Prozessionen
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Begebenheiten
Die Kirmesprozession 1946 war soeben von der Pfarrkirche in Lohmar losgegangen. Nach dem Krieg war die Volksfrömmigkeit besonders groß, daher auch die rege Teilnahme. Vorne links im Foto sieht man von links nach rechts: 1. Heinz Klein, 2. Hans... Die Kirmesprozession 1946 war soeben von der Pfarrkirche in Lohmar losgegangen. Nach dem Krieg war die Volksfrömmigkeit besonders groß, daher auch die rege Teilnahme. Vorne links im Foto sieht man von links nach rechts: 1. Heinz Klein, 2. Hans Faßbender (mit krausem Haar), 3. Erwin Henseler, 4. Richard Höndgesberg, 5. Günter Höfgen und 6. Werner Schneider. Daran reihen sich die Kommunionkinder und „Engelchen“ in ihren weißen Kleidern an, die von der Lehrerin Fräulein Wingensiefen beaufsichtigt werden (Sie kennen sicherlich den Witz, wo eine feine Dame der anderen sagte: „Schau mal, die niedlichen kleinen Mädchen in ihren weißen Kleidchen.“ Da rief ihr eines der Mädchen zu, die das Gespräch gehört hatte: „Mir senn doch Engelche, Du Aschloch“). Ihnen folgen im Hintergrund die Männer. Der Kirmesplatz war um diese Zeit die „Schultes Wiese“ an der Hauptstraße gegenüber Bäckerei Liesenfeld. Das Kirmestreiben begann sonntags nach der Prozession und endete dienstagsabends mit der Verurteilung und Hinrichtung des Kirmeskerls (Paijas). | |
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1946
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1939
- 1940
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1930
Im Rheinland gehörte die Fronleichnamsprozession (der Name „Fronleichnam“ bedeutet wörtlich übersetzt: Leib des Herrn) seit dem späten Mittelalter zu den Höhepunkten des Kirchenjahres, mit dem die leibliche Gegenwart Jesu Christi im Sakrament der... Im Rheinland gehörte die Fronleichnamsprozession (der Name „Fronleichnam“ bedeutet wörtlich übersetzt: Leib des Herrn) seit dem späten Mittelalter zu den Höhepunkten des Kirchenjahres, mit dem die leibliche Gegenwart Jesu Christi im Sakrament der Eucharistie gefeiert wird. Zunächst wurde das Altarsakrament in der verschlossenen Pyxis (Hostienbehälter) mitgeführt, seit dem 14. Jahrhundert kam dann der Brauch auf, das Allerheiligste sichtbar in der Monstranz unter einem Traghimmel mitzutragen. Der Feiertag ist auf den ersten Donnerstag nach der Oktav des Pfingstfestes festgelegt. Die drei Bilder der Fronleichnamsprozession in Lohmar aus den 1920/30er Jahren zeigen eine Sequenz verschiedener Prozessionsformationen mit den Jungen an der Spitze, der feierlich in Weiß gekleideten Mädchen in ihren Kommunionkleidern in etwa an der gleichen Stelle der Hauptstraße und im dritten Bild die erkennbar große Anzahl der Pfarrangehörigen – die Frauen links, die Männer rechts und die Kinder in der Mitte. Die Prozession ging jeweils von der Pfarrkirche entlang der Kirchstraße, bog dann rechts in die Hauptstraße ein, weiter durch das Unterdorf – am Wegekreuz zwischen Rohloff und Hagen fand der sakramentale Segen statt – in die Bachstraße, dort wo Ecke Waldweg (heute Humperdinckstraße) am Wegekreuz ein weiterer Altar für den Segen aufgebaut war, dann weiter die Bachstraße entlang, wo an der Dunkels-Eck der dritte Segen erteilt wurde, den Mühlenweg entlang und die Hauptstraße zurück zur St. Johannes Enthauptungskirche zum Ausgangspunkt, wo der Schlusssegen erteilt wurde. | |
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27. Juni 1943
In der Nazizeit wurde 1939 verboten, mit Sakramentsprozessionen durchs Dorf zu ziehen. Unter dieses Verbot fiel auch die Fronleichnamsprozession. Am 60. Tag nach Ostern – am zweiten Donnerstag nach Pfingsten – feiern die Katholiken seit Jahrhunderten... In der Nazizeit wurde 1939 verboten, mit Sakramentsprozessionen durchs Dorf zu ziehen. Unter dieses Verbot fiel auch die Fronleichnamsprozession. Am 60. Tag nach Ostern – am zweiten Donnerstag nach Pfingsten – feiern die Katholiken seit Jahrhunderten das „Fest des heiligsten Blutes und Leibes Christi“. Schon 1279 zog die Prozession durch Köln, bei der das geweihte Brot in einer Monstranz durch die Straßen getragen wird. In der handschriftlich verfassten Pfarrchronik der Pfarrei Lohmar berichtet Pfarrer Wilhelm Offergeld, dass 1943 das Fronleichnamsfest auf den nächsten Sonntag, den 27. Juni verlegt wurde. Zum ersten Mal seit 1939 wurde außerhalb der Kirche wieder eine Sakramentsprozession abgehalten, die sich jedoch auf den Friedhof beschränken musste. |
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