichte der Stadt Köln“, Köln 1991 auf Seite 370: „Ohne jemals als Amateurboxer im Ring gestanden zu haben, springt Peter Müller 1947 für den erkrankten Gegner von Walter Trittschat ein und siegt in der 2. Runde durch k.o. Damit beginnt eine der schillerndsten Boxkarrieren. PM wird für mehr als eineinhalb Jahrzehnt Liebling der Kölner Boxfans. Er war mehrfacher Deutscher Meister im Mittelgewicht und boxte um die Europameisterschaft.“
Am 7. Juli 1952 schlägt er im Kölner Eisstadion bei einem Boxkampf gegen den deutschen Mittelgewichts-Champion Hans Stretz, der in der 7. Runde führte, den Ringrichter Max Pippow k.o. Das war damals der bisher größte Skandal in der deutschen Sportgeschichte. „Stretz führte in der siebten Runde bereits deutlich nach Punkten. PM kann nur wenige Treffer landen, klammert und hält seinen Gegner. In der achten Runde spuckt er seinen Mundschutz aus und beschwert sich beim Ringrichter über Stretz. Pippows Ermahnung, er dürfe im Ring nicht sprechen, löste die unbeherrschte Aktion aus. Mit zwei Schlägen streckt er den Unparteiischen nieder.“ Dafür wurde er lebenslang gesperrt. Die Sperre wurde jedoch nach einem guten Jahr wieder aufgehoben.
Beim Baden in der Dornhecke in Donrath trug er seine Freundin (wahrscheinlich Ludmilla Kröll, später verheiratete Kraheck) bekleidet von einem Aggerufer zum anderen. Als er in der Mitte des Flusses wahr, riefen einige seiner Fans: „Feigling, Feigling …“. Da ließ er seine Freundin einfach in die Agger fallen. Wenn „De Aap“ bei Festlichkeiten im Saal des „Hotelzur Linde“ erschien, wurde er von der Kapelle mit einem Tusch begrüßt. Wollte er dann tanzen, verdrückten sich die Mädchen auf die Toilette, weil er wegen seinen Bärenkräften mit den Tanzpartnerinnen ziemlich rauh umging. Als PM Deutscher Meister geworden war, hatte er sich ein gebrauchtes Auto – einen Opel – gekauft. Damit kam ihm in Siegburg auf der Kaiserstraße mit einem Pferdefuhrwerk ein Bekannter aus Köln, der im „Knast“ gewesen war (PM kannte sich auch in der Kölner Unterwelt aus), entgegen. Beide hielten mitten auf der Straße ihre Fahrzeuge an und begrüßten sich ausgiebig und überschwenglich und für die anderen Fahrzeuge, einschließlich der Straßenbahn gab es kein Durchkommen mehr. Man erzählt von ihm, dass er mit dem „Lühme Grietche“ nach Siegburg fuhr und keine Fahrkarte hatte. Als der Schaffner ihn deshalb in Lohmar aus dem Zug setzen wollte, schlug er ihn k.o. und sprang am Nordbahnhof in Siegburg aus dem Zug, dann über das Bahnhofsgeländer und verschwand. (Quelle: mündliche Mitteilung von Josef Klug aus Lohmar.) So hörte man zu dieser Zeit fast täglich neue Episoden von „de Möllesch Aap“.
Die Burg Sülz ist eine aus pfalzgräflichem Besitztum hervorgegangene und spätestens 1075 urkundlich erwähnte Wasserburg. Das Gut liegt an der westlichen Grenze des Lohmarer Stadtgebietes im Sülztal, an der L288, zwischen Donrath und Rösrath und zählt zu den ältesten Adelssitzen des rechtsrheinischen Rhein-Sieg-Kreises. Aus der historischen Zeit haben sich nur der von Ecktürmen flankierte Westflügel und eine Fachwerkscheune erhalten. Der Westflügel der Burg liegt parallel zur Sülztalstraße. Der aus Bruchstein gemauerte nordwestliche Flügel ist eine nachträgliche Ergänzung der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Außerdem fügte man Teile des nördlichen Flügels hinzu und ergänzte das Anwesen mit jüngeren Nebengebäuden zu einer vierflügeligen Hofanlage.
