Ellhausen Ortsteil
Ellhausen,
auf dem Höhenrücken zwischen Jabach und Agger in einer Mulde etwas abseits der alten Köln-Siegener Straße gelegen.
Wahrscheinlich kann man das Bindewort Eilvon dem Personennamenstamm „AI-“ ableiten. Im Nachbarrecht von Haiberg aus dem Jahre 1751 wird für Ellhausen mundartlich „Elßst Haußen angegeben, was so viel wie „älteste Hausen“ bedeutet. Diese Auslegung ist jedoch kaum in Einklang zu bringen mit der Bezeichnung Elhusen von 1310. Wahrscheinlicher ist die erstgenannte Deutung, da eine Umwandlung von AI in El gut vorstellbar ist.
Am 21.2.1310 verpachtet der Pastor von Lohmar Besitzungen in Haiberg einem Johann gen. von Reyngerode (Rengert) und seiner Frau, die dafür einen Teil ihres Hofes und Hauses in Elhusen zum Pfand einsetzen (Siehe Anhang Nr. 1)7 Nach dieser ältesten Urkunde taucht der Name Elhusen erst wieder auf im Birker Bruderschaftsbuch von 1503-1538, und zwar „seuriyn van elhuysen“ und „Johan van elhußen“. Im Pastoratslagerbuch von Lohmar aus dem Jahre 1582 werden die Einnahmen aus Elhausen aufgeführt, und zwar „gibt ein Jeliches hauß zeitlichen pastoren ein honn jährligs. Item 1 sester Korn geben jährligs zu Elhausen stinghes Jahn und Wilh fußen“.
Im Bericht über die Viehzucht in der Honschaft Haiberg aus dem Jahre 1644 heißt es, daß „die halberger und zu Eychen so das Elhaußen wohnende Nachparen hoeden auch eindrechtig zosammen“.
Vier abgabepflichtige Personen werden in den Heberegistern (Steuerlisten) des Amtes Blankenberg aus dem Jahre 1644 zu Elhaußen genannt: „Wilhelm, Arnolts Eytsumb, Jeörgs Arnolts Eytsumb und Johannes Huppelshaußen zu Sygbergh wegen Arnolts“.
Im Verzeichnis der Vogteien der Halberger Honschaft von 1646 tauchen zum Teil neue Namen auf, wie „Conradt Kotten Kaulen, vorhin Wilhelm zu Ehlhausen“. Aus diesem Verzeichnis geht oftmals auch die Besitzerfolge hervor, z. B. „Diederich weeßman zue grimbergh vorhin deßen Vatter Peter fruv wegen Walraven zue Kreitzen von Ehlhausen“ oder „Zeylgen Johan, vorhin Michell zue Ehlhausen, danebenvorn drieß zue grimperg“.
Als im Jahre 1666 zur Eintragung in die Erbhuldigungslisten aufgerufen wird, finden wir unter Elhaußen gleich 6 Namen von Personen, die durch ihre Eintragung den Treueid dem Landesherrn gegenüber erneuern. Im Zahlenvergleich stellen wir fest, daß die Siedlung inzwischen gewachsen ist.
Weitere Namensbelege können wir den Taufbüchern von Lohmar entnehmen, nämlich 1688/89 Elhausen und 1704 Ellhausen, ferner 1715 Elhusen (Ploennis-Karte 9). Nach dem Wertierund Landmaßbuch von Haiberg aus dem Jahre 1738 sind „Wilhelm Donken, Heinrich Ehlhusen, Johs Elhuißen, Michael Klein, Wiemer pütz, Wilhelm u. Johan stingeshohn, rörig schuhemacher u. Heinrich wester zu Elhaußen“ Besitzer einer steuerpflichtigen Hofstatt.
Am 3.4.1745 machen die Eheleute Johann Limbach und seine Frau Anna Maria Greffrath gen. Limbach eine Stiftung zur Fundation der Halberger Kapelle An den Kapitalien zu dieser Fundation sind beteiligt: „Frecher zu Elhausen mit 3 Reichstalern u. 26 Albus, sowie Joan Elhausen mit 1 Reichstaler u. 39 Albus“.
Weitere Schreibweisen für Ellhausen finden wir auf der WiebekingKarte von 1790 Ehlhusen (K 10) 1807 Elhausen (K 11), ab 1817 dann Ellhausen (Tranchot K 12).
Der Ort hatte 1829 bereits 75 Bewohner an 15 Feuerstellen und wurde als Dorf bezeichnet. 1843 zählte man 126 Einwohner und 20 Wohnhäuser. Dann aber ging die Einwohnerzahl stark zurück, bis 1851 auf 109 und 1871 sogar bis auf 56 Einwohner. Am 21.2.1872 werden 62 Personen in 16 Wohngebäuden und 17 Haushaltungen gezählt.
Quelle: Siedlungs und Heimatgeschichte der Gemeinde Lohmar von Stud.-Direktor Wilhelm Pape
Information
Karte
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Querverweise
Zugehörige Bilder
Johann Ballensiefer war vom 19.4.1933 bis zu seinem Tod im Reservelazarett in Bochold am 25.4.1940 Leiter derEllhauser Schule.
