Hauptstraße Straße
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Zuletzt angesehen: | 16.04.2021, 16:53 |
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Zugehörige Dokumente
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2019
- 2020 Der Lohmarerer Fotokünstler Herbert Döring-Spengler wurde mit dem Rheinischen Kunstpreis 2020 des Rhein-Sieg-Kreises ausgezeichnet. Der Preis zählt zu den begehrtesten seiner Art für Künstlerinnen und Künstler im Rheinland. 417 Künstlerinnen und... Der Lohmarerer Fotokünstler Herbert Döring-Spengler wurde mit dem Rheinischen Kunstpreis 2020 des Rhein-Sieg-Kreises ausgezeichnet. Der Preis zählt zu den begehrtesten seiner Art für Künstlerinnen und Künstler im Rheinland. 417 Künstlerinnen und Künstler hatten sich beworben. Der Mensch ist der Mittelpunkt der Motive von Herber Döring Spengler, dessen Existenz er mit experimentellen fotografischen und zeichnerischen Werkserien ausgeleuchtet und in überraschenden Bildern festgehalten hat, stellt die Preisjury in ihrer Begründung fest. Döring-Spengler hat seit 2008 sein Atelier in Lohmar, im hellblauen Haus KiLo an der Hauptstraße 119a. Die Stadt hatte das Haus, das nach dem 2. Weltkrieg als Flüchtlingsunterkunft diente und wo vorübergehend Gemeindedirektor (1968 -1980) Weinrich mit seiner Familie wohnte, 1989 erworben. Nachdem die Stadt zunächst das stark sanierungsbedürftige Haus abreißen wollte, hat sie es dann aber Döring-Spengler überlassen. Er nutzt es seitdem als Atelier und für Kunstausstellungen. | |
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2009
- 2012 Auf Initiative des Lohmarer Fotokünstlers Herbert Döring-Spengler wurde 2009 der Stolperstein als Mahnmal gegen das Vergessen verlegt. Der Stolperstein liegt im Gehweg der Hauptstraße in Höhe des Hauses Nr. 105 in der Nähe des Kreisels... Auf Initiative des Lohmarer Fotokünstlers Herbert Döring-Spengler wurde 2009 der Stolperstein als Mahnmal gegen das Vergessen verlegt. Der Stolperstein liegt im Gehweg der Hauptstraße in Höhe des Hauses Nr. 105 in der Nähe des Kreisels Bachstr./Auelsweg. Stolpersteine sind kleine Messingwürfel, die in vielen Orten Europas ins Straßenpflaster eingelassen sind. Sie sind Gedenktafeln für die Opfer des Nationalsozialismus. Der Lohmarer Stolperstein fand viele Jahre kaum Beachtung im Gehwegpflaster, da er farblich sehr dunkel geworden war. Im Januar 2020 hat die Projektgruppe "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" des Lohmarer Gymnasiums die Patenschaft über den Stein übernommen und Ihn gereinigt. Der Stein erinnert an den Juden Ernst Hoffmann, der dort wohnte. Das Haus ist heute abgerissen. 1844 hatte die Familie an der Bachstraße/Ecke Hauptstraße Grundbesitz erworben, vermutlich beiderseits des Auelsbachs. Die Parzellen sind in den Quellen nicht vollständig angegeben. Die Urgroßmutter Adelheid hatte hier einen Metzgerladen und einen Getreidehandel. Ernst Hoffmann war verheiratet. Über das Schicksal seiner Frau ist nichts bekannt. Sein Leidensweg führte von Lohmar nach Siegburg. Er flüchtete während des Krieges nach Holland, wurde hier verhaftet und ins Konzentrationslager nach Auschwitz gebracht und dort am 6.3.1944 getötet. Sein Sohn Oscar wurde 1942 nach Minsk deportiert und dort getötet. Von Holland schrieb er am 9.10.1942 an die ihm bekannte Familie Bernauer aus Troisdorf: „Daß ich von meinem lieben Oscar und der Mutter und den Geschwistern etc. nichts mehr gehört habe, ist an sich bei den bekannten Maßnahmen nichts Besonderes, dennoch ist dieses Ungewisse über das Schicksal meiner liebsten Menschen … so deprimierend, dass dies auf meiner Seele lähmend lastet …“ Die Stadtarchivarin Waltraud Rexhaus hat die Geschichte jüdischer Familien in Lohmar in einem lesenswerten Artikel der Lohmarer Heimatblätter (Dokument) festgehalten.
