Lohmar - Bachstraße & Eisenmarkt Straßen & Wege
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Karte
Längengrad: | 7.2114495 |
Breitengrad: | 50.8383123 |
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Zuletzt angesehen: | 08.11.2024, 08:52 |
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Zugehörige Dokumente
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1666
- 1958 Der Backeshof wird bereits 1666 in der Erbhuldigungsliste urkundlich erwähnt und lag in der Flur und Gewannebezeichnung „Backesgarten“. Sie gehörte neben dem Griesberg (heute Kieselhöhe), dem Vogtshof, dem Linden- und Schmitthof sowie der Mühle zum... Der Backeshof wird bereits 1666 in der Erbhuldigungsliste urkundlich erwähnt und lag in der Flur und Gewannebezeichnung „Backesgarten“. Sie gehörte neben dem Griesberg (heute Kieselhöhe), dem Vogtshof, dem Linden- und Schmitthof sowie der Mühle zum Oberdorf. Mitte des 19. Jahrhunderts teilte sich die Ortsbesiedlung in Lohmar in das Kirchdorf, das Unterdorf und das Oberdorf. Das Haus- und Hofgrundstück befand sich auf den Parzellen 372 und 371, heute Bachstraße 6. Die Hofanlage ist ursprünglich ein landwirtschaftliches Anwesen des 17.-18. Jahrhunderts gewesen. 1836 erscheint urkundlich der Gastwirt Nikolaus Weingarten in Lohmar. Er ist in der Ur-Flurkarte von 1823 im Backesgarten als Eigentümer des Flurstücks 372 eingetragen. 1846 ist Johann Weingarten Wirt und Barriereempfänger, d.h. er hatte entweder von der Rheinprovinzialverwaltung oder der Gemeinde die Erlaubnis zur Chausseegelderhebung für die Finanzierung und Unterhaltung der neuen Straße von Beuel über Siegburg nach Overath (Chausseebau um 1845) erhalten. 1895 wurde der Hof mit Gaststube an Wilhelm Lehr verkauft. Er ließ keine Gelegenheit aus, weiteres Kulturland um seinen Hof und auch weiter abgelegene Gemarkungsteile zu kaufen. 1900 hatte er einen Besitz von 4 Hektar 24 AR und 52 Meter. Trotzdem reichten die Ackerlandflächen nicht aus für eine Vollbauernstelle. Wilhelm Lehr war nicht nur Ackerer, sondern auch Holzschneider und Fährmann an der Agger. Er verstarb 1906. Die Geschichte um den Backeshof hat Lothar Faßbender ausführlich in einem Beitrag für die Lohmarer Heimatblätter beschrieben, siehe Dokument. Er bietet interessante Erkenntnisse über die ersten Siedlungsansätze des Areals wischen der heutigen Rathausstraße, Bachstraße, Poststraße und Hauptstraße. Es wird deutlich, dass die historische Kulturlandschaft mit dem vorherrschenden kleinbäuerlichen Landbesitz, wie auch anderswo im Dorf, relativ schnell zerstört worden ist.