1996 wurde die Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft Lohmar mbH gegründet. Sie erwarb die Burg und die landwirtschaftlichen Flächen und verkaufte die Burg 1998 weiter. Mit viel Glas und Metall und unter Beibehaltung historischer Bausubstanz entstand der „Technologiehof Burg Haus Sülz“, ein helles und freundliches, übersichtliches Haus mit hohem Wiedererkennungswert und eigenem Charakter, das 2000 eröffnet wurde. Auf den ehemals landwirtschaftlichen Flächen entstand der Gewerbepark Burg Sülz und der Krewelshof.
In der Einfahrt zum Haus Burger in Donrath stehen etwa 1942 von links nach rechts die Kinder Walter Burger, Elisabeth Burger, verh. Dose und Paul Burger. Im Hintergrund ist das Haus Jacobs (Donrather Str. 58) zu sehen. Die Straße vor den Bahngleisen ist die heutige B 484. Sie führte am rechten Bildrand (hier nicht sichtbar) über die Bahngleise auf die heutige Donrather Straße. Etwa 1938 wurde sie vor dem Bahnübergang weiter geradeaus geführt und erhielt ihren heutigen Verlauf. Sie hatte zur Zeit der Fotoaufnahme noch keinen Namen und hieß bei den Donrathern nur „de neu Strooß“ (die neue Straße). Rechts der Weg, der von der „Neuen Straße“ abzweigt ist der sog. „Schwarze Weg“ (nach dem Belag mit schwarzem Basaltsplitt benannt), der zur Kuttenkaule und zum Haus Hasselssiefen führte. Auf dem Schild an der Abzweigung wird auf das Haus Hasselssiefen hingewiesen.
Wenn man vom Ende der Straße „In der Falmerswiese“ in Donrath nach Weegen hochgeht, liegt auf der Hälfte des Weges der Weiler Kuttenkaule mit dem Haus
Hasselssiefen. Noch bis in die 1960er Jahre haben auf der Kuttenkaule nur zwei Wohnhäuser gestanden, heute sind dort acht Häuser. Die beiden Wörter „Kutte“ und „Kaule“, aus denen der Siedlungsname zusammengesetzt ist, besagen eigentlich ein und dasselbe. Kutte oder Kaule bedeutet kleinere Vertiefung in der Erde. Der Name Kuttenkaule wird erstmals 1538 im Mitgliederverzeichnis der Birker Marienbruderschaft erwähnt. 1928 zog in das Wohnhaus Nr. 2 – von Bombach bei Agger kommend (s.S. 39) – die Familie Wilhelm Burger und Sibylle, geb. Jackes mit sechs Kindern ein. Eigentümer war zu dieser Zeit die Fam. Frackenpohl aus Kreuznaaf. Als Sibylle
Burger 1940 starb, blieb Wilhelm Burger noch bis zu seinem Lebensende 1958 dort wohnen. Dann wurde das Haus Anfang der 1960er Jahre abgerissen. (Quelle: Hans Dieter Heimig, Kleine Heimatgeschichte von Weegen, in: LHBL, Heft 22, 2008, Seite 76 f.)
Auf dem Foto von 1928/29 sind von links nach rechts vor dem Fachwerkhaus Nr. 2 zu sehen: Josef Burger, der 1942 bei Rschew gefallen ist; Sibylle Burger, geb. Jackes; Wilhelm Burger (etwa 51 Jahre alt); unbekannt und Heinrich Burger, den das Schicksal später in einen Rollstuhl zwang.
