Kultur-, Heimat-, Brauchtumsvereine
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Kaplan Wilhelm Gabriel Graf (von Juni 1932 bis Frühjahr 1933 Kaplan in Lohmar) war sehr beliebt und in der Jugendarbeit sehr kreativ. Er hatte in seinem kurzen „Gastspiel“ in Lohmar in der Katholischen Jugend eine Puppenspielergruppe gegründet. Die Jugendlichen hatten sich dafür ihre Puppen und das Theater selbst hergestellt. Am 18. Januar 1933 war die erste Vorstellung mit „Kölsch Hennesje“.
Wahrscheinlich vor oder nach einer Aufführung im Frühjahr 1933 hatten sich die Akteure für ein Erinnerungsfoto im Pfarrgarten fotografieren lassen: Von links nach rechts: Kurt Mahlberg, Peter Kümmler, Theo Schopp, Josef Schönenborn, Kaplan Wilhelm Gabriel Graf, Willi Kudla, , ... Müller, Fritz Roland und Josef Frembgen.
Der Saal der Gaststätte „Zur Baach“ der Familie Schmitz in der Seelscheider Straße 25 war stets die Heimat des 1899 gegründeten Dilettanten Vereins Neuhonrath. Eine Unterbrechung gab es als Anfang der 1970er Jahre das "Vereinslokal" wegen Baufälligkeiten stillgelegt wurde. Beim Gasthaus "Auf dem Berge" bei der Familie Kirschbaum in Höffen fand man eine neue Vereinsbühne bis 1990 die sanierte und umgebaute "Baacher Bühne" bezogen werden konnte.
In den ersten Vereinsjahren hatten die Männer auch die Frauenrollen zu übernehmen. Die Moral verbot es, daß Männer und Frauen gemeinsam spielten und hinter dem Bühnenvorhang verschwanden. Außerdem durften nur Männer Mitglied des Vereins sein. Diese Regelung galt bis nach dem Ende des 2. Weltkrieges. Allerdings standen Frauen schon nach dem 1. Weltkrieg erfolgreich als Schauspielerinnen auf der Theaterbühne. Wie leistungsfähig der Dilettantenverein schon in seinem 3. Vereinsjahr im Jahr 1902 war, zeigt eine Anzeige vom 5.4.1902 im Siegburger Kreisblatt.
2019 brachten die Schauspieler mit "Moos un Elend" einen herrlichen Klamauk um einen Hauptgewinn im Lotto auf die Baacher Bühnenbretter. 2020 wurden alle Theateraufführungen wegen der Corona-Pandemie abgesagt.
Nachdem sich die 1862 in Siegburg gegründete „Gesellschaft für wissenschaftliche Unterhaltung“ Ende 1886 aufgelöst hatte, bildete sich gut zwanzig Jahre danach in Lohmar am Freitag, dem 4. Januar 1907 „Die Gesellschaft für Kunst und Wissenschaft – Semper avanti“ (immer voran). Das Aktenstück für die bürgermeisterliche und polizeiliche Genehmigung trägt die Geschäftsbereichs-Nr. 105 und liegt im Stadtarchiv von Lohmar. Des Weiteren befand sich im Stadtarchiv von Siegburg ein handgeschriebenes Büchlein der Gesellschaft, in dem eine Auflistung von zahlreichen Lohmarer Mundartwörter niedergeschrieben war. Leider ist dieses Büchlein heute nicht mehr auffindbar. (Laut einer Glückwunschkarte vom 14.8.1903 an Prof. Prill vom Hollenberg hat die Gesellschaft um diese Zeit schon bestanden. Ihr gehörten u.a. Prof. Dr. Wilhelm Felten aus Siegburg und Prof. Joseph Prill an). Der Lohmarer Pfarrer Paul Düsterwald war lange Jahre Vorsitzender der Gesellschaft. Im Mai des Gründungsjahres 1907 entstand im Garten des Hauses Knipp (spätere Gaststätte „Margaretenhof“) das obige Foto mit den honorigen Mitgliedern dieser Gesellschaft: (von links nach rechts, sitzend) 1. Hauptlehrer Jakob Röttgen, Lohmar, 2. Wilhelm August Wagner, Oberpostsekretär a.D. aus Lohmar, 3. Emil Neumann, Postsekretär a.D. aus der Fischburg im Jabachtal, stehend: 4. Wilhelm Schultes, Landwirt und Gemeindevorsteher aus Lohmar, 5. unbekannt, 6. Peter Josef Böttner, Beigeordneter aus Donrath, 7. Pfarrer Paul Düsterwald, Lohmar, 8. unbekannt, 9. Rektor Peter Klein aus Donrath, 10. Rentmeister Karl Knipp aus Lohmar, sitzend: 11. unbekannt, 12. Dr. Hermann Adolf Schulte, wohnte in der Villa Maruschka in Lohmarhöhe, 13. Bürgermeister Ludwig Polstorff aus Lohmar und der Gymnasiast Franz Knipp (Schriftband).
