Lohmar - Kath. Kirche St. Johannes Gebäude
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Längengrad: | 7.205991 |
Breitengrad: | 50.840460 |
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Zuletzt angesehen: | 18.04.2024, 06:39 |
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Zugehörige Dokumente
Glocken gehören zur Kirche wie das Amen zum Gebet. In Europa fanden sie ab dem 7.Jahrhundert durch iroschottische Wandermönche eine größere Verbreitung. Die Missionare waren für den Gebrauch schmiedeeiserne Handglocken bekannt. Im Mittelalter wurden... Glocken gehören zur Kirche wie das Amen zum Gebet. In Europa fanden sie ab dem 7.Jahrhundert durch iroschottische Wandermönche eine größere Verbreitung. Die Missionare waren für den Gebrauch schmiedeeiserne Handglocken bekannt. Im Mittelalter wurden die Glockentürme der Gemeindekirchen zum Wahrzeichen vieler Orte. Die Lohmarer Kirche Sankt Johannes hatte bereits sehr früh Glocken und das Läuten der Glocken geschah zu allen möglichen Anlässen. Aus dem Weistum (historische Rechtsquelle) des Erbenwaldes geht hervor, dass 1494 der Küster in der „Eckernzeit“ morgens als Zeichen für den gemeinschaftlichen Austrieb der Schweine zur Eichelmast die Betglocke läutete. Im Jahr 1828 wurden unter Pfarrer Wilhelm Joseph von Lieser drei neue Glocken beschafft. In den Zeiten der beiden Weltkriege mussten die Glocken lange schweigen. Im Ersten Weltkrieg wurden in Deutschland 65.000 Glocken zu Kanonen umgegossen. Viele Kirchengemeinden betrachteten das „Glockenopfer" als einen patriotischen Akt. Nachdem auch die Glocken von Sankt Johannes eingeschmolzen worden waren, wurden 1928 neue Glocken zusammen mit der Glocke für die Halberger Kapelle St. Isidor eingeweiht. Die beiden großen Glocken wurden wiederum Kriegsopfer im zweiten Weltkrieg. Die Nazis ließen über 100.000 Glocken einschmelzen, um daraus Kriegsgerät herzustellen. Am 16. Dezember 1951 wurden die beiden Glocken durch zwei neue ersetzt und rechtzeitig zum Weihnachtsfest von Dechant Dr. Becker eingeweiht. Die nunmehr vorhandenen Glocken tragen lateinische Inschriften, die sich mit Fürbitten an „Sanctus Johannes“, „Sancta Maria“ und „S. Barbara“ richten. Auch heute noch schweigen manchmal die Glocken. In der Osterzeit wird in der katholischen Kirche von Gründonnerstag bis in die Osternacht das Glockengeläut eingestellt. Nach der Volkslegende fliegen die Glocken in der Zwischenzeit nach Rom, um den Ostersegen des Papstes zu erhalten. Der verstorbene Lohmarer Ehrenbürger Bernhard Walterscheid-Müller hat in einem Mundartvortrag festgehalten, was seine Mutter „et Liss´je“ den Kindern erzählte: „Dat Jröndonnechdaach, wenn se en de Mess et Gloria senge, och de Jlocke don verklenge, öm no Rom ze vleeje….Am Ostesamsdaach – Nomedaach – kömense wedde heem, die Jlocke… Öm ze saare dat morje Ostere wöe.“ Wilhelm Pape hat 1988 die Geschichte des Kirchturms und der Glocken der Pfarrkirche in einem Artikel für die Lohmarer Heimatblätter beschrieben, siehe Dokument.
