Buntglasfenster der ev. Sankt Bartholomäuskirche Wahlscheid
Die Kirche St. Bartholomäus auf dem Berge wird 1166 erstmalig urkundlich erwähnt. Seit 1557 ist sie evangelische Gemeindekirche.
In dem Artikel "Von Propheten und Aposteln verkündet" für die Lohmarer Heimatblätter 2005 widmet sich Heinrich Imbusch (†) den Buntglasfestern der Kirche. Zu Beginn stellt er zwei Fragen: Können Sie sich vorstellen, dass die Entwürfe von Meister Gottfried, wie der damalige Pastor Fritz Pleuger ihn nannte, Anfang der 1960er-Jahre im Vorstand der ländlichen Gemeinde Wahlscheid heftige Diskussionen auslösten? Schätzen Sie diese Bilder als realistisch, romantisch, naturalistisch, abstrakt, historisierend, symbolisch oder naiv ein? Welcher Kunstrichtung würden Sie die Bilder zuordnen?
Bekannt wurde Hermann Gottfried mit seinen Arbeiten u. a. am Straßburger Münster sowie an den Kölner Kirchen Groß Sankt Martin und Sankt Aposteln. Aber auch die Bilder in Wahlscheid zeigen bedeutende Kunst. Hermann Gottfried urteilt über den Beitrag: "Sie schildern mit wenigen, aber greifenden Zeilen das, was visuell
erfahrbar ist und führen mit zwei Fragen und deren Beantwortung zur Zeichenhaftigkeit und tieferen Bedeutung über das Gezeigte hinaus zum Geheimnis des Glaubens. Wunderbar und herzlichen Dank. Ich freue mich auf dieMappe."
Information
Quellenangabe
Lohmarer Heimatblätter 19 S. 66 - 71
Autor(en)
Heinrich ImbuschZuletzt angesehen: | 25.05.2023, 20:00 |
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Querverweise
Zugehörige Bilder
Die Evangelische St. Bartholomäuskirche Wahlscheid, erstmalig 1166 urkundlich erwähnt, als die Gräfin Hildegunde von Meer die restaurierte Kirche zu „Walescheidt“ mit Billigung des Kölner Erzbischofs Arnold dem neu errichteten Frauenkloster Meer bei Neuß schenkte. Die Kirche liegt auf dem Berg inmitten eines räumlich kleinen Siedlungskerns von Fachwerkhäusern u.a. die alte Küsterei und Schule, unweit von dem in östlicher Richtung liegenden Ortsteil Münchhof mit dem Haupthof Münch(Mönch)hof, der bis zum Besitzwechsel 1718 wie auch das Frauenstift in Händen des Propstes von Kloster Steinfeld in der Eifel lag, das die Patronats- und Zehntrechte für das Frauenkloster Meer wahrnahm. 1557 zog die Reformation in Wahlscheid ein. Zu dieser Zeit wurden auch die Nachbargemeinden in Seelscheid, Honrath und Hoffnungsthal evangelisch und bildeten fortan die vier lutherischen Kirchengemeinden auf den Bergen.
In den Wirren des Dreißigjährigen Krieges kehrte das Kirchspiel Wahlscheid für kurze Zeit (von 1624 bis 44) wieder zurück zum Katholizismus. Gegen den massiven Willen des Volkes musste der damalige Schultheiß Johann Ley den katholischen Pastor Herpertz in den Dienst einsetzen. Spätestens mit dem Religionsvergleich des Großen Kurfürsten, Friedrich Wilhelm, Kurfürst von Brandenburg-Preußen, wurde zugrundegelegt, dass die unter evangelischer Herrschaft regierten Länder Kleve, Mark und Ravensberg lebenden Katholiken und die unter katholischer Herrschaft regierten Länder Jülich und Berg lebenden Protestanten frei und ungehindert ihre Religion ausüben durften. In der Gemeinde Wahlscheid wurde dieses Recht der freien Religionsausübung den Lutherischen zuerkannt und dabei blieb es bis auf den heutigen Tag. 1817 wurde das Langhaus der Kirche verlängert, 1870 wurde der altromanische Turm erneuert und 1883 eine Sakristei angebaut. 1981 bekam die Kirche eine Neufassung des Innenanstrichs und die verputzte Farbfassung und den Außenanstrich der Fassade wie wir ihn kennen.
