Prozessionen
Enthaltene Objekte
Bilder
Auf diesem Foto kehrt 1953 oder 1954 die Fronleichnamsprozession zur Kirche zurück. Die Aufnahme ist vor der Einmündung der Altenrather Straße in die Kirchstraße mit Blick in Richtung Hauptstraße gemacht worden. Rechts ist das neuere Gebäude der alten Volksschule zu sehen, in dem Lehrer Josef Schmitz mit seiner Familie wohnte, links die Gärtnerei Heinrich Ramme, dahinter das neue Haus Schmitz noch im Rohbau und dahinter die Dachgauben der Häuser Pape und Raßmes. Der „Himmel“ wird von Mitgliedern des Junggesellenvereins getragen: links vorne Fritz Kurtsiefer und links hinten Johannes Pohl. Hinter dem linken Geistlichen ist als Messdiener Josef Faßbender zu erkennen. Der rechte Geistliche ist Dr. Peter Bernhard Kallen und links daneben Dechant Dr. Johannes Becker. Im Vordergrund im schwarzen Anzug sieht man Johannes Hagen. Die Messdiener von links nach rechts sind mit Banner Hans Dieter Heimig, davor mit einer kleinen Schelle Norbert Bois, dann ebenfalls mit Schelle Karli Wagner, dann Klaus Borchert und ganz rechts Horst Roland.
Hier sind die Kirchenchorfrauen bei einer Prozession 1955 oder 1956 auf der Hauptstraße zu sehen; von links nach rechts: Irene Keymer verh. Henseler, Maria Ulrich, Else Ramme, Hanni Meisenbach verh. Overath, Marianne Netzer, Käthe Meiger verh. Hagen, Margret Lohmar verh. Eschbach, Christel Breidt, Ellen Postertz verh. Trompetter und Elisabeth Scheiderich geb. Schopp.
Die Blickrichtung der Aufnahme ist etwa von der Einmündung Poststraße in Richtung Einmündung Breiter Weg in die Hauptstraße. Links ist die Metzgerei Halberg (Nr. 50), dann die Bäckerei Halberg (Nr. 48), dann das Lebensmittelgeschäft Halberg (Nr. 46) und daneben das Haus Scheiderich (Nr. 44) mit links Metzgerei und rechts Tabakwaren (das Gebäude wurde 2018 abgerissen und durche einen Neubau ersetzt).
Auf dem Foto werden gerade die Kommunionkinder nach der Festmesse mit einer Prozession am Fronhof vorbei zur Schule geleitet. Zu dieser Zeit war die Brückenstraße noch nicht gebaut. Als Geistliche sieht man hinter der Fahne links Pastor Busch und rechts Kaplan Hoppe. Die Dame im schwarzen Mantel bei den Mädchen der Kommunionkinder müßte Fräulein Wingensiefen sein und der Herr mit Zylinder bei den Jungen Lehrer Karl Schmidt. Das Besondere an diesem Foto ist der Herr im dunklen (als Farbfoto wäre das rot) Mantel mit Stab. Das ist der Kirchenschweizer. Bisher ist kein weiteres Foto bekannt, auf dem der Lohmarer Kirchenschweizer zu sehen ist. Ein Kirchenschweizer ist der Aufseher und Ordner bei kirchlichen Veranstaltungen, er war auch für das Kollektieren in der hl. Messe zuständig. In Lohmar war das zu dieser Zeit bis zu seinem Tod 1943 Karl Nüchel. Er wohnte mit seiner Ehefrau Maria in der Paterrewohnung der Kaplanei (heute Lidl-Parkplatz) und versah für 10,- RM monatlich, also fast ehrenamtlich, diesen Dienst in der Kirche. Nach dem Tod von Karl Nüchel war in der Pfarrkirche Lohmar kein Kirchenschweizer mehr tätig.
Auf diesem Foto sind die Kommunionkinder von 1937 mit Pfarrer Bernhard Busch in Lohmar vor der Pastorat zu sehen:
1. Diethelm Schmitz, 2. Rösgen Pauli, 3. ? Berg, 4. Peter Mosbach (Gut Jabach), 5. Hermann Josef Hosp aus Donrath-Broich?, 6. Resi Pape, verh. Katterfeld, 7. Peter? Küpper (Ellhausen), Pastor Bernhard Busch, 9. Friedrich Ramme, 10. Christel Steimel, 11. Magdalene Weingarten, 12. Betty? Rottländer, 13. Elfriede Schug, verh. Schwarz, 14. Apollonia (Loni) Keuler, 15. Anneliese Mosbach (Gut Jabach), 16. Margarethe Kreuzer, verh. Kreuzer (Donrath), 17. Willibald Jacobs (Donrath), 18. Friedel Braschoß, 19. Richard Ramme (Kirchstraße), 20. Paul Klein, 21. Reiner Schug, 22. Hans Eich, 23. Willi Urbach, 24. Willi Arnold, 25. Hermann Josef Hosp (Broich/Donrath), 26. Erwin Henseler, 27. Willi Schneider, 28. Hans Höndgesberg, 29. Gertrud Klug, verh. Körner, 30. Maria Ennenbach, 31. Maria Becker, 32. Hildegard Hein, 33. Elisabeth Baum, verh. Meldau, 34. Alwine Höndgesberg, verh. Ennenbach, 35. u. 36. Anneliese oder Agnes Deurer, 37. Kätti Schüller und 38. Liesel Gries.