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Nach fünfeinhalbjähriger Bauzeit und umfangreichen Sanierungsarbeiten konnte die Kirche am 17. Dezember 2011 wieder ihrer Bestimmung übergeben werden. In einem großen Festgottesdienst feierten die Pfarrangehörigen, zusammen mit Weihbischof Dr. Heiner... Nach fünfeinhalbjähriger Bauzeit und umfangreichen Sanierungsarbeiten konnte die Kirche am 17. Dezember 2011 wieder ihrer Bestimmung übergeben werden. In einem großen Festgottesdienst feierten die Pfarrangehörigen, zusammen mit Weihbischof Dr. Heiner Koch, die Wiedereinweihung ihres Gotteshauses. In 2006 war ein herabstürzender Schlussstein des Gurtbogens zwischen Orgelempore und Turm Anlass für diese Baumaßnahme gewesen. Mehr erfahren Sie in dem Beitrag für die Lohmarer Heimatbläter, siehe Dokument. | |
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Die Postkarte im Jugendstil (um 1905) mit zwei Ansichten der alten und neuen Kirche von Lohmar zeigt links das älteste bisher bekannte Foto der alten Kirche und in der Gegenüberstellung den neuen dreischiffigen Erweiterungsbau der katholischen... Die Postkarte im Jugendstil (um 1905) mit zwei Ansichten der alten und neuen Kirche von Lohmar zeigt links das älteste bisher bekannte Foto der alten Kirche und in der Gegenüberstellung den neuen dreischiffigen Erweiterungsbau der katholischen Kirche. Von dem romanischen Ursprungsbau ist noch der Chor des 12. Jahrhunderts und der aus Andesit gefertigte Frühstaufische Taufstein erhalten. Das Langhaus wurde Mitte des 18. Jahrhunderts umgebaut. 1778 wurde auch der Turm erneuert. | |
Die Kirche mit dem ca. 35 Meter hohen Turm steht inmitten einer Gruppe reizvoller Fachwerkhäuser im sogenannten Kirchdorf, das lange Zeit als der älteste Kern von Lohmar galt. Im Jahre 1131, am 31. März, bestätigte Papst Innozenz II dem Bonner... Die Kirche mit dem ca. 35 Meter hohen Turm steht inmitten einer Gruppe reizvoller Fachwerkhäuser im sogenannten Kirchdorf, das lange Zeit als der älteste Kern von Lohmar galt. Im Jahre 1131, am 31. März, bestätigte Papst Innozenz II dem Bonner Probst, Gerhard von Aare den Besitz an der Kirche, eines Hofes (der Fronhof) und dem ganzen Zehnten im Kirchspiel Lohmar. Von der Zeit an hat das Bonner Cassiusstift, wie durch Urkunden erwiesen ist, das Zehntrecht in Lohmar ausgeübt. Bis 1803 war die Kirche im Besitz des Cassiusstifts. | |
Die Ansichtskarte aus dem Jahr 1910 zeigt die Kirche und den angrenzenden eingefriedigten Kirchhof zu Lohmar. Die alte Kirche bestand aus dem romanischen Langhaus, das Mitte des 18. Jahrhunderts umgebaut worden ist. 1778 wurde auch der Turm... Die Ansichtskarte aus dem Jahr 1910 zeigt die Kirche und den angrenzenden eingefriedigten Kirchhof zu Lohmar. Die alte Kirche bestand aus dem romanischen Langhaus, das Mitte des 18. Jahrhunderts umgebaut worden ist. 1778 wurde auch der Turm erneuert. |
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Zugehörige Begebenheiten
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11. Februar 2024
Die erste Eucharistiefeier im Kölner Dialekt fand am 29. Febr. 1976 in der Liebfrauenkirche in Köln Mülheim statt anlässlich des hundertsten Geburtstages des Kölner Komponisten Willi Ostermann, der dort getauft worden war. Am 11. Febr. 2024, der... Die erste Eucharistiefeier im Kölner Dialekt fand am 29. Febr. 1976 in der Liebfrauenkirche in Köln Mülheim statt anlässlich des hundertsten Geburtstages des Kölner Komponisten Willi Ostermann, der dort getauft worden war. Am 11. Febr. 2024, der Sonntag vor Rosenmontag, wurde in der Lohmarer Pfarrkirche Sankt Johannes die „Kölsche Mess“ gefeiert. Der Vorsitzende des Vereinskomitees Lohmar Hansel Fingerhuth erinnerte an die Ursprünge und dankte Heribert Frielingsdorf, dem Ehrenmitglied und Ehrensitzungspräsidenten des KAZI Lohmar, der 1994 die Initiative zu der Messfeier in Mundart ergriffen hatte. Heribert Frielingsdorf hatte den volkstümlichen Kölner Pfarrer Professor Gerhard Herkenrath, der für seine kölsche Messen beliebt war, im Kölner Stadtgarten erlebt und nahm begeistert die Idee mit nach Lohmar. Dort konnte er mit Hilfe seiner Schwester Ursula Pfarrer Albrecht Hey überzeugen, obwohl dieser gebürtiger Düsseldorfer war. Das erste Zwiegespräch in der "Kölsche Mess" in Sankt Johannes hielten 1994 Heribert Frielingsdorf und Adi Arz. Umrahmt war die Messfeier 2024 in Sankt Johannes von vielen kostümierten Jecken unter der Regentschaft des Lohmarer Dreigestirns Prinz Bork I., Bauer Sven und Jungfrau Maximiliane. Pfarrer Francis und Diakon Roos waren die närrischen Geistlichen. In einem Zwiegespräch beleuchteten Johannes Wingenfeld (Kazi-Sitzungspräsiden) und Henning Jahnke (Sitzungspräsident „Saach hür ens“) die gesellschaftliche Stimmungslage und riefen dazu auf, mehr das „Wir“ und weniger das „Ich“ in den Vordergrund zu stellen. Für eine besondere karnevalistische und gleichzeitig besinnliche Stimmung sorgte die musikalische Begleitung von Regina und Jupp Mester und den „Halunken“.
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