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1925
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Zugehörige Bilder
Die Postkarte ist wahrscheinlich die bisher älteste Darstellung der Restauration „Zur Linde“ in Lohmar. Neben der Restauration ist noch die Waldesruh abgebildet. Beide Gebäude sind um 1890 errichtet worden. Die Lücke zwischen Waldesruh und Restauration ist noch nicht geschlossen. Dort ist um 1910 ein großer Festsaal mit kleinem Sälchen angebaut worden. Der große Saal ist leider im Winter 1958/59 abgebrannt. Auf dem Anbau an die Restauration in der Kirchstraße ist die Aufschrift „Dampf-Kornbrannt-Brennerei“ zu lesen. Zu der damaligen Zeit hatten wir zwei Kornbrennereien im Ort Lohmar. Die eine war im Gut Jabach und wurde schon im Ersten Weltkrieg aufgegeben. Dort wurde der „Jobächer“ gebrannt. Die zweite Brennerei war die von Peter Josef Knipp, der – im Volksmund – „de Knepps Fusel“ herstellte. Da die Kornbrennerei schon im Einwohnerverzeichnis von 1900 genannt wird, kann man davon ausgehen, dass sie gleichzeitig mit der Restauration gebaut wurde. Peter Josef Knipp starb 1917 mit 82 Jahren. Sein Sohn Ludwig Knipp I, der 1916 mit 37 Jahren gefallen war, wird sicherlich schon vor dem Ersten Weltkrieg die Geschäfte seines Vaters übernommen haben. Seine verwitwete Ehefrau Gertrud heiratete 1917 den Vetter ihres gefallenen Mannes Ludwig Knipp II. Damit gingen Restauration und Brennerei auf diesen über.
Eine Preisliste aus der ersten Hälfte der 1920er Jahre zeigt den Brennereikomplex mit der Restauration, die die Aufschrift trägt „Restauration u. Pension Ludwig Knipp“. Ferner zeigt die Preisliste, dass Ludwig Knipp nicht nur Kornbranntwein herstellte, sondern diesen noch mit verschiedenen Essenzen verfeinerte und auch Spirituosen zukaufte, um sein Angebot zu vergrößern. Die Brennerei Knipp war kein großer Betrieb. Sie hatte die Brennrechte nur für 1611 Liter reinen Alkohol. Wegen des stetigen Geldverfalls und die im Jahre 1923 stattgefundene große Inflation konnte auch Ludwig Knipp II die Brennerei nicht mehr halten und verkaufte seine Brennrechte im Januar 1925 an die „Bröltaler Kornbrennerei Mathieu Crumbach GmbH“ (später „Bröltal-Brennerei GMBH“ Martini in Bröleck, die 1997 aufgelöst wurde). Auch die Brenneinrichtungen verkaufte er binnen einen Jahres.
