Pfarrer in Birk
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Der Lebenslauf dieses Jahrhundertpfarrers ist folgender:
- Geboren am 5. Oktober 1807 in Münster (Westfalen).
- Gymnasium zusammen mit Paulus Melchers, Erzbischof von Köln, anschließend Studium der Medizin und Promotion in Berlin am 16. Oktober 1833.
- Seit 1834 Arzt (Chirurg und Geburtshelfer).
- 1835 heiratet er Antoinette Ester aus Münster, die ihm drei Töchter schenkt: Mathilde, Pauline und Elisabeth.
- Er praktiziert als Arzt in Niederzündorf bei Porz und Bensberg.
- 1840 stirbt seine Frau in Bensberg. Danach beginnt er das Studium der Theologie.
- 1843 wird er von Erzbischof Johannes von Geissel in der Minoritenkirche zu Köln zum Priester geweiht.
- Es folgen drei Jahre als Kaplan in Deutz. Anschließend wird er Pfarrer an St. Nikolaus von Tolentino in Rösrath.
- Von 1852-1873 Pfarrer an St. Mariä Geburt in Birk.
- 1856 erscheint in Münster sein Katholisches Gebet- und Gesangbuch, 632 Seiten, verkürzte Ausgabe 480 Seiten.
- Von 1873-1892 ist er Pfarrer an St. Peter in Rommerskirchen.
- Er stirbt am 22. Juni 1892 in Rommerskirchen und wird dort beerdigt.
Für Birk und Rommerskirchen liegen aus seiner Feder umfangreiche Pfarrchroniken vor, die das örtliche und gesamtkirchliche Leben, den Alltag und die politischen Entwicklungen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ausführlich beschreiben. Im Jubiläumsbuch des Männerchors Liederkranz Birk von 2008 wird Christian Heinrich Aumüller so charakterisiert:
Dr. Aumüller war alles, ein gerechter und strenger Seelsorger, ein liebevoller Freund der Kinder und der Jugend, durch und durch Arzt, wenn es nötig war, besorgt um den Wohlstand seiner Gemeinde und die Zierde seiner Kirche, aber in Belangen seiner Pfarrgemeinde streitbar gegen Bürgermeister und Gemeinderäte, kurzum gegen alles allzu Preußische.
Heinrich Heidhues, geboren am 11. April 1865 in Köln, war von 1907 bis zu seinem Tod am 5. April 1913 Pfarrer in Birk. Hier ist er auf einer Grußansicht in der offenen Tür der ehemaligen Vikarie am Pfaffendriesch abgebildet. Neben ihm liegt sein Bernhardinerhund, dessen Name den Eltern noch geläufig war und dessen Heulen durch ganz Birk zu hören gewesen sei. Neben dieser Karte ließ Heinrich Heidhues zwei weitere Ansichtskarten vom Siegburger Fotografen Eduard Dickopf fertigen, nämlich vom Inneren der Pfarrkirche (siehe Lohmar in alten Zeiten Bd. I, S. 42) und vom Gnadenbild der Schmerzhaften Muttergottes.
Pfarrer Heinrich Heidhues, der nur knapp 48 Jahre alt wurde, war ein vielseitig interessierter und impulsiver Seelsorger, der zudem sehr auf die Hebung der Wirtschaftskraft seiner Gemeinde bedacht war. Er setzte sich nämlich engagiert für das damalige Projekt einer Zeithstraßen-Bahn ein. Als Kunstkenner und -sammler war er unter Fachleuten geschätzt. Einige wenige mittelalterliche Gemälde seiner Sammlung befinden sich im Kolumba-Museum des Erzbistums Köln.
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