Neuhonrath Ortsteil
Neuhonrath
liegt links der Agger, die wir bei Bachermühle überqueren. Sofort sehen wir am sanft ansteigenden Hang des Höhenrückens zwischen Naaf und Agger die Pfarrkirche von Neuhonrath.
Absichtlich haben wir die Zeit der Reformation bis hierhin aufgeschoben; denn mit ihr beginnt die Entstehung Neuhonraths:
Nach Delvos war Honrath noch bis 1612 katholisch. Vom Kloster Gräfrath war Andreas Gummersbach als Pfarrer präsentiert worden, der aber ein ausschweifendes Leben führte und vom Glauben abfiel. Sein Nachfolger soll ein Prediger namens Peter Lemmer gewesen sein, der eine Zeitlang auf „ Pfaffenmütze“ sitzen mußte. Währenddessen präsentierte das Kloster Gräfrath als Pfarrer Prätorius von Bensberg, der aber nach der Rückkehr Lemmers von diesem verdrängt wurde. Als schließlich das Kloster nochmals einen katholischen Geistlichen vorschlagen wollte, bestimmte die Regierung, daß ein Notar die ältesten Leute der Gemeinde befragen sollte. Diese sagten aus, daß Zeit ihres Lebens das lutherische Religions-Exercitium eingeführt gewesen sei. Damit war die Pfarrei Honrath endgültig protestantisch geworden.
Die Katholiken von Honrath und Wahlscheid blieben bis 1710 eine hirtenlose Schar. Um ihnen die Möglichkeit zu geben, eigene kath. Gottesdienste zu halten, stellte Maximillian Adam von Ley, Besitzer des Hauses Honsbach, einen Raum zur Verfügung, in dem nach der Erlaubnis des Kölber Erzbischofs Joseph Clemens zu Weihnachten 1710 zum ersten Male wieder das hl. Meßopfer gefeiert wurde. Die Seelsorge übernahmen die Minoriten aus Seligenthal. Da die Kapelle aber bald zu klein war, stellte Johannes Kaspar von Proff seine Hauskapelle zu Haus Auel zur Verfügung. Diese wurde bis zum 21.9.1738 von den Katholiken benutzt. Doch auch sie wurde bald zu klein. Unterstützt von den Herrn von Ley und von Proff, mittels Kollekten im Herzogtum Berg und im Erzstifte Bonn, ferner durch eine Schenkung des Grundstücks von Wilhelm Balthasar Meyer zu Weeg, konnte am 23.7.1732 der Grundstein zur Pfarrkirche von Neuhonrath „obig dem untersten bacher hoff“ gelegt werden. Sie wurde am 21.9.1738 vom Lohmarer Pastor Delhaes mit erzbischöflicher Erlaubnis benediziert. Franz von Ley berichtete in einem Brief an seinen Vater über die Feierlichkeiten. Die neue Pfarrkirche wurde der Jungfrau Maria geweiht. Bald sammelten sich um diese Kirche Katholiken aus Honrath und Wahlscheid, so daß eine neue Siedlung entstand.
Auf der Wiebeking-Karte von 1790 finden wir die Schreibweise Neu-Hohnrath und auf der Tranchot-Karte von 1817 Neu-Honerath.
1858 zählte Neuhonrath 40, 1864 37 Bewohner. 1871 wohnten noch 31 Personen in 5 Häusern, 1875 wurden nur noch 17 Einwohner in 4 Gebäu-den gezählt.
Bachermühle bei Neuhonrath,
heute unmittelbar an der B 484 bei der Einmündung der Straße von Neu-honrath, also zwischen Agger und der B 484, gelegen:
Bachermühle war eine Wasserkornmühle, die im Mühlenverzeichnis des Amtes Blankenberg von 1644 bereits genannt wird. Die Erben Zur Bach, die der Mühle wohl auch den Namen gaben (Die Bachermühle wurde durch Wasser aus der Agger, durch einen künstlich angelegten Mühlbach herbei-geführt, betrieben), und Heinrich Leyen Erben, waren die Besitzer dieser Mühle. Die nahegelegenen Höfe Schachenauel, Zur Bach, Honsbach, Stieß, Mauwell, Hähngen, Grünenborn und Rosauel ließen hier in der Regel mahlen. Es handelte sich nicht um eine Zwangsmühle. Jedoch waren drei Teile der Mühle dem Landesherrn schatzbar, der vierte Teil gehörte zum Dienst-Sattelfreigut Honsbach.