(Siehe auch von Bernhard Walterscheid-Müller, Semper avanti, LHBL Nr. 3. 1988. Seite 48ff)
Die Naturfreunde Naaferberg e.V. gründeten sich im Juni 1970. Die Idee kam in einer Bierlaune, beim gemeinsamen Maibaum Aufstellen. Ziele des Vereins sind die Stärkung des Zusammenhalts unter den Dörfern, die Beteiligung an traditionellen Veranstaltungen sowie der Schutz und Erhalt der Natur.
Von April bis Juni haben die Mitglieder rund um die Ortschaften Naaferberg, Ellhausen, Kreuzhäuschen, Grimberg und Geber viel zu tun: Ruhebänke werden gestrichen, die Pflege des Dorf- und Bolzplatzes steht an und der jährliche Umwelttag wird vorbereitet. Der Verein organisiert mehrere Müllsammel-Aktionen, bei denen sich die Stadt angeschlossen hat und die heute unter dem Namen „Lohmar fegt los“ bekannt sind. Auch die Verbesserung der vielen Wanderwege ist den Vereinsmitgliedern wichtig, damit die wunderschöne Landschaft sicher erkundet werden kann.
Die Naturfreunde Naaferberg e.V. kümmern sich ebenfalls um den Schutz der heimischen Garten- und Wildvögel. So stellte der Verein rund 50 Nistkästen auf, die jährlich gepflegt werden. Neben dem Brutkasten, der in der Kapelle in Halberg angebracht wurde und wo seitdem regelmäßig kleine Schleiereulen schlüpfen, wurden 2017 sogenannte „Julen“ als Sitzgelegenheit für Greifvögel aufgestellt. Darunter versteht man etwa fünf Meter hohe Tannenstämme, die den Vögeln als Ansitz für die Jagd dienen.
Zur Pflege der Dorfgemeinschaft finden regelmäßig Wandertage, Sommerfeste oder Spieleabende statt. Durch die vielen Aktivitäten des Vereins wurde der Zusammenhalt im Dorf und der Umgebung gefestigt und ausgebaut. Hierzu zählten unter anderem der Martinszug in Ellhausen sowie das Maibaumsetzen. Nachwuchssorgen hat der Verein nicht. Es finden sich fünf Generationen im aktiven Vereinsleben wieder und schon die Kleinsten beteiligen sich an den Aktionen.
Aktuell zählt der Verein über 80 Mitglieder. Aufgrund der Corona-Pandemie sind das aktive Leben sowie die Aktionen des Vereins zurzeit auf das nötigste heruntergefahren bzw. begrenzt. Leider konnte so auch im vergangenen Jahr das 50jährige Jubiläum des Naturfreunde Naaferberg e.V. nicht gefeiert werden.
Kontakt
Naturfreunde Naaferberg e.V.
