Leben & Freizeit in Lohmar
Enthaltene Objekte
Dokumente
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1984
In seinem Buch „Heimatliche Winterzeit“ erinnert sich Bernhard Walterscheid-Müller (1918 - 19191) an die Chirstmesse am 25. Dezember 1930. Früh um 4.30 Uhr läuteten schon die Glocken der Kirche Sankt Johannes in Lohmar. Der 1930 wiedergegründete... In seinem Buch „Heimatliche Winterzeit“ erinnert sich Bernhard Walterscheid-Müller (1918 - 19191) an die Chirstmesse am 25. Dezember 1930. Früh um 4.30 Uhr läuteten schon die Glocken der Kirche Sankt Johannes in Lohmar. Der 1930 wiedergegründete Kirchenchor hatte unter der Leitung des Organisten und Dirigenten Thomas Kappes mehrstimmige Lieder eingeübt. Der Innenraum der Kirche war mit großen Tannenbäumen geschmückt, die brennende Lichter trugen. Der Kirchenschweizer Karl Nüchel hatte Mühe die vielen Besucher unterzubringen. Lesen Sie den weiteren Ablauf in dem Dokument „Die Christmesse“. | |
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1984
Im Jahr der Corona Pandemie 2020 gelten für Silvester erhebliche Kontaktbeschränkungen. Maximal fünf Personen aus zwei Hausständen dürfen sich im öffentlichen Raum treffen. Der Verkauf und Erwerb von Feuerwerkskörpern ist untersagt. In den 1930er... Im Jahr der Corona Pandemie 2020 gelten für Silvester erhebliche Kontaktbeschränkungen. Maximal fünf Personen aus zwei Hausständen dürfen sich im öffentlichen Raum treffen. Der Verkauf und Erwerb von Feuerwerkskörpern ist untersagt. In den 1930er Jahren hätte es solcher Verbote jedenfalls in den ländlichen Gegenden nicht bedurft. Überschäumende Silvesterfeste mit großem Feuerwerk um Mitternacht waren nicht üblich und auch nicht finanzierbar. Am Neujahrstag wurden nach dem Kirchgang auf den Straßen und bei Besuchen von Haus zu Haus die Neujahrsgrüße ausgetauscht. Dienstbare Geister wie Briefträger und Zeitungsbote erhielten ein "Neujöeche" (kleines Trinkgeld). Wie die Lohmarer Urahnen den Jahreswechsel begingen ist nur spärlich berichtet. Aus einem Gedingeprotokoll vom 6. Januar 1671 ist zu entnehmen, dass sich die Walderben des Lohmarer Erbenwaldes am Silvestertag des Jahres 1670 vor der Kirchenhalle auf dem Lohmarer Friedhof getroffen hatten und beschlossen, zukünftig alle Jahre das Waldgedinge (Waldgeding = Genossenschaft) nicht mehr am letzten Dezembertag im kalten Winter abzuhalten, sondern am ersten Montag nach der Kreuzfindung (3. Mai). Der Erbenwald war über ein Jahrtausend eine der wichtigsten Existenzgrundlagen der genossenschaftlich verbundenen Lohmarer Einwohner und einiger Bewohner benachbarter Orte. 1968 war das Ende des Erbenwaldes. Mit etwas mehr als eine Millionen DM wurden die waldberechtigten Lohmarer Bürger entschädigt und der Forst wurde zum Gemeindewald. In dem Dokument sind die Erinnerungen an Silvester aus früherer Zeit festgehalten. | |
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2015