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26. Dezember 1934
In den 1930er Jahren war es in Lohmar noch üblich, am zweiten Weihnachtstag den Stephansritt zu veranstalten. Am 26. Dezember, dem Stephanstag, ist das Fest des ersten christlichen Märtyrers, des hl. Stephanus. In vielen Gegenden ein echter... In den 1930er Jahren war es in Lohmar noch üblich, am zweiten Weihnachtstag den Stephansritt zu veranstalten. Am 26. Dezember, dem Stephanstag, ist das Fest des ersten christlichen Märtyrers, des hl. Stephanus. In vielen Gegenden ein echter Brauchtumstag. Stephanus wird als Patron der Pferde angerufen. Bernhard Walterscheid- Müller hat die Geschichte des weihnachtlichen Stephansausritt festgehalten, siehe Dokument. Lohmar zählte 1927: 32 Pferde, 164 Kühe und Ochsen, 82 Schweine, 136 Ziegen. Die ältesten Bauernsöhne und Fuhrleute, die Beckers, Höndgesbergs, Schultes, Jabächer Klein u. a. sammelten sich mit ihren Pferden am Backeshof (heute Im Backesgarten) und ritten über die Buchbitze und den Ingerberg bis zum Endziel, dem Lokal Franzhäuschen, wo sie Anton Salgert bewirtete. | |
Der Straßenname Eisenmarkt könnte darauf schließen lassen, dass es hier einmal einen merkantilen Eisenmarkt gegeben hat. Doch die Heimatforscher schließen das aus, zumal es auch kaum vorstellbar ist, dass es für 160 Einwohner, die Lohmar am Ende des... Der Straßenname Eisenmarkt könnte darauf schließen lassen, dass es hier einmal einen merkantilen Eisenmarkt gegeben hat. Doch die Heimatforscher schließen das aus, zumal es auch kaum vorstellbar ist, dass es für 160 Einwohner, die Lohmar am Ende des 18. Jahrhunderts hatte, einen solchen Markt gegeben hat. In den bisher bekannten schriftlichen und mündlichen Überlieferungen seit dem 16. Jahrhundert findet sich nicht ein einziges Mal der Begriff Markt am Ende mit „t“ geschrieben. Die Bezeichnungen waren u- a- „Isermarcken“ und „Ißermarck“. Erst in der sogenannten Urflurkarte von 1823 ist dann plötzlich „Eisen-Markts Garten“ zu lesen. Für die Heimatforscher ein offensichtlicher Fehler der Kartografen wegen ihrer Unkenntnis der etymologischen (sprachkundlichen) Herkunft des Wortes Mark. Sie machten daraus Markt = Handelsplatz. Mark oder Marck bedeutete im Mittelalter Land, Flur, Grenzmarkierung. Für den Begriff Iser könnte nach dem Lohmarer Heimatforscher Wilhelm Pape ein historischer Bezug auf Eisen gegeben sein. 1565 gab es für den Isermarck zu Lohmar den Dienstreiter Wymar van der Soltz, der seinem Dienstherrn mit Pferd und Harnisch (eiserner Helm und Brustpanzer) dienen musste. Daraus könnte man schließen, dass sein Hof und seine Ländereien „die Mark derer in der Eisenrüstung“ kurz: „Eyser Mark“ hießen. Dienstreiter waren Privilegierte der weltlichen Herrscher, deren Besitztümer von Abgaben befreit waren. Die Güter und Höfe hießen deshalb auch „Freie Güter“ und „Sattelgüter der Dienstreiter“. Im Landmaßbuch von Lohmar von 1746 sind u. a, Eysermarks Erben aufgeführt. Das Sattelgut am Isermarcken selbst ist nicht mehr aufgeführt. Warum das ehemalige Gut des Wymar van der Soltz seine Bedeutung unter den Lohmarer Höfen verlor, ist nicht bekundet. Gründe dafür könnten Erbteilungen gewesen sein. Sattelgüter behielten nur solange ihre Funktion, wie Hof und Ländereien eine bestimmte Größe hatten. Das Haus Eisenmarkt 20 und das nebenstehende Haus Nr. 22 sind mit hoher Wahrscheinlichkeit die größeren Überbleibsel des ehemaligen Sattelgutes aus dem Spätmittelalter. Das Teilstück Eisenmarkt zwischen Bachstraße und Hauptstraße wird volkstümlich auch Saujässje /Saugässchen genannt. Der Name soll aus der früheren Schweintrift zur Eichelmast im Lohmarer Erbenwald stammen. Urkundlich kann dieser Name nicht nachgewiesen werden. Um 1750 wird dieser Pfad im Landmaßbuch als "Kirchpetgen" entlang der Guttenhoffs Scheueren (Scheune) bezeichnet. In einem Artikel für die Lohmarer Heimatblätter 1998 setzt sich Johannes Heinrich Kliesen (1924 – 2017) mit dem Rätselraten um den Eisenmarkt und um vergessene Höfe auseinander, siehe Dokument.