Mit diesem Foto soll einmal gezeigt werden, wie groß die Volksfrömmigkeit in „Lohmar in alten Zeiten“ war natürlich nicht nur in Lohmar, sondern allgemein und welch ein immenser Aufwand bei Prozessionen für die Herrichtung der Sakramentsaltäre betrieben wurde – für ein Segensritual, das höchstens 20 Minuten dauerte.
Auf dem Foto, welches den Sakramentsaltar in der Gartenstraße 1940 zeigt, hat man einen vierstufigen Altaraufbau errichtet mit einer riesigen Rückwand aus gesteckten Fichtenzweigen und einem schön gelegten Blumenteppich vor den Altarstufen. Wie auch für den monumentalen Triumphbogen von etwa 1928 – ebenfalls in der Gartenstraße mussten mehrere Pferdekarren voll Fichtenäste aus dem Wald herangeschafft, geschnitten und gesteckt oder gebunden werden. Damit waren die Familie Hagen und die gesamte Nachbarschaft tagelang beschäftigt. Deshalbsoll hiermit in memoriam noch einmal Josef Hagen gedacht werden, unter dessen Leitung lange Jahre solche Monumente zum Lobe Gottes entstanden waren.
Auf dem Foto sind die „Engelchen“, zu sehen die vorher am Sakramentsaltar verteilt knieten.
Rechts und links am Altar sind zwei Meßdiener zu sehen: links Fritz Kurtsiefer und rechts unbekannt. Die stehenden „Engelchen“ sind von links nach rechts 1. Resi Kirschbaum, 2. Resi Küpper, 3. Marlene Weingarten, 4. Maria Becker verh. Krauthäuser, 5. Marlies Rottländer und 6. Evelin Gschwind. Vorne sitzen links Karola Küpper und rechts Josefine Küpper.
Begebenheiten
Die Kirmesprozession 1946 war soeben von der Pfarrkirche in Lohmar losgegangen. Nach dem Krieg war die Volksfrömmigkeit besonders groß, daher auch die rege Teilnahme. Vorne links im Foto sieht man von links nach rechts: 1. Heinz Klein, 2. Hans... Die Kirmesprozession 1946 war soeben von der Pfarrkirche in Lohmar losgegangen. Nach dem Krieg war die Volksfrömmigkeit besonders groß, daher auch die rege Teilnahme. Vorne links im Foto sieht man von links nach rechts: 1. Heinz Klein, 2. Hans Faßbender (mit krausem Haar), 3. Erwin Henseler, 4. Richard Höndgesberg, 5. Günter Höfgen und 6. Werner Schneider. Daran reihen sich die Kommunionkinder und „Engelchen“ in ihren weißen Kleidern an, die von der Lehrerin Fräulein Wingensiefen beaufsichtigt werden (Sie kennen sicherlich den Witz, wo eine feine Dame der anderen sagte: „Schau mal, die niedlichen kleinen Mädchen in ihren weißen Kleidchen.“ Da rief ihr eines der Mädchen zu, die das Gespräch gehört hatte: „Mir senn doch Engelche, Du Aschloch“). Ihnen folgen im Hintergrund die Männer. Der Kirmesplatz war um diese Zeit die „Schultes Wiese“ an der Hauptstraße gegenüber Bäckerei Liesenfeld. Das Kirmestreiben begann sonntags nach der Prozession und endete dienstagsabends mit der Verurteilung und Hinrichtung des Kirmeskerls (Paijas). | |
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1946
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1939
- 1940
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1930
Im Rheinland gehörte die Fronleichnamsprozession (der Name „Fronleichnam“ bedeutet wörtlich übersetzt: Leib des Herrn) seit dem späten Mittelalter zu den Höhepunkten des Kirchenjahres, mit dem die leibliche Gegenwart Jesu Christi im Sakrament der... Im Rheinland gehörte die Fronleichnamsprozession (der Name „Fronleichnam“ bedeutet wörtlich übersetzt: Leib des Herrn) seit dem späten Mittelalter zu den Höhepunkten des Kirchenjahres, mit dem die leibliche Gegenwart Jesu Christi im Sakrament der Eucharistie gefeiert wird. Zunächst wurde das Altarsakrament in der verschlossenen Pyxis (Hostienbehälter) mitgeführt, seit dem 14. Jahrhundert kam dann der Brauch auf, das Allerheiligste sichtbar in der Monstranz unter einem Traghimmel mitzutragen. Der Feiertag ist auf den ersten Donnerstag nach der Oktav des Pfingstfestes festgelegt. Die drei Bilder der Fronleichnamsprozession in Lohmar aus den 1920/30er Jahren zeigen eine Sequenz verschiedener Prozessionsformationen mit den Jungen an der Spitze, der feierlich in Weiß gekleideten Mädchen in ihren Kommunionkleidern in etwa an der gleichen Stelle der Hauptstraße und im dritten Bild die erkennbar große Anzahl der Pfarrangehörigen – die Frauen links, die Männer rechts und die Kinder in der Mitte. Die Prozession ging jeweils von der Pfarrkirche entlang der Kirchstraße, bog dann rechts in die Hauptstraße ein, weiter durch das Unterdorf – am Wegekreuz zwischen Rohloff und Hagen fand der sakramentale Segen statt – in die Bachstraße, dort wo Ecke Waldweg (heute Humperdinckstraße) am Wegekreuz ein weiterer Altar für den Segen aufgebaut war, dann weiter die Bachstraße entlang, wo an der Dunkels-Eck der dritte Segen erteilt wurde, den Mühlenweg entlang und die Hauptstraße zurück zur St. Johannes Enthauptungskirche zum Ausgangspunkt, wo der Schlusssegen erteilt wurde. |
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