Die Gründung des Kegelclub „Knapp do lanz“ [übersetzt: knapp vorbei] im Jahre 1926 ging der Tatsache voraus, dass in Lohmar 2 neue Kegelbahnen gebaut wurden. Zum einen die Kegelbahn des Gastwirtes Johann Schnitzler, Hotel zum Aggertal [später die... Die Gründung des Kegelclub „Knapp do lanz“ [übersetzt: knapp vorbei] im Jahre 1926 ging der Tatsache voraus, dass in Lohmar 2 neue Kegelbahnen gebaut wurden. Zum einen die Kegelbahn des Gastwirtes Johann Schnitzler, Hotel zum Aggertal [später die Schnitzlers Eck – heute Lohmarer Höfe] zum anderen die Kegelbahn der Gaststätte „zur Fähre“ an der Agger, errichtet von Gastwirt und Tischlermeister Peter Kümpel. Wer zu den ersten Mitgliedern zählte und was im Laufe der Jahre auf und neben der Kegelbahn so alles passierte, erfahren Sie in dem Beitrag von Gerd Streichardt für die Lohmarer Heimatblätter. | |
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1913
Die Mehrbildpostkarte als „Gruß aus Lohmar“ ist am 8.2.1913 gelaufen. Die Partie aus der Hauptstraße ist von der „Schultes Wiese“ aus (sie war bis um 1950 der Lohmarer Kirmesplatz) fotografiert worden. Man sieht die Waldesruh, den Gasthof Knipp,... Die Mehrbildpostkarte als „Gruß aus Lohmar“ ist am 8.2.1913 gelaufen. Die Partie aus der Hauptstraße ist von der „Schultes Wiese“ aus (sie war bis um 1950 der Lohmarer Kirmesplatz) fotografiert worden. Man sieht die Waldesruh, den Gasthof Knipp, später „Hotel zur Linde“, das „Hotel zum Aggertal“ des Joh. Schnitzler, das Haupthaus des Schultes-Hofes, die dazugehörigen Nebengebäude, die „Schultes Wiese“ und wahrscheinlich die alte Lohmarer Dorflinde, von der es bisher kein Foto gibt. Das andere Foto zeigt die Post um diese Zeit. Sie war im Wohnhaus des Rudolf Borchert untergebracht und wurde von Paulina Hermanns betrieben. In diesem Haus hatte von 1923 bis 1961 der damals einzige Arzt in Lohmar, Dr. Wilhelm Römer seine Praxis. Heute ist dort die Parfümerie „Rüdell“ und verdeckt das ehemalige Post-Haus. Die kaiserliche Postagentur für Lohmar und Donrath war bis 1884 im „Haus Stolzenbach“ in Lohmar-Peisel. Wegen Inbetriebnahme der Aggertalbahn wurde sie im selben Jahr für Donrath in den Böttnerhof verlegt und für Lohmar in die Gaststätte des Johann Hermanns im Schulteshof (Nr. 4), heute „Lohmarer Höfe“. Johann Hermanns aus Altenrath hatte die Gaststätte von Johann Altenhoven gepachtet und betrieb dort als „Hilfsposthalter“ die „Posthilfsstelle“ Lohmar. 1893 baute Johann Hermanns neben den Schultes-Hof auf die Ecke Kirchstraße/Hauptstraße sein „Hotel Restaurant zum Aggerthal“ Nr. 3 und richtete dort im angebauten Saal die Postagentur ein. Nach dem Tode von Johann Hermanns 1906 – seine Ehefrau war schon 1901 verstorben – verkaufte seine Tochter Maria das Hotel an Johann Schnitzler. Die zweite Tochter von Johann Hermanns, Sibilla Paulina, führte die Postagentur weiter – zunächst im Hotel Schnitzler und ab 1908 wieder im Schultes-Hof Nr. 4. Vielleicht wegen einer engeren Beziehung zu Rudolf Borchert, den sie 1917 heiratete, zog Paulina Hermanns etwa 1911/12 mit der Postagentur in das Haus Borchert und führte dort bis zu ihrer Heirat 1917 die Postgeschäfte. Dann wurde die Agentur wieder in das Haus Schultes Nr. 4 verlegt und bis zum 5.10.1923 von Anton Söntgen betrieben. Wegen Vakanz der Stelle sind danach die Postangelegenheiten bis zum 27.5.1924, als Josef Henkel von Herchen nach Lohmar versetzt wurde, von einem Siegburger Beamten verwaltet worden. Auch Josef Henkel residierte noch im Hause Schultes Nr. 4 bis er sich an der Hauptstraße/ Ecke Poststraße (die damals noch Postweg hieß) ein neues Haus gebaut hatte, in das er am 14.1.1929 mit der Postagentur einzog. Hier bearbeitete er bis um 1950 die Postgeschäfte. 