Doch wie wurde eigentlich Korn gebrannt? Der auf der Pützerau wohnende Walter Schug † (Rohrmeister beim Wasserwerk Lohmar ) hat erzählt wie sein Vater, Otto Schug, nach dem Krieg "Kornbrannt" hergestellt hatte: Unter Korn verstand man die Getreidearten Weizen und Roggen. Mit Weizen hatte man eine etwas höhere Alkoholausbeute als mit Roggen. Er nahm – der Kapazität seiner Brennanlage entsprechend – 10 Pfund Kornschrot, das wegen der sog. Verkleisterung ca. eine Stunde auf 70-80° C erhitzt wurde und gab dann 3 Pfund Malz (das ist gekeimte Gerste) hinzu. Dann ließ er diese sog. Maische auf ca. 30° C abkühlen, rührte 200-300 g aufgelöste Backhefe darunter und ließ die Lösung etwa 3 Tage bei 25-30° C stehen. Wenn der Gährprozess zu Ende war, wurde zweimal gebrannt (den ersten Brennprozess nennt man „destillieren“ oder „Rohbrand“, den zweiten „rektifizieren“ oder „Feinbrand“). Beim Feinbrand werden Vorlauf und Nachlauf entfernt. Tut man das nicht, so kann man wegen des darin enthaltenen Methanols mit der Zeit erblinden. Die Übergänge kann man durch Verkosten des Destillats feststellen. Er erhielt dann 5-6 Flaschen ca. 90%igen Kornbrand, der mit Wasser entsprechend verdünnt wurde. Für mündliche und schriftliche Mitteilungen danke ich Herrn Martin Martini aus Neunkirchen-Seelscheid recht herzlich.
Auf dem Foto vom Ende der 1940er Jahre sieht man die Hauptstraße ab der Gaststätte „Jägerhof“ in Richtung Donrath. Rechts ist der „Jägerhof“, der kurz vor 1900 von dem Kölner Arnold Nießen gebaut wurde. Von ihm kaufte kurz nach 1900 Josef Sapp das Haus und richtete in ihm das „Gasthaus Erholung“ ein. In den 1930er Jahren gehörte es Josef Weinreiß. Nach dem Krieg erwarb es die Familie Schwamborn, in deren Hände es heute noch ist. Dahinter ist das Haus Wacker (heute Speer) und dann das Haus Röhrig und Kemmerich, an deren Stelle heute das Stadthaus ist. Ganz am Ende das weiße Haus ist das Gut Jabach.
Links der eingezäunte Garten gehört zum Haus Scharrenbroich (Hauptstr. 18/20), dort ist heute das Doppelhaus Pütz Nr. 12 und Frank Nr. 10. Dahinter der weiße Giebel ist das Haus Söntgerath, heute Heißmangel Pöppel (Hauptstr. 8).
Das Haus des Tapetengeschäfts Zimmermann wurde vor 1895 von Ferdinand Esser aus Köln gebaut. Heute ist diese feingliederige Eingangspartie mit Erker und Spitzgiebel, wie er auf dem Foto zu sehen ist, durch im Laufe der Zeit erfolgte Modernisierungsarbeiten so nicht mehr vorhanden.
Eine der bemerkenswerten Postkarten aus der Sammlung Hans-Günter Pick dokumentiert die Neubauphase des Bürgermeisteramtes von Lohmar, Hauptstraße 25, um 1908. Die Karte mit einem Poststempel vom 10.8.1910 zeigt das älteste bekannte Foto des neuen Amtsgebäudes, das gleichzeitig zunächst das Wohnhaus des Bürgermeisters Polstorff war. Der Bau dieses Gebäudes wurde, nach langen Grundsatzdiskussionen unter den Gemeindevertretern, 1906 in Lohmar Ort bewilligt und 1908 fertiggestellt, weil zunächst die Vertreter der Gemeinden Scheiderhöhe, Halberg, Breidt und Inger darauf bestanden, den Dienstsitz in Donrath zu errichten. Da der Baukörper noch unverputzt ist, kann man daraus schließen, dass der Bau gerade fertiggestellt worden ist bzw. die Ausbauarbeiten noch nicht ganz abgeschlossen sind (am Balkon des 1. Obergeschosses fehlt noch das Geländer, wie auch das Treppengeländer des Diensteingangs und der Stabgitterzaun der Grundstücksumwehrung). Im Erdgeschoss waren lediglich zwei Räume für Amtsgeschäfte hergerichtet, ein Dienstzimmer des Bürgermeisters und ein größeres, wahrscheinlich der Anbau im Norden für Angestellte. Die Hauptstraße, mit Blickrichtung Süden bis zur Straßenkrümmung Ecke Kirchstraße, zeigt bereits die noch jungen Lindenbäume, die die Obstbäume zu Anfang des 20. Jahrhunderts ersetzten. Rechts und links der Straße erkennt man noch offene Gräben für das Regenwasser. Die Chaussee hatte noch die zeitgenössische Schotterdecke und eine festgewalzte Sand- oder Feinkiesschicht als Verschleißschicht. Das nächste Haus auf der linken Seite ist der Backsteinbau von Josef Rörig. Hier hat bis zum Abbruch 1997 zum Bau des neuen Stadthauses der ehemalige Kämmerer der Stadt Josef Rörig (II) gewohnt. Ansonsten säumten noch überwiegend Fachwerkbauten die Hauptstraße. Kraftfahrzeuge verkehrten auf der Provinzialstraße noch so gut wie gar nicht, die Straße ist wie leer gefegt.