Am 14. September 1952 war die Grundsteinlegung zum Bau der Marienkirche in Donrath. Auf dem Foto sieht man von links nach rechts Dr. Peter Bernhard Kallen, Pfarrer Wilhelm Offergeld und Kaplan Toni Ley. Kaplan Ley liest gerade den Text der Urkunde vor. Pfarrer Offergeld schreibt in der „Festschrift zum 25-jährigen Bestehen der Marienkirche in Donrath“ zur Grundsteinlegung: „Mitte September begann das Mauerwerk sich aus der Erde zu erheben und die Grundsteinlegung konnte erfolgen. Dazu wurde der 14. September 1952 ausersehen, der ein Sonntag war und zu einem Feiertag für die Gemeinde Donrath wurde. An der mit Fahnen und lichtem Grün geschmückten Baustelle wogte eine frohbewegte Menge, als Pfarrer Offergeld unter Assistenz von Dr. Kallen und Kaplan Ley den Grundstein segnete. Der Grundstein ist ein Geschenk von Dr. Kallen, der ihn aus Rom mitgebracht hatte, wo er aus der hl. Pforte zu Beginn des Hl. Jahres 1950 ausgebrochen wurde.“
Mit diesem Foto von etwa 1950, einem Blick von der Scherferhardt auf den Aggerbogen der „Donrather Schweiz“ mit dem im Hintergrund aggertalabwärts liegenden Zentralort Lohmar, wirbt die Gemeinde für die Orte Lohmar und Donrath im unteren Aggertal um Sommergäste. Die beiden schön gelegenen Fremdenverkehrsorte (ehemals Luftkurorte) am Zusammenfluss von Agger und Sülz, bieten durch ihre landschaftlichen Schönheiten besten Ferienaufenthalt und Erholungsmöglichkeit. Kurze und ausgedehnte Spaziergänge in den abwechselungsreichen Laub- und Nadelwäldern, durch Wiesentäler und über Höhen mit weiten Fernsichten auf Rheintal, Siebengebirge und Eifel, bringen Entspannung, Gesundung und Lebensfreude.
Der 1898 vom Verkehrs- und Verschönerungsverein erbaute eiserne Aggersteg bei der Dornhecke in Donrath ist in Bildmitte zwischen der Baumschneise zu erahnen. Die Agger mit ihren naturnahen Auen gehört sicher zu den interessantesten Lebensräumen unserer näheren Heimat. In diesem Bild kann man noch wunderbar die unregelmäßigen Uferlinien, Uferabbrüche und -auflandungen, ausgedehnte Mitten- und Gleituferbänke erkennen. Ein naturnahes Fließgewässer mit einer naturraumtypischen Vielfalt an Strukturen und Lebensräumen für spezialisierte Pflanzen- und Tierarten.
Dieses Foto – eine Reproduktion einer Postkarte – aus der Zeit um 1920 zeigt Donrath mit Blick nach Sottenbach und Heppenberg. Im Vordergrund links das Sägewerk Paul Braun (heute Overath), der Gasthof „Weißes Haus“, rechts der Jörgeshof und daneben, ganz rechts der Bahnhof.
Das ist die wunderschöne fünfbogige steinerne Brücke zwischen Donrath und Sottenbach auf einem Foto, das um 1900 gemacht wurde. Sie ist von 1871 bis 1873 von dem Bauunternehmer Friedrich Wilhelm Sapp – aus dem Jabachhof in Lohmar – errichtet worden und war infolge eines schadhaft gewordenen Pfeilers bei dem Hochwasser der Agger am 4.11.1940 zum Einsturz gekommen (Wilfriedo Becker, Donrath im Wandel der Zeiten, in: Festschrift zum 25-jährigen Bestehen der Marienkirche in Donrath am 4. Juli 1979). Das Hochwasser ist damals von einem unbekannten Schreiber in einem sogenannten „Lohmarer Brief!“ beschrieben worden. Diese Brücke war etwa 300 m aggeraufwärts der heutigen Brücke über die Agger und verband Donrath mit Sottenbach. Auch die Straßenführung war zu dieser Zeit etwas anders. Wenn man von Lohmar kommend auf die Sülztalstraße wollte, mußte man ein Stück nach Donrath hieinfahren, an der „Krockpaasch“ (Haus Weingarten, Donrather Straße 44) links abbiegen, über die Brücke nach Sottenbach fahren und gelangte in einem Bogen in Pützrath bei der heutigen Gaststätte „Flohberg“ auf die Sülztalstraße.
Zeltlager der englischen Besatzungssoldaten um 1919 an der Donrather Agger bei Pützrath. Einer der Soldaten schrieb seine Adresse auf die Rückseite der Karte: Charles Alfred Hill, 3 Dany Sorrace, Bells Hill, High Baret, London, England; ein anderer seine: George Albert Hall, 31 Church Rd, Lower Murston, Sittingbourne, Kent, England. Abgeschickt wurde die Karte allerdings nie, da Grüße oder ein sonstiger Text in Gänze fehlen.