1955 waren Werner Trautmann und Heinz Otto aus Oberstehöhe die Postbeamten im Hause Henkel – und das noch bis 1960, als neben dem Schultes-Hof ein neues Haus gebaut wurde, in das dann die Post in größere Räume umziehen konnte. Dort blieb die Post bis etwa im Jahr 2004 das Haus und später auch die „Schnitzlers Eck“ abgerissen wurden, um den „Lohmarer Höfen“ Platz zu machen. | |
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2012
- 2018 Grabungen nach alten Fundamenten und Artefakten lassen die Vergangenheit wieder aufleben und führen uns bis zu 10000 Jahre in die Siedlungsgeschichte unserer Orte zurück. Wenige haben bisher statt in die Tiefe in die Gegenrichtung, in den Himmel... Grabungen nach alten Fundamenten und Artefakten lassen die Vergangenheit wieder aufleben und führen uns bis zu 10000 Jahre in die Siedlungsgeschichte unserer Orte zurück. Wenige haben bisher statt in die Tiefe in die Gegenrichtung, in den Himmel geschaut. Selbst in suboptimalen Gegenden wie dem Auelsbachtal in Lohmar gelingt es dem Hobbyastronomen etwa 80 Millionen Jahre in die Vergangenheit zu fotografieren und die Strukturen von fernen Sternen und Galaxien sichtbar zu machen. Mit dem Start ins Rentnerdasein ließ Dr. Franz Maurer ein Jugendhobby wieder aufleben und baute sich in seinem Haus Am Wildtor in Lohmar ein Teleskop mit optimaler Ausrichtung der „Stundenachse“ parallel zur Erdachse auf. Mit einer selbst gebauten Digitalkamera, genannt CB, fotografierte er Galaxien in bis zu 80 Millionen Lichtjahre Entfernung. Erst seit den letzten Jahrzehnten wissen wir, dass unserer Galaxie eine von vielen Milliarden ist. Im 19. Jahrhundert glaubte man noch, dass unser Milchstraßensystem das ganze Universum darstellt. Im Alter von 88 Jahren beendetet Dr. Franz Maurer seine Beobachtungen. Zu seinen letzten Aufnahmen von seiner Sternwarte aus gehören die Bilder von der Mondfinsternis am 27.Juli 2018 . Seine Geschichte der Lohmarer Sternwarte in den Lohmarer Heimatblättern von 2012 schließt Franz Maurer mit einem Spruch von Immanuel Kant auf seinem Grabstein in Kalingrad: „Zwei Dinge erfüllen das Gemüt mit immer neuer Bewunderung und Ehrfurcht, je öfter und anhaltender sich das Nachdenken damit beschäftigt: Der bestirnte Himmel über mir und das moralische Gesetz in mir.“
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Bilder
Auf dem Foto sind Lohmarer Frauen bei einem Ausfl ug in den 1930er Jahren zu sehen:
Jeweils von links nach rechts: Hinten: Maria Rörig verh. Borchert und danach verh. Klein und Margarethe Rörig verh. Streichardt; vorne: Änne Becker verh. Posten, ? Bonn aus Altenrath, Änni Sauer aus Altenrath und Maria (Mia) Rottland.
Auf dem Foto von etwa 1940 sind jeweils von links nach rechts zu sehen, stehend: Hans Zimmermann (Tapetengeschäft); Hilde Kemmerich, verh. Walterscheid-Müller; Bernhard Walterscheid-Müller (ehem.
1. Vorsitzender des HGV); Sibille Limbach, geb. Zimmermann und Hans Braschoß; knieend: Josef Mlaker (wohnte im Hause Zimmermann) und Bruder von Hans Zimmermann?.