Namensbelege liefern uns weiter die Ploennis-Karte von 1715 Bachermühl, die Wiebeking-Karte von 1790 Bach und die TranchotKarte von 1817 Bachermühle. Die Mühle hatte 1858 11 Bewohner. 1871 wohnten hier 9 und 1875 15 Personen.
Quelle: Siedlungs und Heimatgeschichte der Gemeinde Lohmar von Stud.-Direktor Wilhelm Pape
Information
Karte
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Zugehörige Dokumente
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2002
Im Frühling des Jahres 1952 begeisterte Ernst Mester die Pfarrjugend von Neuhonrath für seine Idee zur Gründung eines Musikvereins. So traf sich am Ostermontag, dem 20. April, eine Gruppe Jugendlicher im Gasthof »Zur Baach« und gründete den Verein,... Im Frühling des Jahres 1952 begeisterte Ernst Mester die Pfarrjugend von Neuhonrath für seine Idee zur Gründung eines Musikvereins. So traf sich am Ostermontag, dem 20. April, eine Gruppe Jugendlicher im Gasthof »Zur Baach« und gründete den Verein, dem sie ein Jahr später den Namen »Bergischer Bläserchor Neuhonrath « gab. 1973 wurde der Vereinsname umbenannt in Blasorchester Neuhonrath. Neben dem Initiator Ernst Mester zählten Franz-Josef Altenrath, Karl Frielingsdorf, Clemens Jackes, Johannes Lambertz, Heinz Radau, Karl Tenten sowie Paul-Heinz und Thomas Zimmermann zu den ersten Mitgliedern. Bereits am 25. Oktober 1952 konnten die Bläser zur Einweihung des Neuhonrather Jugendheimes, das sie aus einer alten Scheune mit großem Engagement selbst umgebaut hatten, zum ersten Mal öffentlich auftreten. Hier fanden sie auch in der Folgezeit einen geeigneten Proberaum.Zum ersten Vorsitzenden des neuen Vereins wurde Paul-Heinz Zimmermann gewählt, der im April 1954 von Bernhard Altenrath abgelöst wurde. Nachfolger wurde zwei Jahre später Ernst Mester, der dieses Amt 31 Jahre lang bis 1987 innehatte. Im Jahr 2021 ist Caret Henning (Saxophon) die erste Vorsitzende. Seit den 60er Jahren wurde der Verein von einem kleinen Bläserchor zu einem großen Blasorchester kontinuierlich weiterentwickelt. Er ist nicht nur eine feste Größe im Lohmarer Kulturleben, sondern weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Maßgeblich hierfür war, dass seit 1964 ausschließlich Berufsmusiker als Dirigenten verpflichtet wurden, die das Qualitätsniveau ständig verbessern konnten. Ernst-Josef Mester, der die Musiker 10 Jahre lang bis zum Ende des 40. Jubiläumsjahres 1992 dirigierte, wurde als Dank und Anerkennung zum Ehrendirigenten ernannt. Seit 1999 ist der studierte Musiker Thomas Zerbes (geb. Emons-Gast) Chefdirigent. Die musikalische Leistung des Blasorchesters Neuhonrath wurde 2019 beim Deutschen Musikfest in Osnabrück von der Jury mit „sehr gut“ bewertet. Das Deutsche Musikfest, das nur alle sechs Jahre stattfindet, ist eines der größten musikalischen Ereignisse in Deutschland und zählt für die Blas- und Spielleutemusik zu den bedeutendsten Musikfestivals. Zum 50 jährigen Vereinsjubiläum haben Gregor und Ludger Frielingsdorf die Vereinsgeschichte in einem Artikel für die Lohmarer Heimatblätter festgehalten, siehe Dokument. | |
Der nachstehende Zeitungsartikel zeigt, dass die Agger den Schachenauelern früher große Sorgen bereitete. Der nachstehende Zeitungsartikel zeigt, dass die Agger den Schachenauelern früher große Sorgen bereitete. | |
Oben rechts auf der Abbildung sieht man „de Baach“ mit Kreuzberg bzw. Kalvarienberg. Oben rechts auf der Abbildung sieht man „de Baach“ mit Kreuzberg bzw. Kalvarienberg. In Neuhonrath wohnten im Jahre 1871 insgesamt 31 Personen in 5 Häusern. | |