Wehe wenn die sonst so friedliche Agger beim Hochwasser tobte! Überschwemmung Donraths Anfang der 1940er Jahre, mit Blick auf den Heppenberg mit Sottenbach. Im Vordergrund sind von links nach rechts zu erkennen: die Krautfabrik von Johann Weingarten, die 1873 erbaute, 1942 noch intakte, gemauerte Aggerbrücke – sie wurde vom Hochwasser zum Einsturz gebracht – Haus Sieberts, der Gasthof „Zur Aggerburg“, und die Gaststätte „Weißes Haus“. Am linken Bildrand zeigt das Foto auf der rechten Aggerseite, im Hintergrund den „Flohberg“, Haus Rottland, an der Straße zum Heppenberg Herchenbachs Haus, die Villa Eugsfeld und Haus Schmitz, bereits im Wasser stehend in Bildmitte, Kleins und Fitlers Fachwerkhäuser, der Kreuzerhof, dahinter Marx, Schwamborn, später Busch und Kleins Häuschen.
Vorne sind die Bahngleise und dahinter die namenlose Dorfstraße (heute Donrather Straße). Rechts ist der Gasthof „Zum Weißen Haus“ zu sehen, der von Fritz Kreuzer betrieben wurde und in der Mitte das „Hotel zur Aggerburg“ (Donrather Str. 38), das im Besitz der Familie Böttner war. Diese haben die Aggerburg an eine aus Schweden stammende Familie Lönqvist verkauft. Die neuen Eigentümer hatten zuerst auf der anderen Straßenseite (heute Marienkirche) eine Außengastronomie eingerichtet, die sie später hinter das Haus verlegt und zusätzlich für die Hotelgäste noch eine Liegewiese angelegt hatten. Links neben der Aggerburg ist das heutige Haus Gatzweiler (Donrather Str. 36). Es war ursprünglich das Wohnhaus von Ludmilla Böttner („et Aggerburchs Milla“), die sehr fromm war und ihr Haus der Kirche vermacht hat. Die Kirche verkaufte es an die Familie Sieberts, von denen es an Familie Gatzweiler vererbt wurde. Die Pfarrei Lohmar hat von dem Erlös des Hauses in der Kirchstraße in Lohmar eine neue Vikarie (Wohnung des Kaplans) gebaut, in der später das Wasserwerk war. Heute ist dort der Lidl-Parkplatz.
Hinter den beiden Häusern ist Sottenbach zu erkennen. Weiter rechts in der Bildmitte, das letzte Haus in Sottenbach, ist das Haus von Wilhelm Klein („de Trappe Wellem“) und seiner Frau Margarethe geb. Söntgerath. Diese Bezeichnung leitet sich ab von „Trappe“ = Treppen. Das Grundstück lag abschüssig und war mit Treppen erschlossen. Ihr Sohn hatte in Lohmar in der Kirchstraße das „Kleins Büdchen“ betrieben. Er hieß auch Wilhelm und bekam somit auch den Namen „de Trappe Wellem“. Ihre Tochter Katharina („et Trappe Trienche“) bewirtschaftete den kleinen Hof und die andere Tochter Maria („et Trappe Marie“) war eine gute Schneiderin.
Oberhalb von Sottenbach sind die Häuser am Heppenberg zu sehen – am linken Bildrand die „Villa Wilhelmsruh“, die etwa 1926 von Bankdirektor a.D. Paul Engstfeld gekauft und seit dieser Zeit „Villa Engstfeld“ genannt wurde.
Zugehörige Begebenheiten
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10. Januar 2025
Den vielen Autofahrern, die sich seit Monaten wegen der Umbaumaßnahmen auf der B 484 durch die Umleitungsstrecke Donrather Straße schlängeln, springt in Höhe des imposanten Gebäudes „Weißes Haus“ ein großes Banner „Projektankündigung“ für 15 moderne... Den vielen Autofahrern, die sich seit Monaten wegen der Umbaumaßnahmen auf der B 484 durch die Umleitungsstrecke Donrather Straße schlängeln, springt in Höhe des imposanten Gebäudes „Weißes Haus“ ein großes Banner „Projektankündigung“ für 15 moderne Eigentumswohnungen ins Auge. Das Baugrundstück ist inzwischen freigelegt, nachdem die Stadt die Baupläne genehmigt hat. Nicht nur wegen der heranrückenden Bebauuung, sondern weil der Eigentümer das Weiße Haus offenbar verkaufen will, fürchten die Donrather Vereine um ihre Zukunft, da für sie der Bestand des zugehörigen Saales, existenziell ist. In seiner Ausgabe vom 10. Januar 2025 berichtet der Kölner Stadtanzeiger mit der Schlagzeile "Stadt will historischen Bau nicht kaufen", dass die Stadt ein Kaufangebot abgelehnt habe. Was in Zukunft passiert, ist ungewiss. Das Weiße Haus ist ein Inditifikationsgebäude für Donrath. Es wurde in der Gründerzeit errichtet. Im April 1892 erhielt Fritz Kreuzer die Konzession für einen Gasthof im Haus Nr. 5 in Donrath. Im selben Jahr wurde Carl Ludwig Philipp Hubert von Franken zum neuen Bürgermeister gewählt. Weil die Räume des alten Bürgermeisters Peter Wilhelm Orth im Siebertz-Haus zu klein geworden waren, baute die Gemeinde gegenüber an der Stelle, wo sich heute der Saal Weißes Haus befindet ein kleines Büro für 3 Bedienstete und einen kleinen Raum für den Bürgermeister aus Holz. Im April 1906 nahm Carl seinen Abschied als Bürgermeister. 1908 wurde das Bürgermeisteramt an der Hauptstraße in Lohmar fertiggestellt. Ende 1909 wurden die Gasträume des Weißen Hauses um einen Tanzsaal und eine Kegelbahn erweitert.