Das Foto wurde auf dem Grundstück Zimmermann (Hauptstraße 85) gemacht in Richtung Villa Therese. Das Haus ist das Ökonomie- und Personalgebäude der Villa Therese und das Eisengitter ist ein Hundezwinger.
Im Herbst 1953 hatten sich junge Mütter mit ihren Kindern im Sportwagen zu einem Spaziergang vor dem Haushaltswarengeschäft Fischer (heute Lohmarer LesArt) getroffen.
Von links nach rechts sieht man Leni Müller, geb. Weingarten mit Sohn Axel; Ursula Ullrich, geb. Fellgiebel mit Töchterchen Monika; Elli Schneider, geb. Schröter mit Sohn Klaus; Marlene Michels, geb. Schönenborn mit Sohn Jürgen; Marga Tautenhahn, geb. Thron mit Tochter Ingrid; Alwine Ennenbach, geb. Höndgesberg mit Sohn Willi und Christel Schulten, geb. Broicher mit Sohn Norbert. Im Hintergrund erkennt man den Kiosk Schönenborn (et Schönenborns Büdche). Die Hauptstraße ist eine Lindenallee und noch nicht asphaltiert. Links das Haus Maiwald (heute Reisebüro, Hauptstraße Nr. 54) ist noch im Rohbau.
In den Jahren nach dem Krieg war ein Motorrad oder ein Auto noch eine Seltenheit – zumal bei Jugendlichen. Das Haupt-Fortbewegungsmittel war das Fahrrad. Von und zu den Fabriken im Umkreis fuhren Heerscharen von Radfahrern. Hier auf dem Foto stehen einige Lohmarer Jugendliche um 1950 mit ihren Fahrrädern auf der Hauptstraße, etwa dort, wo heute der Eissalon ist. Zwei von ihnen halten eine Flasche (Dornkaat) in der Hand.
Von links nach rechtssind zu sehen: Arthur Höck, Georg Stoecker, Fritz Kurtsiefer, Paul Abel, Hans Liesenfeld, Günter Klein (der spätere Heimatmaler) und Dieter Lindner (später Körting)
Jungen des Jahrganges 1922 bei einem Spaziergang 1934/35.Der Spaziergang dürfte im frühen Frühjahr stattgefunden haben, denn die Jungen sind mit dicken Jacken oder Mänteln bekleidet – tragen aber trotzdem kurze Hosen! Wahrscheinlich bei einem Spaziergang mit der Schulklasse 1934 oder 1935 haben sich die Jungen des Jahrgangs 1922 für ein Foto aufgestellt.
Zu sehen sind: obere Reihe: Peter Lohmar, Hans Schug, Peter Arnold, Ludwig Halberg (später Lebensmittelgeschäft Halberg anyder Hauptstraße Nr. 46) und Ludwig Bouserath; kniend: Johannes Hagen untere Reihe: Ewald Becker, Walter Schug (später Rohrmeister im Wasserwerk Lohmar) und Willi Kraheck (später Dreherei im Haus Schmitz/Heinen an der Hauptstraße Nr. 38).
Auf einem Foto von 1937/38 sieht man vor dem Haus von Dr. Willi Römer (heute Parfümerie Rüdell, Hauptstraße 52) von links nach rechts: Inge Henkel, verh. Naumann, Margot Scheiderich, verh. Eich, Klara Eimermacher, verh. Schiebeling, davor Herta Ramme, verh. Höhner, mit weißem Pelz Inge Nesselrode (wohnte im Hause Henkel, Ecke Hauptstraße 65/Postsstraße) und dahinter Ellen Burger, verh. Hagen.