Auf einem Foto aus der Mitte der 1930er Jahre haben sich fast alle Bediensteten der Gemeindeverwaltung auf der Treppe zum Eingang des Bürgermeisteramtes aufgestellt. Der spätere Eingang zum Bürgermeisteramt war um diese Zeit die Haustür zur Privatwohnung von Bürgermeister Polstorff und zur Gemeindekasse. Von links nach rechts: Peter Kemmerich, Josef Rörig I, Wilfrido Becker (bekannter Heimatmaler), Franz Köb, sitzend Josef Rörig II und Polizeimeister Gurschke mit seinem Dienstfahrrad. Links durch das Törchen ging es zu einem kleinen Gefängnis, zu dem man über eine Treppe auf der Rückseite des Gebäudes gelangte, die in den Keller führte. In diesem Gefängnis musste einmal in seiner Kinderzeit Raimund Schüller mit seinem Freund Wilfried Priel für ein paar Stunden einsitzen. Hinter dem Amtsgebäude war ein für Kinder beliebter Obstbungert des Landwirts aus der Burg, Heinrich Wasser; dort hatte Polizeimeister Penquitt die beiden beim Äpfelklauen erwischt.
Das Foto zeigt die gepflasterte Hauptstraße mit Bäumen bestanden. Nach der Größe der Linden muss es im Jahr 1945 gewesen sein, im Bereich der Gaststätte „Zur Linde“ mit Außengastronomie. Dieser Chausseecharakter bestimmte das Bild des Ortes bis 1960. Die Asphalt- bzw. Schwarzdecke erhielt die Hauptstraße erst zwischen 1962 bis 1964. Mit der gleichzeitigen Verbreiterung der Straße ging auch die Beseitigung der Baumreihen einher
Hier sind die Kirchenchorfrauen bei einer Prozession 1955 oder 1956 auf der Hauptstraße zu sehen; von links nach rechts: Irene Keymer verh. Henseler, Maria Ulrich, Else Ramme, Hanni Meisenbach verh. Overath, Marianne Netzer, Käthe Meiger verh. Hagen, Margret Lohmar verh. Eschbach, Christel Breidt, Ellen Postertz verh. Trompetter und Elisabeth Scheiderich geb. Schopp.
Die Blickrichtung der Aufnahme ist etwa von der Einmündung Poststraße in Richtung Einmündung Breiter Weg in die Hauptstraße. Links ist die Metzgerei Halberg (Nr. 50), dann die Bäckerei Halberg (Nr. 48), dann das Lebensmittelgeschäft Halberg (Nr. 46) und daneben das Haus Scheiderich (Nr. 44) mit links Metzgerei und rechts Tabakwaren (das Gebäude wurde 2018 abgerissen und durche einen Neubau ersetzt).