Karneval in Lohmar
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Dokumente
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2006
Warum die bekannte Lohmarer Karnevalgruppe "Lühmere Murrepinn" schon lange vor Corona nicht mehr auftrat, ist in deren Chronik festgehalten. Sie wurde 2006 mit einem letzten Auftritt dem HGV Lohmar übergeben. Zur Überraschung aller Jecken trat bei der Jubiläumsfeier der KAZI-Funken Rut-Wieß am 10. Elften 1979 eine Männergruppe auf und trug Karnevalslieder vor, die sich auf Lohmar bezogen. Sie löste wahre Beifallsstürme aus. Ihre Zugabe "Lühmere Mädche sin bang" wurde zum Hit des Lohmare Karnevals. Im Jahr der 900 Jahrfeier Lohmars 1981 schrieb Bernhard Walterscheid-Müller "Dat Lühmere Murrepinnleed" nach der Melodie "En d´r Kayjaß Nummer Null". Im Mai 1991 wurden die Auftritte zur Geschichte, als die "Murrepinn" in der Gaststätte Bergschänke beschlossen aufzuhören.
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1984
Die Karnevalssession 2020/21 fühlte sich an, als wäre am 11.11. Aschermittwoch. Der Lockdown wirkte nicht nur gegen die Ausbreitung des Coronavirus, sondern auch gegen den „virus carnevalis“. Die Ausübung eines Brauchtums, das in Lohmar und Umgebung... Die Karnevalssession 2020/21 fühlte sich an, als wäre am 11.11. Aschermittwoch. Der Lockdown wirkte nicht nur gegen die Ausbreitung des Coronavirus, sondern auch gegen den „virus carnevalis“. Die Ausübung eines Brauchtums, das in Lohmar und Umgebung schon in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts seinen Anfang mit Tanzveranstaltungen und Kostümbällen nahm, war lahmgelegt. Die ersten Karnevalsitzungen fanden in den 1920er Jahren statt, in Birk (1928) und Lohmar (1929) wurden Prinzen präsentiert. In den Jahren nach dem Ende des zweiten Weltkrieges kam das Karnevalstreiben mit Sitzungen, Prinzenproklamationen und Rosenmontagszügen so richtig in Schwung. 1946 wurde die älteste Lohmarer Karnevalsgesellschaft „Ahl Jecke“ und 1948 der Karnevalistenzirkel KAZI Lohmar, der aus den Reihen des 1919 gegründeten Sportvereins Lohmar hervorging, gegründet. Karnevalisten wie Heinrich Schwellenbach und Paul Zimmermann („ De Schwan“) waren in den 1950er Jahren über die Grenzen Lohmars bekannt und begeisterten mit ihren Auftritten. Die Karnevalsprinzen sind in Lohmar seit 1952 vom Vereinskomitee und seit 1972 in Birk vom Ortsring erfasst. Bernhard Walterscheid Müller schildert das Auf und Ab des Karnevaltreibens in seinen Erinnerungen 1984 (siehe Dokument). Seine Schlussworte: „Wie in den vergangenen Jahrzehnten möge auch weiterhin der sorgenbefreiende Ruf ertönen: Luhme Alaaf“ konnten in Zeiten der Corona Pandemie nicht passender sein. | |
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1926
- 2022 100 Jahre Karneval in Lohmar sollten in der Session 2021/22 nach den Planungen des Vereinskomitees groß gefeiert werden. War nach der gelungenen Karnevalseröffnung am 11.11.2021 vor dem Rathaus und der Proklamation des Dreigestirns am 20.11.2022 auf... 100 Jahre Karneval in Lohmar sollten in der Session 2021/22 nach den Planungen des Vereinskomitees groß gefeiert werden. War nach der gelungenen Karnevalseröffnung am 11.11.2021 vor dem Rathaus und der Proklamation des Dreigestirns am 20.11.2022 auf der KAZI-Karnevalssitzung die Zuversicht noch groß, machte kurze Zeit später eine weitere Corona-Welle allen Großveranstaltungen wie in der vorausgegangenen Session einen Strich durch die Rechnung. Auch vor gut 100 Jahren hatte es das rheinische Karnevalsbrauchtum schwer. Der 1. Weltkrieg wie auch später der 2. Weltkrieg hatten das Karnevalstreiben zum Erliegen gebracht. Aber auch damals ließen sich die Menschen nicht unterkriegen und den Karneval wieder aufleben. In Lohmar spielte der 1919 aus Männern des Jünglingsvereins gegründete Sportverein eine herausragende Rolle. Er stellte jeweils nach den beiden Weltkriegen die ersten Karnevalistischen Sitzungen auf die Beine: 17. Januar 1926 und 9. Februar 1947.