Die Bachermühle, die schon früh Eigentum adeliger Familien von Schloss Auel war, wurde Mitte des 17. Jahrhunderts erstmals urkundlich erwähnt. Die heute erhaltene Bausubstanz, das zweigeschossige Mühlengebäude, dürfte jedoch wesentlich später, so um... Die Bachermühle, die schon früh Eigentum adeliger Familien von Schloss Auel war, wurde Mitte des 17. Jahrhunderts erstmals urkundlich erwähnt. Die heute erhaltene Bausubstanz, das zweigeschossige Mühlengebäude, dürfte jedoch wesentlich später, so um 1800 entstanden sein. Die Mühle ist in der Denkmalliste der Stadt Lohmar eingetragen. Die Wasser-Kornmühle, unterhalb des Kammerbergs am rechten Aggerufer, erhielt das Wasser für den Betrieb der Mühle mittels eines Obergrabens als Abzweig der angeströmten Fläche des Honsbacher Wehres (sog. Oberwasser) aus der Agger. Bis in die 1950er Jahre hinein war die nun elektromotorenbetriebene Mühle noch in Betrieb. Die Bachermühle liegt nordöstlich von Wahlscheid, an der Kreuzung der Bundesstraße 484 und der Kreisstraße 16 nach Neuhonrath. Mehr erfahren Sie in dem Beitrag für die Lohmarer Heimatblätter Nr. 25, siehe Dokument. | |
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26. April 1913
Die Fotokarte zeigt oben links die Kirche St. Mariä Himmelfahrt, Neuhonrath vor dem Ersten Weltkrieg. Die Karte trägt das Datum 26.4.1913. Hinter der Kirche sind der Friedhof und die Gaststätte „Zur Baach“ zu erkennen. Nachdem die Kirchspiele Honrath... Die Fotokarte zeigt oben links die Kirche St. Mariä Himmelfahrt, Neuhonrath vor dem Ersten Weltkrieg. Die Karte trägt das Datum 26.4.1913. Hinter der Kirche sind der Friedhof und die Gaststätte „Zur Baach“ zu erkennen. Nachdem die Kirchspiele Honrath und Wahlscheid seit dem 17. Jahrhundert überwiegend evangelisch waren, wurde für die wachsende Schar der katholischen Bevölkerung 1738 im „neuen Honrath“ in Neuhonrath, im Volksmund „Auf der Baach“ eine katholische Pfarrkirche gebaut. Die Gottesdienste fanden bis 1716 in der St. Johann Baptist Kapelle in Honsbach und bis 1738 in der St. Johannes Nepomuk Kapelle in Haus Auel statt, in der Fotokarte unten links. Das große Kreuz auf der rechten Bildseite, gestiftet 1900 von der Pfarrgemeinde Neuhonrath, steht noch heute auf dem Kirchhof. | |
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1920
- 1929 Auf der Postkarte aus den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts ist Neuhonrath aus westlicher Richtung aufgenommen. Unten links das Gasthaus Johann Altenrath gesondert dargestellt. Es stand unterhalb der katholischen Kirche, heute an der Straße „Am... Auf der Postkarte aus den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts ist Neuhonrath aus westlicher Richtung aufgenommen. Unten links das Gasthaus Johann Altenrath gesondert dargestellt. Es stand unterhalb der katholischen Kirche, heute an der Straße „Am Pfarrhof“. In den Kriegswirren wurde die Gaststätte 1943 zwangsbelegt mit einee Familie, die aus Köln evakuiert worden war. Die Gaststätte wurde aufgegeben, das Kolonialwarengeschäft wurde aber noch bis Ende der 60er Jahre zunächst von der Tochter Magdalena Fassbender und später von Frau Inge Walter weitergeführt. |
Zugehörige Bilder
Die Katholische Pfarrgemeinde St. Mariä Himmelfahrt in Neuhonrath, am Sonntag, dem 21. September 1738 benediziert, hatte im September 2013 das 275-jährige Jubiläum ihres Bestehens und der Einweihung ihrer Kirche gefeiert. Die neu errichtete Pfarrkirche Neuhonrath war für die verbleibenden Katholiken in den Kirchengemeinden Honrath und Wahlscheid errichtet worden, nachdem die Pfarrei im 16. Jahrhundert während der Reformation zum evangelischen Bekenntnis übergegangen war.