Geschäftsführer: Philipp Sterzenbach
Telefon: 0175 2267278
Nach dem gewonnen Krieg 1870/71, als das deutsche Volk eine Zeit der Hochstimmung durchlebte, gründeten die Veteranen der Gemeinde im Jahre 1871 den Kameradschaftlichen Kriegerverein Honrath. 13 Jahre später kam es im Zentralort Wahlscheid zur Gründung eines 2. Vereins. In den Kameradschaftlichen Kriegervereinen wurden die militärischen Erinnerungen sowie die nationale Gesinnung wachgehalten. Ferner sollte die Kameradschaft der ehemaligen Soldaten erhalten bleiben und notleidende Mitglieder unterstützt werden.
Bei den Zusammenkünften tauschten die Vereinsmitglieder immer wieder ihre Kriegserlebnisse aus. Natürlich sprach man auch von der schönen fremden Welt, die die Männer der Gemeinde damals nur im Kriegseinsatz kennenlernen konnten. Kaiser’s Geburtstag, Krönungs- und Gedenktage an Schlachten waren Anlaß für Festveranstaltungen der beiden Kameradschaftlichen Kriegervereine. Das Feiern einer Vielzahl von Festen war „von oben“ erwünscht bzw. befohlen.
Der 1900 gebildete Kyffhäuserbund (auch Kriegerverein genannt, hieß ab 1938 NS-Reichskriegsbund „Kyffhäuser“ e.V.) war ein Verein ehemaliger Soldaten, der militärische Tradition und Kameradschaft pflegte, sowie ihren verstorbenen Mitgliedern und ehemaligen Soldaten ein ehrenvolles Grabgeleit gab. Er ist benannt nach dem Kyffhäusergebirge südlich des Unterharzes. Auf ihm wurde um 1895 das Kaiser-Wilhelm-Nationaldenkmal errichtet. Nach der Sage lebt in dem Gebirge Kaiser Friedrich Barbarossa (geb. um 1125, gest. am 10.6.1190). Peter Kemmerich schreibt darüber: „In Lohmar wurden die Veranstaltungen des Kriegervereins immer groß aufgezogen. Fackelzug mit Böllerschüssen am Vorabend, gemeinsamer Kirchgang mit Musik am Festtage und nachmittags großer Festzug durch den mit Fahnen und Triumphbögen geschmückten Ort mit einer anschließenden großen Tanzveranstaltung. Lange Reden auf Vaterland, Kaiser und Reich waren selbstverständlich. Nach dem Ersten Weltkrieg flackerte der Kriegerverein noch einmal auf und verlosch nach dem Zweiten Weltkrieg“ (Meine Heimatgemeinde, S. 48).
Medien
Traditionsgemäß läuft im November die Theatersaison beim Dilettantenverein in Neuhonrath. Die Laienschauspieler strapazieren dann 3 bis 4 mal wöchentlich vor ausverkauftem Haus auf der Baacher Bühne in Neuhonrath die Lachmuskeln der Zuschauer. So war es noch bis 2019. In 2020 mussten leider alle Veranstaltungen wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden.
Der Filmauschnitt von 1976 erinnert an die Zeit als der Verein im Saal des Gasthauses "Auf dem Berge" in Höffen seine Vereinsbühne hatte. 1976 drehte Horst König unter der Schirmherrschaft des damaligen Gemeindedirektors Albrecht Weinrich ein Film über Streifzüge durch die Gemeinde Lohmar. Eine Videonachbearbeitung durch Wolfgang Hilleke, Honrath wurde durch den Verkehrs- und Verschönerungsverein Wahlscheid unterstützt.
Auf Initiative des Vorsitzenden Hermann Gierlach des Männergesangvereins Frohsinn Lohmar wurde der Film vom deutschen Heimatfilmdienst Axel von Kurz am 12. Mai 1955 hergestellt. Heinrich Kraus, Hermann Gierlach und Kurt Meldau begleiteten den Kameramann bei den Aufnahmen. Der Filmkommentar stammt von Hans Dieter Heimig. Sprecher ist Rainer Böhm.
Der Filmausschnitt zeigt den Festzug der Vereine durch die Poststraße.
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