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Bilder
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Begebenheiten
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18. Februar 1947
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1925
- 1925
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Aus der älteren Karnevalsgeschichte wissen wir, dass kleinere Fastnachtsbälle bereits im Jahr 1879 in Lohmar veranstaltet wurden. Der Straßenkarneval kam nach dem zweiten Weltkrieg in Fahrt. Im Protokollbuch vom 4.2.1950 der 1946 gegründeten KG „Ahl... Aus der älteren Karnevalsgeschichte wissen wir, dass kleinere Fastnachtsbälle bereits im Jahr 1879 in Lohmar veranstaltet wurden. Der Straßenkarneval kam nach dem zweiten Weltkrieg in Fahrt. Im Protokollbuch vom 4.2.1950 der 1946 gegründeten KG „Ahl Jecke“ ist zu lesen, dass die Karnevalsgesellschaft mit zwei Wagen durch die Gemeinde fuhr. Der erste Wagen wurde von einem Esel der Gemeindeverwaltung gezogen. Der Esel stand bei Gemeindearbeiter und KG Gründungsmitglied Josef Büscher zu Hause im Stall. Im Jahr 1952 war zum ersten Mal ein Prinzenwagen dabei. Prinz Gerhard I. (Schönenborn) wurde vom Narrenvolk bejubelt. Die Karnevalsgesellschaft „Ahl Jecke“ organisierte die Rosenmontagszüge bis 1961. Dann trat an die Stelle der Ortsring Lohmar (Vorgänger des Vereinskomitees). In der Session 2021 wurde der Rosenmontagszug wegen des Corona-Lockdowns abgesagt. Bereits 1990 musste ein Zug (wegen des Orkans Vivian) abgesagt werden, der dann allerdings am 1. Mai mit großem Erfolg und mehreren zehntausend Zuschauern nachgeholt wurde. 1991 wurden Rosenmontagszüge wegen des Golfkrieges abgesagt.
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11. Februar 2024
Die erste Eucharistiefeier im Kölner Dialekt fand am 29. Febr. 1976 in der Liebfrauenkirche in Köln Mülheim statt anlässlich des hundertsten Geburtstages des Kölner Komponisten Willi Ostermann, der dort getauft worden war. Am 11. Febr. 2024, der... Die erste Eucharistiefeier im Kölner Dialekt fand am 29. Febr. 1976 in der Liebfrauenkirche in Köln Mülheim statt anlässlich des hundertsten Geburtstages des Kölner Komponisten Willi Ostermann, der dort getauft worden war. Am 11. Febr. 2024, der Sonntag vor Rosenmontag, wurde in der Lohmarer Pfarrkirche Sankt Johannes die „Kölsche Mess“ gefeiert. Der Vorsitzende des Vereinskomitees Lohmar Hansel Fingerhuth erinnerte an die Ursprünge und dankte Heribert Frielingsdorf, dem Ehrenmitglied und Ehrensitzungspräsidenten des KAZI Lohmar, der 1994 die Initiative zu der Messfeier in Mundart ergriffen hatte. Heribert Frielingsdorf hatte den volkstümlichen Kölner Pfarrer Professor Gerhard Herkenrath, der für seine kölsche Messen beliebt war, im Kölner Stadtgarten erlebt und nahm begeistert die Idee mit nach Lohmar. Dort konnte er mit Hilfe seiner Schwester Ursula Pfarrer Albrecht Hey überzeugen, obwohl dieser gebürtiger Düsseldorfer war. Das erste Zwiegespräch in der "Kölsche Mess" in Sankt Johannes hielten 1994 Heribert Frielingsdorf und Adi Arz. Umrahmt war die Messfeier 2024 in Sankt Johannes von vielen kostümierten Jecken unter der Regentschaft des Lohmarer Dreigestirns Prinz Bork I., Bauer Sven und Jungfrau Maximiliane. Pfarrer Francis und Diakon Roos waren die närrischen Geistlichen. In einem Zwiegespräch beleuchteten Johannes Wingenfeld (Kazi-Sitzungspräsiden) und Henning Jahnke (Sitzungspräsident „Saach hür ens“) die gesellschaftliche Stimmungslage und riefen dazu auf, mehr das „Wir“ und weniger das „Ich“ in den Vordergrund zu stellen. Für eine besondere karnevalistische und gleichzeitig besinnliche Stimmung sorgte die musikalische Begleitung von Regina und Jupp Mester und den „Halunken“.
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17. Februar 1947
1947 versammelte R. Starke Lohmarer Kinder zu einem Karnevalsfoto. Einige Mädchen wie Hedi Zimmermann und Elfriede Haller durften sich nicht kostümieren, weil sie Kommunionkinder waren. Der erste Rosenmontagszug fand in lohmar 1952 mit Prinz Felix... 1947 versammelte R. Starke Lohmarer Kinder zu einem Karnevalsfoto. Einige Mädchen wie Hedi Zimmermann und Elfriede Haller durften sich nicht kostümieren, weil sie Kommunionkinder waren. Der erste Rosenmontagszug fand in lohmar 1952 mit Prinz Felix Schönenborn statt. In Köln hatte der Stadtrat eine Verbots-Verordnung erlassen: „Der Karneval ist von altersher ein stadtkölnisches Volksfest, in dem sich die Lebensfreude der Kölner Bevölkerung stets offenbarte. Aber über dem Karneval steht der Ernst der Zeit. Um ihm auch für zukünftige bessere Tage den Charakter eines Volksfestes zu wahren und um jeder geschäftlichen Ausbeutung vorzubeugen, ist für das Jahr 1947 die Veranstaltung von organisierten Umzügen, öffentlichen Maskenbällen und Kostümfesten nicht zugelassen.“
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