Die beiden Fotografien zeigen die Kirche, einen schlichten Saalbau mit fünf stehenden, rechteckigen Fensterpaaren und dreiseitigem Schluss. Die Halle und der Altarraum sind 1969 restauriert worden. Der Schöffenstuhl des Schultheißen Wimar Ley, Honsbach aus dem Jahr 1641, die Monstranz mit Medaillen von 1735 und der Kelch mit Deckel (Herkunft nicht bekannt) sind die ältesten„Pertinenzstücke“ der Kirche (Ausstattungsstücke sind: Kunstwerke, Orgel, Altäre, Kanzel, Bilder, Turmuhr, Glocken wie auch Urkunden und Schriften, etc.).
Auf dieser Karte aus dem Jahre 1961 sieht man die wunderschöne Lindenallee. Im Zuge des Ausbaues der B 484 in den 80er Jahren musste leider die Allee weichen. Auf der Bahntrasse wurde der Radweg angelegt und eine neue Lindenallee gepflanzt. Rechts vom Schloss kann man noch die zum Schloss gehörende Gärtnerei erkennen. Auf der großen Wiese in der linken Bildmitte sieht man das ehemalige Sägewerk Krebsauel. Auf der Wiese davor wurde 1970 das Schul- und Sportzentrum der Grundschule Wahlscheid gebaut.
Der Bauernhof Burger in Krebsauel – auf einem Foto aus der Mitte der 1920er Jahre – war ein Pachthof von Schloss Auel. Eine typische Hofanlage mit dem Haupthaus in der Mitte, den Nebengebäuden rechts und links und dem Misthaufen mitten im Hof. Die Rampe führt nach rechts in die Scheune. Krebsauel war ein Einzelhof und lag südwestlich von Neuhonrath auf einer Flussaue zwischen Agger und Maarbach. Heute erinnert die Krebsaueler Straße in Neuhonrath an diese Hofanlage, deren Haupthaus heute noch als Fachwerkhaus vorhanden ist.
Zum Männergesangverein Sangeslust Schachenauel liegen nur spärliche Informationen vor. Das Foto ist aus den 1930er Jahren. Aus den ersten Aufzeichnungen des MGV Eintracht Honrath aus dem Jahr 1912 geht hervor, dass am 30. Stiftungsfest am 5. Mai 1912 auch der Männergesangverein Sangeslust Schachenauel teilgenommen hat.
Das Foto vom Sportverein Bachermühle/Schachenauel ist aus dem Jahr 1924. Anfang der 1930er Jahre löste sich der Verein auf. Als Sportgelände diente zunächst ein vom Bauern des Hofes Krebsauel angepachtetes Gelände. Später wurde auf einer Kuhwiese zwischen Bergagger und Naafshäuschen gespielt. Der Sportplatz in Krebsauel - heutige Spielstätte des Wahlscheider Sportverein - wurde am 27. April 1975 eingeweiht.
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Der Saal der Gaststätte „Zur Baach“ der Familie Schmitz in der Seelscheider Straße 25 war stets die Heimat des 1899 gegründeten Dilettanten Vereins Neuhonrath. Eine Unterbrechung gab es als Anfang der 1970er Jahre das "Vereinslokal" wegen Baufälligkeiten stillgelegt wurde. Beim Gasthaus "Auf dem Berge" bei der Familie Kirschbaum in Höffen fand man eine neue Vereinsbühne bis 1990 die sanierte und umgebaute "Baacher Bühne" bezogen werden konnte.
In den ersten Vereinsjahren hatten die Männer auch die Frauenrollen zu übernehmen. Die Moral verbot es, daß Männer und Frauen gemeinsam spielten und hinter dem Bühnenvorhang verschwanden. Außerdem durften nur Männer Mitglied des Vereins sein. Diese Regelung galt bis nach dem Ende des 2. Weltkrieges. Allerdings standen Frauen schon nach dem 1. Weltkrieg erfolgreich als Schauspielerinnen auf der Theaterbühne. Wie leistungsfähig der Dilettantenverein schon in seinem 3. Vereinsjahr im Jahr 1902 war, zeigt eine Anzeige vom 5.4.1902 im Siegburger Kreisblatt.
