Ansichtskarten Wahlscheid
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9. Dezember 1927
Die Lindenallee der Hauptstraße in Wahlscheid war sicher eine der schönsten in unserer Region. Sie war ein grünes Band zwischen den alten Weilern Auelerhof, Fließengarten, Aggerhof und Müllerhof. Sie prägte den Luftkurort Wahlscheid. Sie war Teil der... Die Lindenallee der Hauptstraße in Wahlscheid war sicher eine der schönsten in unserer Region. Sie war ein grünes Band zwischen den alten Weilern Auelerhof, Fließengarten, Aggerhof und Müllerhof. Sie prägte den Luftkurort Wahlscheid. Sie war Teil der Chaussee Siegburg – Overath, die 1845 gebaut wurde. Vorher verlief die Straße von der Furt durch die Agger in Höhe des alten Pumpenhäuschen im Auelerhof über den Heiligenstock zum Müllerhof. Erst Ende der 20er Jahre pfl asterte man die Hauptstraße wegen der starken Staubentwicklung durch den zunehmenden Autoverkehr mit Basaltsteinen. Auf der linken Bildseite sieht man hinter „Haus Olga“, einer Dependance des Hotels Auelerhof, das neue Bürgermeisteramt von Wahlscheid. Beide Häuser wurden 1924 von der Bauunternehmung Lindenberg aus Hoffnungsthal gebaut, die noch heute besteht. | |
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22. August 1901
Die Lithographie mit einem Poststempel vom 22.8.1901 zeigt das alte Kirchdorf Wahlscheid mit der evangelischen Kirche St. Bartholomäuskirche, dem alten Marktplatz mit seiner Dorfl inde und dem Restaurant Breideneichen, heute Akzent-Aggertal-Hotel... Die Lithographie mit einem Poststempel vom 22.8.1901 zeigt das alte Kirchdorf Wahlscheid mit der evangelischen Kirche St. Bartholomäuskirche, dem alten Marktplatz mit seiner Dorfl inde und dem Restaurant Breideneichen, heute Akzent-Aggertal-Hotel „Zur alten Linde“. Das Haus wird in der 3. Generation von der Familie Dowideit betrieben. Bereits 1166 wird die Kirche in einer Urkunde genannt. Die alte, wahrscheinlich noch aus romanischer Zeit stammende Kirche von Wahlscheid, die seit 1557 als evangelisch bezeichnet wurde und 1645 dann endgültig an die Protestanten übergegangen war, befand sich Anfang des 19. Jahrhunderts in einem so schlechten Bauzustand, dass sie im Jahre 1813 wegen Baufälligkeit abgerissen wurde. | |
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11. Dezember 1917
Das Gasthaus „Zum weissen Pferde“ wurde bereits 1821 als Poststation urkundlich erwähnt. Die Ansichtskarte trägt einen Feldpoststempel vom 11.12.1917. Das Haus wurde damals von Otto Klink geführt. Nach seinem Tode übernahm die Familie Kirschbaum die... Das Gasthaus „Zum weissen Pferde“ wurde bereits 1821 als Poststation urkundlich erwähnt. Die Ansichtskarte trägt einen Feldpoststempel vom 11.12.1917. Das Haus wurde damals von Otto Klink geführt. Nach seinem Tode übernahm die Familie Kirschbaum die Gaststätte. Sie heißt heute „Auf dem Berge“. | |
Auf der Postkarte ist der Innenhof von Schloss Auel vor dem Ersten Weltkrieg abgebildet. „Auel“ ist nach H. Dittmaier ein Namenswort, das sich von „ouva“= Wasserland ableitet und bedeutet „eine von drei Seiten umgebene Flusswiese.“ Auf der Postkarte ist der Innenhof von Schloss Auel vor dem Ersten Weltkrieg abgebildet. „Auel“ ist nach H. Dittmaier ein Namenswort, das sich von „ouva“= Wasserland ableitet und bedeutet „eine von drei Seiten umgebene Flusswiese.“ | |
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11. Juli 1955
Auf der Fotopostkarte mit Poststempel vom 11.7.1955 ist in der Mitte das evangelische Altenheim auf dem Rösemig in Wahlscheid abgebildet. Es wurde am 14.12.1951 eingeweiht. 56 alte Menschen zogen in das neue Heim. Inzwischen ist das Haus viermal... Auf der Fotopostkarte mit Poststempel vom 11.7.1955 ist in der Mitte das evangelische Altenheim auf dem Rösemig in Wahlscheid abgebildet. Es wurde am 14.12.1951 eingeweiht. 