An einem Wochenende um 1950 herum war eine Feierlichkeit im Saal des „Hotel zur Linde“, die auch Willy Küpper besuchte. Der Freundeskreis um Erwin Henseler wollte Willy Küpper, der in der Kirchstraße Nr. 4 ein Fotogeschäft betrieb, einen Streich spielen – sie wollten ihm mit Kleister und Tapete das Schaufensterscheibe zukleben. Nun hatte Willy Küpper aber das Schaufenster beleuchtet und man wollte doch nicht unbedingt gesehen werden. Daher riefen sie bei der „Linde“ an und baten dem Herrn Küpper auszurichten, er möge doch die Schaufensterbeleuchtung ausschalten, sie wohnten gegenüber und es wäre schon spät, das helle Licht würde sie beim Schlafen stören. Kurze Zeit später kam Willy Küpper aus dem Saal und schaltete in seinem Geschäft die Beleuchtung aus. Nun hatte die Clique freie Bahn. Mit einer Leiter und den nötigen Utensilien aus dem Malerbetrieb in der Altenrather Straße ging es flugs ans Werk. Zum Schluss wurde noch mit großen Lettern auf die abgeklebte Schaufensterscheibe geschrieben: "Klavierunterricht demnächst hier!"
Am anderen Tag war die Aufregung groß. Die Hauseigentümerin Anna Raßmes (et Raßmes Annsche) schimpfte und wurde noch von einem älteren Nachbarn angestachelt, das wäre doch geschäftsschädigend und müsste angezeigt werden. Der Geschäftsinhaber Willy Küpper war auch nicht gerade begeistert, aber er sah die Sache gelassener. Er weichte die Tapete ein, zog sie ab, machte seine Schaufensterscheibe wieder sauber und die Angelegenheit war für ihn erledigt.
Aber die Sache hatte schon ihren Lauf genommen, denn ein paar Tage später erschien Polizeimeister Ernst Pack mit einer Anzeige in der Werkstatt Henseler und nahm den Vorfall auf. Daraufhin drängte Johann Henseler seinen Sohn, die Sache schnellstens aus der Welt zu schaffen, er wolle nicht immer die Polizei im Hause haben. Da beschlossen die Akteure sich mit einer Flasche Korn bei Anna Raßmes zu entschuldigen, was sie auch annahm und nachher sogar „kornselig“ von den jungen Männern ins Bett gebracht werden musste.
Das Foto zeigt in der Küche von Anna Raßmes in fröhlicher Runde von links nach rechts Ferdi Eich, Anna Raßmes, Hubert Hagen und Erwin Henseler
1929 ein Motorrad zu haben, war schon etwas Besonderes. Dieses Motorrad ist eine Ardie 500 (die Firma mit Sitz in Nürnberg wurde von Arno Dietrich gegründet und produzierte von 1919 bis 1958 Motorräder). Alle wollten gerne einmal mitfahren.
Die Personen vor dem Haus Hagen in der Gartenstraße in Lohmar von links nach rechts sind Wilhelm Kronenberg, Josef Hagen („de Harens Koen“), Tinni Kronenberg, Hubert Hagen (Kind), Anna Hagen („de Mamm“), Anna Weingarten, Lorenz Weingarten jun., Lorenz Weingarten sen. und Margarete Hagen, Großmutter und Taufpatin von Margarete Streichardt, geb. Rörig (gekleidet, wie das damals bei alten Frauen üblich war); die Kinder auf dem Wägelchen sind Margarete Hagen und Johannes Hagen
Die Amtsbürgermeisterei Lohmar warb 1939 für den Tourismus in Lohmar und Donrath mit einem Prospekt. Die Schutzgebühr betrug 5 Reichspfennig.
Um 1920 stehen auf der „Alte Lohmarer Straße“ in Höhe des Hauses Henseler (Alte Lohmarer Str. 46) drei alte Frauen in ihrer typischen Alltagskleidung. Von links nach rechts sind das Anna Maria Haas (geb. 1863), Anna Maria Lohr (geb. 1857) und Anna Margarethe Hagen (geb. 1853, Oma von Hubert Hagen in der Gartenstraße). Alle drei haben ein Tuch über dem linken Armhängen. Mit solchen Tüchern gingen zur damaligen Zeit die Frauen in den Wald, um darin „Streu“ (Laub,verdorrtes Farn, Gras usw.) für das Vieh zu sammeln. Das wurde dann zusammengebunden und auf dem Kopf nach Hause getragen.