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1996
- 2022 Über den schadhaften Zustand des denkmalgeschützten Fachwerkgebäudes, Eisenmarkt 4 (Saugässchen) wurde in der Ausgabe des Lohmarer Stadtanzeiger von Januar 2021 berichtet. Es handelt sich um das Wohnhaus des ehemaligen Guttenhofes. Inzwischen (Febr.... Über den schadhaften Zustand des denkmalgeschützten Fachwerkgebäudes, Eisenmarkt 4 (Saugässchen) wurde in der Ausgabe des Lohmarer Stadtanzeiger von Januar 2021 berichtet. Es handelt sich um das Wohnhaus des ehemaligen Guttenhofes. Inzwischen (Febr. 2022) ist das Gebäude mit einem Bauzaun und Holzträgern abgesichert worden. Der Anblick lässt Zweifel aufkommen, ob das Baudenkmal erhalten bleibt. Die Geschichte des Guttenhofs geht auf das Jahr 1653 zurück, als er zum ersten Mal in einem Steuerregister über den „Lampenzehnden“ genannt wird. Im Landmaßbuch der Honschaft Lohmar von 1746 war der Guttenhof mit 3556 Ruten (1 Rute = 21,8 qm) als der 5. Größte von 54 Anwesen eingetragen. Über Personen und Familien, die im Zusammenhang mit dem Guttenhof bis 1996 genannt werden, berichtet Heinz Müller in einem Beitrag für die Lohmarer Heimatblätter, siehe Dokument. Auch der von 1813 - 1826 amtierende Bürgermeister Balthasar Schwaben hatte hier seinen Dienst- und Wohnsitz. 1996 war Karl Heinz Müller, Sohn des Heinrich Müller von der Lohmarer Jabach Eigentümer. Nicht nur der Bestand des „Guttenhof“, sondern auch der Gebäude auf den Nachbargrundstücken ist infrage gestellt. Sie grenzen unmittelbar an den Park Villa Friedlinde an und die Villa Therese mit Park ist nur wenige Meter entfernt. Zusammen mit dem Eisenmarkt/Saugässchen ist das gesamte Arreal nicht nur historisch bedeutsam, es bietet eine große Chance, die Ortsmitte Lohmars attraktiv weiterzuentwickeln.
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Zugehörige Bilder
Zugehörige Begebenheiten
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September 2024
Im September 2024 begannen die Abrissarbeiten am Guttenhof im Lohmarer Saugässchen. Der Guttenhof, dessen Geschichte auf das Jahr 1653 zurückgeht war einst einer der größten Bauernhöfe Lohmars und von 1814 bis1826 Amts- und Wohnsitz des damaligen... Im September 2024 begannen die Abrissarbeiten am Guttenhof im Lohmarer Saugässchen. Der Guttenhof, dessen Geschichte auf das Jahr 1653 zurückgeht war einst einer der größten Bauernhöfe Lohmars und von 1814 bis1826 Amts- und Wohnsitz des damaligen Bürgermeisters Balthasar Schwaben. Als Erinnerung bleibt nur ein Balken, der Zeichen der traditionsreichen Bauweise aufweist und ein virtueller Rundgang, den der jetzige Besitzer mit Hilfe der digitalen Technik von einem Fachmann und Restaurator fertigen ließ. | |
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30. April 2024
- 1. Mai 2024 Im Heimatverein Lohmar war 2024 für den Brauch des Maibaumsetzens nicht nur das Schaltjahr etwas Besonderes, sondern auch, dass Wolfgang Weber, seit 1987 Mitglied des Heimatvereins für sein langjähriges Engagement für den Naturschutz und die... Im Heimatverein Lohmar war 2024 für den Brauch des Maibaumsetzens nicht nur das Schaltjahr etwas Besonderes, sondern auch, dass Wolfgang Weber, seit 1987 Mitglied des Heimatvereins für sein langjähriges Engagement für den Naturschutz und die Heimatpflege vom Lohmarer Vereinskomitee mit der Ehrung „Ein Lohmarer“ ausgezeichnet wurde. Bei der Maifeier am Vorabend vor dem Rathaus hielt Vorstandsmitglied und alter Weggefährte Hubertus Domnick die Laudatio und stellte u. a. die Leuchturm- Projekte Nistkastenpflege, Sitzbänke im Lohmarer Wald, 4000 Bäume für Lohmar, Renaturierung