2019 brachten die Schauspieler mit "Moos un Elend" einen herrlichen Klamauk um einen Hauptgewinn im Lotto auf die Baacher Bühnenbretter. 2020 wurden alle Theateraufführungen wegen der Corona-Pandemie abgesagt.
Auf dem Kastenwagen steht Johann Miebach, Honsbach. Beim Füttern der „Hohnder“ sieht man Hilde Schwarzrock geh. Blasberg.
Josef Stocksiefen jun. kaufte Anfang der 1940er Jahre die Mühle von Baron La Valette. Vorherige Eigentümer bzw. Pächter waren: In 1644 Erbengemeinschaft Rurich Wiessmanns, Johann Kortenbach und Heinrich Leyen; in 1831 Wilhelm Kochner; in 1872 Wilhelm Frackenpohl und ab ca. 1894 Josef Stocksiefen sen..
Blick vom Maarbach in Richtung Schachenauel in den 30er Jahren. Auf dem freien Feld befindet sich heute das Sportgelände Krebsauel.
Der links erkennbare Garten gehörte zum benachbarten Bauernhof Krebsauel (Pächter Alois Lindner unterhielt hier ein Sägewerk; Eigentümer der Hofanlage war Baron von La Valette). Auf dem Bild sind zu sehen – jeweils von links: unten: 1. Hanni Frackenpohl; 2. Laura Müllenbach geb. Hohn; im Baum: 1. Hans Prinz; 2. Mia Büchel; 3. Karl Büchel; 4. Hedwig Franke geb. Bender.
In Höhe des aggerabwärts gelegenen Hofes Krebsauel fließt der Krebsaueler Bach, der aus dem „In der großen Nursch“ gelegenen „Kohberg“ kommt, in den Maarbach. Der Schönenberger Siefen, den er durchfließt, beginnt „bonger“ (unterhalb) Oberschönenberg (früher Kixbirk).
Auf dem Foto sieht man Verwandte der Familie Königs. Abgebrochen sind inzwischen das ganz links stehende alte Haus Stommel, die in der Mitte des Bildes erkennbare Scheune Heuser und der rechts danebenstehende Stall. Ganz rechts im Hintergrund sieht man die Scheune der Familie Breideneichen.
Schachenauel war früher eine kunterbunt zusammengewürfelte Streusiedlung. Die Wege verliefen in Schlangenlinien um die „Mestepöhl, Ferkespremmche (Einfriedung für Schweine) on ahl Jchööchte“ herum. Verhältnismäßig viele Nicht- bzw. Kleinst-Landwirte (mit Hühnern, Schafen, Ziegen und Schweinen) bewohnten Schachenauel, das man auch Klein-Amerika nannte. Ca. ¾ der Bürger gehörten früher dem katholischen und ¼ dem evangelischen Glauben an.
Ins Auge fallt heute ein altes Bruchsteinhaus am Maarweg. Frau Altenrath, die Eigentümerin, berichtete, daß ihr Opa Johann Klug, ein Backofenbauer, das Haus in Selbsthilfe vor der Jahrhundertwende errichtet hat. Die Bruchsteine stammten aus einem nahen unterhalb des Hauses Wohlhage befindlichen Steinbruch. Die ersten für den Hausbau vorgesehenen Bruchsteine habe er sogar gegen gutes Geld für den Brückenbau in Bachermühle verkauft, so daß er nochmals neue Steine brechen mußte.
Im Jahre 1875 wohnten in Schachenauel 122 Personen in 29 Wohnhäusern.
Die Aufnahme aus den 1950er bis 60er Jahren hält die wesentlichen baulichen Merkmale der Kirche von Neuhonrath aus der Zeit der Restaurierung 1898/97 fest. Die Umfassungsmauern sind noch unverputzt. Die achtgradlinig geschlossenen bisherigen Fenster wurden in Rundbogenfenster geändert. (Anmerkung: heute, nach der Restaurierung nach 1969 ist die Kirche verputzt und die Fenster wieder im Sturz gradlinig ausgeführt worden). Neben der kath. Pfarrkirche St. Mariä Himmelfahrt, kann man vor dem Kirchhof die ehemalige Scheune der Vikarie, das im Jahr 1968 zur Lehrerwohnung umgebaute ehemalige Fachwerkschulhaus und rechts davon das aus Grauwacke errichtete Schulgebäude für den Unterricht der Kinder erkennen. Ansonsten ist der Hügel rund um die Kirche noch nicht bebaut. 1953 wird das zweiklassige neue Schulgebäude mit Unter- und Oberklasse am rechten Bildrand feierlich eingeweiht.