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22. September 1927
Am 22.9.1927 heiratete Katharina Maria Burger aus Donrath Heinrich Ebel aus Overath. Da die Burgers nahe der Agger wohnten, hatte sich die Hochzeitsgesellschaft am Dornheckenweg am Aggerufer mit seinem malerischen Hintergrund des Aggerlaufes mit der... Am 22.9.1927 heiratete Katharina Maria Burger aus Donrath Heinrich Ebel aus Overath. Da die Burgers nahe der Agger wohnten, hatte sich die Hochzeitsgesellschaft am Dornheckenweg am Aggerufer mit seinem malerischen Hintergrund des Aggerlaufes mit der 5-bogigen Steinbrücke (1873 fertiggestellt und 1940 vom Hochwasser zum Einsturz gebracht) für ein Foto aufgestellt. Oben links im Bild ist noch ein Teil des Spritzenhauses in Donrath zu sehen. Das Fachwerkhaus, das soeben noch durch die Bäume zu erkennen ist, ist das alte Fährhaus des „Fahr Wellem“, in dem seine Tochter Katharina Klein verh. Schwamborn die Post betrieb.
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1929
Am ersten Sonntag im Oktober findet in Donrath traditionell der Erntezug statt. Es ist die größte Veranstaltung des Erntevereins Donrath. Wegen der Corona Pandemie wurde er für 2020 abgesagt. Der Ernteverein Donrath gründete sich im Jahre 1925. Er... Am ersten Sonntag im Oktober findet in Donrath traditionell der Erntezug statt. Es ist die größte Veranstaltung des Erntevereins Donrath. Wegen der Corona Pandemie wurde er für 2020 abgesagt. Der Ernteverein Donrath gründete sich im Jahre 1925. Er versteht sich selbst seit jeher als Verein zur Förderung und zum Erhalt des heimischen Kulturgutes und der ländlichen Gegend (Schutz, Pflege und substanzerhaltende Weiterentwicklung der historischen Kulturlandschaft) um Donrath und im Stadtgebiet von Lohmar. Die beiden Bilder von 1929, vier Jahre nach Gründung des Vereins, zeigen einen der festlich geschmückten Erntewagen, auf dem die Bäuerinnen und Bauern Platz nahmen, bei der Aufstellung des Erntezuges vor dem Sägewerk Braun und zehn junge Schnitterinnen vor ihrem Erntewagen. Der Höhepunkt des Erntedankfestes bildete der Krönungsball, Samstagabends, mit der offiziellen Einführung des Erntepaares im „Weißen Haus“. Nach dem Krieg erholte sich das Vereinsleben rasch, sodass man für viele Schaulustige wieder einen schönen Erntezug organisieren konnte. Auf dem Bild von 1948 ist links das Haus Siebertz (heute Donrather Straße 26) zu sehen, in dem unter Bürgermeister Peter Orth vom 20.2.1851 bis 15.12.1893 die Verwaltung der Landbürgermeisterei Lohmar war. Auf dem Foto von 1949 sieht man den Grimberger Wagen beim Erntezug am 2.10.1949. Vor dem Vierspänner geht eine, den verlorenen schrecklichen Krieg darstellende, Vogelscheuche. | |
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Oktober 1930
- 1939
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