Heidemoor alte Rothenbachbrücke heraus, die unter der Regie von Wolfgang Weber durchgeführt wurden. Bürgermeisterin Claudia Wieja und der Vorsitzende des Vereinskomitees Hansel Fingerhuth überreicheten die Ehrenurkunde. Am nächsten Tag, am 1. Mai wurde dann traditionsgemäß der HGV-Maibaum vor dem Vereinshaus in der Bachstraße aufgestellt. Die „Mädels“ ließen es sich nicht nehmen im Schaltjahr Hand anzulegen und den Maibaum so auszurichten, dass die „Jungs“ ihre Muskelkraft zeigen und den Maibaum hochstemmen konnten. Mit musikalischer Begleitung des FRICHOLO-Chores unter Leitung von Friedhelm Limbach wurde der Mai angesungen. | |
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12. Dezember 2023
Zu den Öffnungszeiten des HGV Hauses in der Bachstraße 12 a trifft sich regelmäßig dienstagsvormittags ein Personenkreis rund um die Archivgruppe des Heimatvereins zum "Verzäll". Von Anfang an mit dabei ist Hans Dieter Heimig, Gründungs- und... Zu den Öffnungszeiten des HGV Hauses in der Bachstraße 12 a trifft sich regelmäßig dienstagsvormittags ein Personenkreis rund um die Archivgruppe des Heimatvereins zum "Verzäll". Von Anfang an mit dabei ist Hans Dieter Heimig, Gründungs- und Ehrenmitglied des Vereins und stets eine besondere Erzählung im Gepäck. So auch am 12.Dezember 2023. Er präsentierte eine kleine Statue einer Frauenfigur, die er vor Jahren auf einer Reise erworben hatte. Sie ist die Nachbildung der Venus von Willendorf. Die Venus von Willendorf ist eine knapp 11 cm hohe Figurine und eine der wichtigsten Zeugnisse beginnender Kunst in Europa, die im Naturhistorischen Museum in Wien aufbewahrt wird. Sie besitzt eine Ausstrahlung - gesichtslos, ohne Füße und kaum erkennbare Hände -, die ihr eine besondere Anziehung zukommen lässt. Sie ist ca. 30.000 Jahre alt und wurde 1908 in der Wachau (Öesterreich) gefunden. Jüngste Forschungen haben ergeben, dass das Material, die Gesteinsart Oolith, vermutlich aus Norditalien stammt. Weitere Untersuchungen könnten auch Aufschluss geben über den Aufenthalt und die Mobilität der frühen Menschen im Alpenraum. Der berühmte "Ötzi" existierte erst viel später vor 5.300 Jahren. | |
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1. Mai 2022
- 1. Mai 2023 Der Brauch des Maibaumsetzens in Lohmar geht zurück auf Ende des 19. Jahrhunderts und wurde Jahrzehnte lang von dem 1897 gegründeten Junggesellenverein "Gemütlichkeit" Lohmar bis in die 1960er Jahre ausgeübt. Es gehörte zur Tradition, den Baum mit... Der Brauch des Maibaumsetzens in Lohmar geht zurück auf Ende des 19. Jahrhunderts und wurde Jahrzehnte lang von dem 1897 gegründeten Junggesellenverein "Gemütlichkeit" Lohmar bis in die 1960er Jahre ausgeübt. Es gehörte zur Tradition, den Baum mit einem Schild "Den Dorfschönen" zu widmen. Nachdem der Jungesellenverein nicht mehr existierte hat der Heimatverein Lohmar das Brauchtum 1985 wieder aufleben lassen und viele Jahre den Maibaum geschlagen und am Frouardplatz aufgestellt. Seit 2008 hat der HGV sein Vereinshaus in der Bachstraße 12 a und stellt hier am 1. Mai den Maibaum auf, den er den "Dorfschönen widmet: So auch am 1. Mai 2022 und 2023. Urkundlich sind Maibäume und -zweige schon im 13. Jahrhundert bekannt, die als Schmuckmaien, Ehren- oder Liebesmaien verschenkt wurden. Sie sind die historischen Vorläufer des Maibaum, der seit dem 16. Jahrhundert urkundlich erwähnt wird. Er ist die Vergrößerung des Segenszweiges und der Lebensrute, ein Fruchtbarkeit und Segen bringender Baum. Dem geliebten Mädchen wird ein Busch oder Maibaum als Liebeszeichen gesetzt. Oft erfährt er auch eine besonders schmuckreiche Gestaltung. |