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Im Winter 1929 fand in Lohmar mit dem Tanzlehrer Haas aus Seelscheid ein Tanzkursus statt. Am Klavier war Martin Köb aus Lohmar. Auf dem Foto sieht man von links nach rechts und die Reihen von oben nach unten:
Obere Reihe: Peter Urbach, Herbert Endrulat (Fassfabrik), Josef Becker, Heinrich Roland, Bernhard Müller (später Walterscheid-Müller), Willi Bargon, Josef Schönenborn, Fred Allmann und Josef Hagen.
2. Reihe: Martin Köb (am Klavier), unbekannt aus Troisdorf, Josef Rörig, unbekannt aus Troisdorf, Gertrud Bouserath, Tanzlehrer Haas, Änne Ramme, Christine Piller, Maria Bouserath und Bertram Becker.
3. Reihe: Luci Huckenbeck, Maria Keller, verh. Ningelgen, Else Schmitz (von der Stellmacherei Schmitz in der Kirchstraße – später in die DDR verheiratet), Käthe Müller, Lisbeth Köb und Lisbeth Dunkel (später in ein Kloster eingetreten).
Medien
Zwar ist Corona-Pandemie von der Gesellschaft für deutsche Sprache zum Wort des Jahres 2020 gewählt worden, aber auch die Bewegung "Fridays for Future" mit den Themen Klimawandel und Erderwärmung hat die öffentliche Diskussion beherrscht. Viele fragen sich in der winterlichen Weihnachtszeit, ob unsere Kinder zu Hause jemals noch mal eine geschlossene Schneedecke über mehrere Wochen erleben werden - so wie früher.
Wie die Kinder ihre Freizeit im Winter 1928 verbrachten, erzählt Bernhard Walterscheid-Müller (1918 - 1991) in seiner Muttersprache in "Lühmer Platt". Ein Auszug aus einer Aufnahme auf Tonkassette ist auf der Audiodatei zu hören.
1927/28 war ein strenger Winter, in dem die Agger ganz zufror und es noch Eis und Schnee bis in den März gab. Ein Glück für die Kinder, dass kurz zuvor die neue Lohmarer Rodelbahn fertiggestellt wurde. Die neue Bahn begann auf der Höhe des Tannenwaldes ("dem Bläcke") oberhalb der Waldschule und endete über die Hermann-Löns-Straße (damals noch Fahr- und Feldweg) in der Bachstraße. Viele Freiwillige hatten beim Bau der Rodelbahn mitgeholfen: "All hattense ovends bes en de Naach metjehollefe, met Hack un Schöpp, met Ax un Säch." Die vollständige Erzählung wie viele weitere über Brauch, Sitte und Lebensart in Lohmar sind in dem Buch Heimatliche Winterzeit, 1984 von Bernhard Walterscheid-Müller zu finden.
Das Gedicht „En de Weihnachtszek“ hat Bernhard Walterscheid-Müller (1918 - 1991) auf eine Tonkassette gesprochen. In der heimatlichen Mundart „Lühmer Platt“ liest er aus seinem Buch „Heimatliche Winterzeit – Erinnerungen“ vor und lässt uns die weihnachtliche Atmosphäre und Kinderträume in den 1920er Jahren nachempfinden. Ein Auszug des Vortrages ist in der Audiodatei enthalten.
Auf Initiative des Vorsitzenden Hermann Gierlach des Männergesangvereins Frohsinn Lohmar wurde der Film vom deutschen Heimatfilmdienst Axel von Kurz am 12. Mai 1955 hergestellt. Heinrich Kraus, Hermann Gierlach und Kurt Meldau begleiteten den Kameramann bei den Aufnahmen. Der Filmkommentar stammt von Hans Dieter Heimig. Sprecher ist Rainer Böhm.
Der Filmausschnitt zeigt den Festzug der Vereine durch die Poststraße.
Enthalten in
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