56 alte Menschen zogen in das neue Heim. Inzwischen ist das Haus viermal erweitert und modernisiert worden. Von 1999-2003 erfolgte der bisher letzte umfassende Neu- und Umbau. Das evangelische Altenheim ist heute mit seinen 88 Einzelzimmern und 12 Doppelzimmern und der modernen Architektur erneut zukunftsweisend. Auf der rechten Bildseite erkennt man einen Güterwaggon an der Verladerampe des Bahnhofs. Die Proteste der Gemeinden Overath, Wahlscheid und Lohmar konnten nicht verhindern, dass der Personenverkehr auf der Strecke „vorläufig“, wie es im damaligen Sprachgebrauch hieß, eingestellt wurde. Am 1.5.1962 kam das endgültige „Aus“ mit der Einstellung jeglichen Verkehrs, auch des Güterverkehrs auf der Strecke Overath bis Donrath. 1962 wurden die Gleise demontiert. Der Bahndamm wurde zum Teil für die Umgehungsstraße von Wahlscheid genutzt. Auf der Laderampe für den Güterverkehr entstand das Forum Wahlscheid. Auf dem nördlichen Teil des ehemaligen Güterbahnhofes wird heute die Wahlscheider Kirmes gefeiert. | |
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1900
- 1938 Die Bilderdokumentation kommt aus dem Fundus von Eva-Maria Neumann vom "Artelier EMN" in der Altenratherstraße in Lohmar. Sie hat die Bildserie, die in einem kleinen Bilderkarton verpackt ist, im August 2020 dem Archiv des HGV Lohmar übergeben. Wer... Die Bilderdokumentation kommt aus dem Fundus von Eva-Maria Neumann vom "Artelier EMN" in der Altenratherstraße in Lohmar. Sie hat die Bildserie, die in einem kleinen Bilderkarton verpackt ist, im August 2020 dem Archiv des HGV Lohmar übergeben. Wer diese Bilderserie aufgegelegt und vertrieben hat ist nicht bekannt. Ebenso ist das Erscheinungsdatum nicht bekannt. Der Zweck dieser Auflage ist auf der Rückseite der Verpackung beschrieben. " Was einst war und was einst geschah, sind Stationen auf dem Weg zu uns. Schaun wir also dankbar zurück und damit zugleich über unsere Gegenwart hinaus in eine Zukunft, die wir selber mitgestalten und mitzuverantworten haben." | |
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1941
Links steht das „Heckhuusen-Huus“ des früheren Feld-(Land-) Messers Heckhausen. Das Haus wurde als Gaststätte und Metzgerei (Wilhelms,Klein und Zapp) genutzt.Vor Emil Wilhelms führte Josef Wester (ein Bruder von Peter W.) in dem Haus eine Gaststätte. ...Links steht das „Heckhuusen-Huus“ des früheren Feld-(Land-) Messers Heckhausen. Das Haus wurde als Gaststätte und Metzgerei (Wilhelms,Klein und Zapp) genutzt.Vor Emil Wilhelms führte Josef Wester (ein Bruder von Peter W.) in dem Haus eine Gaststätte. Nach dem 2. Weltkrieg waren die Gaststätten Klein und Leffelsender in Peisel als Fernfahrergaststätten sehr beliebt. Vor den beiden Häusern reihte sich LKW an LKW. Walter Steinsträßer hat erzählt, daß sich die jungen Turner auf ihrem Heimweg von den Übungsabenden im Auelerhof eine Wurst bei dem Metzger Wilhelms angelten. Dazu schoben sie einen Spazierstock durch das offene Oberlicht. Die Wurst wurde später auf dem „Kanal“ (Mauerbrüstung) am Hohnerbach im Aggerhof verzehrt. | |
Auf der Postkarte aus dem Jahre 1914 ist die alte Brennerei, genannt „Ahl Brennes“, und rechts daneben die Gaststätte „Aggerhof“ abgebildet. Auf der Postkarte aus dem Jahre 1914 ist die alte Brennerei, genannt „Ahl Brennes“, und rechts daneben die Gaststätte „Aggerhof“ abgebildet. | |
Die Postkarte mit dem Poststempel vom 22.7.1902 zeigt im oberen Teil den Blick von Windlöck auf Haus Auel und im Hintergrund auf den Auelerhof in Wahlscheid. Unten links hat man ein sehr gutes Bild von der alten Aggerbrücke mit dem Hotel Schiffbauer,... Die Postkarte mit dem Poststempel vom 22.7.1902 zeigt im oberen Teil den Blick von Windlöck auf Haus Auel und im Hintergrund auf den Auelerhof in Wahlscheid. Unten links hat man ein sehr gutes Bild von der alten Aggerbrücke mit dem Hotel Schiffbauer, heute Gaststätte Auelerhof.
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Bilder
Wahlscheid, ein „Tor zum Bergischen Land“, liegt im unteren Aggertal am Fuße des Niederbergischen Landes. Hinter Lohmar/Donrath, einem Zipfel der dichtbesiedelten Köln-Bonner Bucht, nehmen die Ausläufer des Bergischen Landes deutlich an Höhe zu. Wald und Wiesen beherrschen die Landschaft.Die typischen Merkmale des Bergischen Landes, nämlich Hügel, Berge und Täler sowie Wechsel zwischen Feld, Wald und Wiese sind in Wahlscheid in einer Vielzahl vorhanden.