Auf dem Foto von 1937 ist er mit seinen Schülern an der Ellhauser Schule zu sehen:
1. Änni Eschbach 2. Maria Becher 3. Hilde Küpper 4. Käthe Klein verh. Jünnemann 5. Maria Domm verh. Broich 6. Margarethe Koll 7. Lieschen Schmitz 8. Hans Becher 9. Johann Ballensiefer (Lehrer) 10. Hildegard Krumbe verh. Scholz 11. Ilse Doner verh. Röhrbein 12. Resi Busch verh. Schuhmacher 13. Leni Becher verh. Krauthäuser 14. Mathilde Krumbe verh. Schmitz 15. Margarethe Holden 16. Willi Wielpütz 17. Hans Schmidt 18. Willi Oberscheid 19. Heinrich Höffer 20. Peter Oberscheid 21. Maria Höffer verh. Oberscheid 22. Christel Domm 23. Käthe Meier verh. Overath 24. Käthe Koll verh. Mattik 25. Maria Klein 26. Kathrinchen Faßbender verh. Hoffmann 27. Josef Lagier 28. Leni Oberscheid verh. Riemschoß 29. Hermann Tölle 30. Helene Burger verh. Klug 31. Edeltraud Dilly 32. und 33. unbekannt 34. Heinrich Burger 35. unbekannt 36. Josephine Höffer verh. Forsbach 37. Sophie Domm verh. Zanpinie 38. Gertrud Koll 39.Günter Limbach 40. Hans Meier 41. Kurt Pütz 42. Paul Becher 43. Reinhold Klein 44. Anneliese Müller verh. Bonn 45. Inge Mylenbusch verh. Labudde 46. Änne Krumbe verh.Dünnwald 47. Leni Schmitz verh. Klein 48. Erika Overath 49. Willi Krumbe 50. Bernhard Schmitz 51. Josef Meurer 52. Karl Küpper 53. Heinz-Robert Limbach 54. unbekannt 55. Willibald Jakobs 56. Hans Josef Hosp 57. Richard Langel 58. Hans Lange
Johann van der Viven war von 1923 bis 1932 Lehrer an der einklassigen Schule in Ellhausen. Er war mit einer Tochter der Familie Roth aus dem Thelenhof in Halberg verheiratet und in Ellhausen sehr beliebt. 1930 hat er die Sage vom ewigen Jäger in die Ellhauser Schulchronik eingetragen.
Auf dem Foto von 1931 – im Jungensiefen hinter der Schule aufgenommen – sieht man
7. Anna Mierbach, Naaferberg, 13. Leni Meier aus Broich oder Büchel (heute Donrath), 14. Erna Keischen aus Broich, 17. Margret Schmitz, 20. Maria Knipp, 22. Kätti Busch? aus Donrath, 32. Lehrer van der Viven, 36. Hans Eschbach, Ellhausen (gefallen, siehe „Lohmar in alten Zeiten“, Bd. 2, Seite 136), 44. Anneliese Weingarten? aus Donrath..
Am 2.12.1889 wurde die Schule in Ellhausen feierlich eingeweiht. Der erste Lehrer war Rudolf Heinrich Kray und blieb es bis er sich am 1.8.1903 an die Schule nach Styrum bei Mühlheim an der Ruhr versetzen ließ. Er heiratete am 14.9.1893 Elisabeth Becker aus Donrath. 1895 hat er sich vor dem Schulgebäude mit seinen Schülern fotografieren lassen. Aus Patriotismus zu Kaiser und Vaterland hat er einigen Schülern Fahne, Trommel und Stöcke als Ersatz für Gewehre in die Hand gegeben. Jeweils von links nach rechts sieht man in der hinteren Reihe 1. Milla (Ludmilla) Kreuzer, Donrath, 2. Trienchen (Katharina) Eschbach, Ellhausen, 3. unbekannt, 4. Wilhelm Kellershohn, Geber, 5. Engelbert Becker, Broich (heute Donrath), 6. Lena (Helene) Weingarten, Donrath und 7. Lenchen (Helene) Mirbach; in der 2. Reihe 1. Heinrich Küpper, Ellhausen, 2. Willi Küpper, Ellhausen, 3. Fritz Weingarten, Donrath, 4. Hugo Becher, Donrath, 5. Wilhelm Bargon, Donrath, 6. Jean Bargon, Donrath, 7. und 8. unbekannt, 9. Degener?, Kreuzhäuschen und Lehrer Rudolf Kray; in der 3. Reihe 1. Josef Küpper (mit Trommel), 2. Hans Peter Küpper, Ellhausen, 3. Trautchen (Gertrud) Küpper, 4. Triene (Katharina) Scharrenbroich, Halberg, 5. Anna Kreuzer, Donrath, 6. Emma Pütz, 7. Anna Pütz, 8. Wilhelm Pütz und 9. unbekannt; in der vorderen Reihe 1. Wilhelm Zimmermann, Grimberg, 2. Goswin Zimmermann, Grimberg, 3. Hennes Becher, 4. Ursel Kreuzer?, Donrath, 5. Betty Kreuzer, Büchel (heute Donrath), 6. Trienchen (Katharina) Zimmermann, Grimberg, 7. Wilhelm Limbach, Grimberg, 8. Martin Eschbach, Ellhausen und Jopa (Johann Peter) Becker, Broich (heute Donrath). Siehe auch Bernhard Walterscheid-Müller, Die Schule Ellhausen-Donrath, Lohmar 1988, Seiten 24 und 100.