Die Bachermühle, die schon früh im Eigentum des Rittergutes Schloss Auel stand, wurde Mitte des 17. Jahrhunderts erstmals urkundlich erwähnt. Die heute erhaltene Bausubstanz, das zweigeschossige Mühlengebäude, ist jedoch wesentlich jünger (um 1800). Die Wasser-Kornmühle, unterhalb des Kammerbergs am rechten Aggerufer, erhielt das Wasser für den Betrieb der Mühle mittels eines Obergrabens als Abzweig der angeströmten Fläche des Honsbacher Wehres (sog. Oberwasser) aus der Agger.
Die mit einem Poststempel von 1914 versehene Ansichtskarte zeigt den Haltepunkt Bachermühle der Aggertalbahn. Müller und Pächter der Mühle und des Ausschanks aller geistigen und alkoholfreien Getränke im Haltestellengebäude war zu dieser Zeit Josef Stocksiefen. Josef Stocksiefen jr. kaufte Anfang der 1940er Jahre die Mühle von Freiherr von la Valette St. George. Zusätzlich betrieb er neben der Mühle eine Landwirtschaft und eine Bäckerei, um somit einen finanziellen Ausgleich zu erwirtschaften, darüber hinaus hatte er eine Postagentur im Mühlengebäude und verkaufte die Fahrkarten für das „Luhmere Grietche“ der Station Bachermühle vor Ort, einem Haltepunkt der Eisenbahn Siegburg – Overath – Ründeroth.
Im Jahre des 200-jährigen Kirchenjubiläums wurde diese Aufnahme gemacht. Es hält die wesentlichen baulichen Merkmale der im Jahre 1738 erbauten Kirche fest. Die umfassende Renovierung fand in den 50er und 60er des letzten Jahrhunderts statt.
Zugehörige Begebenheiten
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21. Januar 2011
In der Nacht zum 21. Januar 2011 brannte das Dach- und Obergeschoss der Gemeinschafts-Grundschule in Wahlscheid-Krebsauel lichterloh. Ein Halogenleuchter an der Fassade hatte das Feuer entfacht. Das Schulgebäude in Krebsauel war im Dezember 1971... In der Nacht zum 21. Januar 2011 brannte das Dach- und Obergeschoss der Gemeinschafts-Grundschule in Wahlscheid-Krebsauel lichterloh. Ein Halogenleuchter an der Fassade hatte das Feuer entfacht. Das Schulgebäude in Krebsauel war im Dezember 1971 fertiggestellt worden. 1988 wurde das Gebäude aufgestockt und um 4 Klassen erweitert. Bereits am 11. Juli 1966 hatte der Gemeinderat Wahlscheid beschlossen die Planungen für ein Schul- und Sportzentrum Krebsauel aufzunehmen und die Gemeinschaftsschulen Wahlscheid und Honrath und die evangelische Schule in Heide und die katholische Schule in Neuhonrath zusammenzufassen. Dieser zukunftsweisende Beschluss entsprach der zwei Jahre später im Jahr 1968 erlassenen gesetzlichen Schulreform des Landes NRW zur Bildung von Mittelschulen. Nach nur drei Tagen Schulausfall nach dem Brandereignis, konnte der Unterricht fortgesetzt werden zunächst in Räumen der Offenen Ganztagsschule und im Schulzentrum Donrather Dreieck und später in 98 Containern-Einheiten, die in zwei Stockwerken auf dem Grundschulgelände in Krebsauel aufgebaut wurden. Nach 16 Monaten war das Gebäude saniert. Statt des gestaffelten Dachgeschosses, bei dem nur der Mittelkörper drei Geschosse hatte, war der gesamte Baukörper dreigeschossig mit einem größeren Raumangebot ausgebaut worden. Zudem wurde an der nordwestlichen Giebelseite ein Aufzug für die Barrierefreiheit der Schule angebaut. Solarkollektoren wurden auf beiden Dachhälften montiert. Zum Schuljahresbeginn 2012/13 wurde im „neuen“ Schulgebäude wieder unterrichtet.
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