Die Talsohle von Wahlscheid befindet sich auf ca. 70m Höhe. Viele kleine Bachtäler, Schluchten und Siefen zerfurchen die Bergrücken, die zu der Südbergischen Lößhochfläche gehören. Die Höhenrücken steigen bis zu ca. 200m an.Das untere Aggertal kann sich hinsichtlich seiner Schönheit mit jedem anderen deutschen Landstrich messen.
Was sieht man auf dem Bild?
Von den Höhen ergibt sich ein herrlicher Blick auf das Siebengebirge, die Eifel und die Kölner Bucht. Am rechten Bildrand ist der rechte Winkel des Aggerbogens am „Päedskümpel“ erkennbar. Das „Aggerschlößchen‚ neben der Schiffahrther Brücke ist noch nicht errichtet. Flußaufwärts befindet sich der sogenannte „Aacher-Bösch“ (Agger-Busch). Hier baute die Nachenbauerfamilie Schönenberg ihre Nachen. Links davon erkennt man den Aggerdeich, der den Zentralort Wahlscheid vor dem Aggerhochwasser schützte. Die Agger fließt noch (später verlegt) direkt zu Füßen der „Ley“, die damals einen niedrigen Baumbestand aufwies, entlang. Mit den Steinen aus dem Steinbruch unterhalb des Ley-Felsens wurde seinerzeit die Agger reguliert.
Emst Hohn, Aggerhof, erinnerte sich, daß man damals in der Höhe des Steinbruchs eine Behelfsbrücke über die Agger errichtete; Loren (Kippwagen) übernahmen den Transport der Steine.
Im Bildhintergrund fließt die Agger – einem breiten Band gleich – durch die reizende Aue der Sieg und dem Rhein entgegen. Vereinzelt stehende Weiden lockern die Landschaft auf.
ln Wahlscheid fließt die Agger an zwei Stellen „strack“ (geradewegs) auf die beiden Felswände „Pastoratsberg“ und „Spechtsberg“ (Ausläufer der „Ley“) zu, als wenn sie sich durch sie hindurchbohren wollte. Sie wird im 90° Winkel in ihre Schranken verwiesen, macht aber anschließend mit kleinen Stromschnellen und Strudeln auf sich aufmerksam. Zwischen dem „Pastuurschloch“ (Untiefe der Agger in der Nähe des Pastorats) und dem „Päedskümpel“ fließt die Agger durch die gesamte ca. 500m breite Talsohle.
So sah der Auelerhof, ein Gasthof mit Gartenwirtschaft und Pension um die Jahrhundertwende aus. Die Lithokarten wurden damals in Köln gedruckt. Der Gastwirt und Bäcker Karl Schiffbauer, geb. am 24.8.1845 im Auelerhof und am 22.1.1908 auch hier gestorben, war ein passionierter Jäger. Er konnte so seine Gäste, die mit der 1884 gerade in Betrieb genommenen Eisenbahn über die Station Wahlscheid das „Gasthaus zum Auelerhof“ besuchten, mit Reh- und Hasenbraten verwöhnen. Auch frische Forellen aus der Agger standen auf der Speisekarte. Der Auelerhof war nicht nur ein Mittelpunkt des geselligen, sondern auch des öffentlichen Lebens in der damaligen Bürgermeisterei Wahlscheid. Die Verwaltung residierte zwar noch bis 1923 in Münchhof, aber schon seit 1850 fanden die Sitzungen des Rates im zentraler gelegenen Auelerhof statt. Außerdem betrieb Karl Schiffbauer im Auelerhof eine Bäckerei, er führte die kaiserliche Postagentur mit öffentlichem Fernsprecher und er war der Geschäftsführer der Rheinischen-Provinzial-Feuersozietät in Wahlscheid.
Die erste Karte trägt den Poststempel vom 23.8.1917 und ist als Feldpost gelaufen. Auf der anderen Postkarte findet sich ein Datum aus dem Anfang der 20er Jahre. Dort ist deutlich zuerkennen, dass die offene Kegelbahn noch zwischen der Provinzialstraße und der Eisenbahn liegt. Nördlich derKegelbahn hatte man Sitzgelegenheiten geschaffen, so musste das Personal über die Straße gehen um die Gäste zu bedienen. Auf der Rückseite der Postkarte warb man mit: „Angenehmer Sommeraufenthalt, Fischerei, Kahnfahrt, Kegelbahn, Veranda, Großer Saal und Gesellschaftszimmer“. Meistens waren es Sommergäste aus Köln, die über den Bahnhof Honrathoder Bachermühle ins Aggertal kamen, um hier zu wandern und um in der damals ruhigen Idylle der Pension Naafs Häuschen einige vergnügte Tage zuverbringen.
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