Gasthof Schnitzler
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Auf der Mehrbildkarte ist links das Hotel Schnitzler vor dem Krieg zu sehen und rechts die „Gaststätte Schnitzler“ in den 1960er Jahren. Johann Hermanns aus Altenrath, der am 1.2.1887 von Johann Altenhofen den späteren „Schulteshof“ (heute „Lohmarer... Auf der Mehrbildkarte ist links das Hotel Schnitzler vor dem Krieg zu sehen und rechts die „Gaststätte Schnitzler“ in den 1960er Jahren. Johann Hermanns aus Altenrath, der am 1.2.1887 von Johann Altenhofen den späteren „Schulteshof“ (heute „Lohmarer Höfe“) als Gaststätte mit Kegelbahn pachtete, baute 1893 daneben auf die Ecke Hauptstraße/ Kirchstraße ein dreistöckiges Gebäude mit angebautem Saal, den „Gasthof zum Aggerthal“. Nach seinem Tod am 13.8.1906 verkaufte seine Tochter Maria den Betrieb an ihren Oberkellner Johann Schnitzler, der ihn „Hotel Schnitzler“ nannte. Johann Schnitzler erhielt am 24.6.1907 die Konzession für sein Hotel. In der Nacht vom 17. auf den 18.3.1945 wurde der Saal von Bomben getroffen und brannte ab. Das Feuer griff auch auf das Haupthaus über, das auch ausbrannte. Dabei fielen große Teile des Gebäudes auf das Nebenhaus Schultes. Johann Schnitzler starb am 24.4.1946. |
Bilder
Kurze Zeit nach dem Krieg wurde mit den Steinen des abgebrannten Hotels die Gaststätte Schnitzler wieder aufgebaut. Ende August 1946 war schon der Rohbau weitgehend fertig und man hatte an der Fassade auf einem Stuhl den Kirmeskerl (Peijass) befestigt. An dem Wiederaufbau der Gaststätte hatten sich die Männer des Kirchenchores durch „Steinekloppen“ und Hand- und Spanndienste verdient gemacht.
Nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde das Hotel Hauptstraße 60 von Sohn Peter Schnitzler aus den alten Ziegelsteinen wieder aufgebaut. Die Fotografie von 1950 zeigt den unverputzten Baukörper. Im Rahmen der Stadtkernsanierung „Lohmarer Höfe“ wurde diese Gebäude abgerissen. Ebenso erging es dem Haus Hauptstraße 58a-b, dem alten „Schultes´ Haus“ und einigen anderen Häusern in diesem Bereich. Vorher im Jahr 2000 erwarb die Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft Lohmar mbH (WFEG) von der Erbengemeinschaft Schultes die angrenzenden Grundstücke. Deren Planung schloss auch das Privatgrundstück der Familie Schnitzler an der Kirchstraße mit ein.
Dieses Foto wirft einen Blick hinter die Theke der „Gaststätte Schnitzler“ Mitte der 1960er Jahre. Wahrscheinlich war das in der Zeit der Kirmes, da vier Kellner hinter der Theke stehen, um alle Gäste bedienen zu können. In der Mitte am Zapfhahn ist Werner Schwillens.
Im rechten Bildausschnitt auf dieser Mehrbildkarte wirbt das um 1896 von Johann Hermanns errichtete „Hotel Restaurant zum Aggertal“ – später Gaststätte Johann Schnitzler – um Sommergäste. Auf dem Grußfeld unter einer der ältesten Totalansichten von Lohmar, aus östlicher Richtung gesehen, „sendete am 30.7.1899, auf baldiges Wiedersehen, die Mutter, der Bruder Karl sowie der Vater Urlaubsgrüße aus der Sommerfrische an ihre Tochter bzw. an die Schwester Maria Kämmerer z.Zt. im Urselinenkloster Venlo, postlagernd Kaldenkirchen“. Von rechts nach links ist das Hotel mit Fahne auf dem Dach, die Villa Friedlinde, die Waldesruh, im Hintergrund Kirche und Burg, das feste Haus des Eisenmarkts Nr. 20, und einige kleinere Fachwerkgehöfte der Bachstraße, halbverdeckt von Obstbäumen, zu erkennen.
Begebenheiten
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30. Juni 2006
Am Tag (30.Juni 2006) als Deutschland im Elfmeterschießen Argentinien im Viertelfinale der Fußballweltmeisterschaft besiegte und auch in Lohmar Fußballfans in Freudentaumel verfielen, bewegte sich ein "dürstender Trauerzug" von der Gaststätte... Am Tag (30.Juni 2006) als Deutschland im Elfmeterschießen Argentinien im Viertelfinale der Fußballweltmeisterschaft besiegte und auch in Lohmar Fußballfans in Freudentaumel verfielen, bewegte sich ein "dürstender Trauerzug" von der Gaststätte Schnitzlers Eck um den Kreisel Kirchstraße herum zurück zur Gaststätte an der Hauptstraße mit der Hausnummer 60. Die "Trauergäste" hatten sich zum Abschiedsfest für ihre Stammkneipe "Schnitzler", eine alte Lohmarer Traditionsgaststätte getroffen. Das Haus war 1908 als Hotel Herrmanns von dem Oberkellner Johann Schnitzler gekauft worden und wurde im 2. Weltkrieg stark zerstört und von Peter Schnitzler, dem Vater des letzten Eigentümers Hans Schnitzler wieder aufgebaut. Bis zum Abriss wurde die Gaststätte zuletzt 16 Jahre von Christa und Raymund Stricker bewirtschaftet. Es folgte im Februar 2008 der Bau der Lohmarer Höfe als Geschäfts- und Dienstleistungskomplex auf einer Bruttogrundfläche von 5650 qm. Die Baukosten beliefen sich auf 12 Mio Euro. Im Dezember 2008/Januar 2009 eröffneten mit Ernsting´s family, KiK, Bäckerei Oebel und Rossmann die ersten Läden in den Höfen. Als erste quasi Schnitzler-Nachfolgegastromomie zog "S(Sion) in den Höfen" mit der GmbH Khamassi als Betreiber ein. Nach mehreren Betreiberwechseln eröffnete zuletzt hier am 10.10.2020 Karikaala, ein indisch-tamilisches Restaurant.
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Enthalten in
Räume
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