Zugehörige Medien
Der Filmausschnitt zeigt die Verabschiedung von Pfarrer Fritz Pleuger im Sommer 1976 in der Wahlscheider St. Bartholomäus-Kirche auf dem Berg.
26 Jahre war Fritz Pleuger Pfarrer in Wahlscheid. Er folgte dem langjährigen – von 1909 bis 1949 - Pfarrer Julius Wilhelm Kauert. Fritz Pleuger hat in seiner Amtszeit viel bewegt und war in der Bevölkerung sehr geschätzt. Er suchte die Nähe zu den Menschen und war dem Vereinsleben sehr zugetan. In den 1960er Jahren wurde die Kirche aufwendig renoviert. Die Arbeiten dauerten mehrere Jahre. In dieser Zeit wurden auch die für damalige Verhältnisse sehr modernen Buntglasfenster des Dürener Künstlers Hermann Gottfried eingebaut. Pfarrer Pleuger musste sich damals viele kritische Meinungen anhören.
Nach seinem Abschied als Pfarrer erhielt Fritz Pleuger noch hohe Auszeichnungen. 1984 wurde ihm von Landrat Dr. Franz Möller das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen und am 1. April 1992 erhielt er das Goldene Kronenkreuz, die höchste Auszeichnung des diakonischen Werkes der evangelischen Kirche. Am 20 September verstarb Fritz Pleuger.
Zugehöriger Ort
Wahlscheid,
eine ursprünglich kleine Siedlung, jedoch schon sehr früh Kirchort, liegt über dem Westabhang des Höhenrückens zwischen Naafbach und Agger. In zwei Kehren führt die Straße von der B 484 zur St. BartholomäusKirche hoch. Deutlich ist heute noch dieser kleine Kirchort vom nördlich gelegenen Hauptort (entstanden durch Eingemeindungen im Jahre 1927) getrennt. Diem-Straße und Pestalozzi-Weg stellen die Verbindung zum heutigen Hauptort dar, der den Bergriedel und den Talgrund des großen Aggerbogens ausfüllt.
E. Förstemann will „Wahl“ ableiten vom ahd. „walah“, was so viel bedeutet wie Fremder, Romane, Kelte. Später jedoch – und dies scheint richtig zu sein – leitet er „Wahl“ vom Personennamen „Walho oder Walo“ ab.
Die erste urkundliche Nennung für Wahlscheid finden wir am 6. 1.1121, als Erzbischof Friedrich I. von Köln die schriftlich vorliegenden Verfügungen Abt Kunos I. von Siegburg, die dieser zum besseren Unterhalt der sich ständig vergrößernden Zahl der Mönche getroffen hatte, bestätigt. In dieser Urkunde heißt es: „Nunc itaque de elemosina dicendum est: de Walescheit, quod nos acquisivimus, de vino, siligine, ordeo, avena...“ (Nunmehr muß über die Almosen (Abgaben) gesagt werden: von Wahlscheid, welches wir hinzuerworben haben, Wein, Weizen, Gerste, Hafer...).
Im Jahre 1166 schenkte Gräfin Hildegund von Meer ein Allod zu Walescheit (Siehe Münchhof, Seite 52) dem Kloster Meer bei Neuß.
Mit Urkunde des Jahres 1179 bestätigt Papst Alexander II. die Besitzungen und Privilegien des Klosters Meer, zu denen auch ein „Allodium Walescheit cum ecclesia“ = ein Allod zu Wahlscheid mit der Kirche gehört.
Auch im Siegburger Mirakelbuch aus dem Jahre 1183 finden wir Wahlscheid: „Item rustica quedam de villa Walescheit...“ Hier wird erzählt, daß eine Bauersfrau aus Wahlscheid, die seit längerer Zeit weder hören noch sehen konnte, im Traum den Besuch des hl. Anno erhielt. Sie genas zusehends, konnte nach 14 Tagen bereits die Reliquien verehren und erlangte im Beisein einer großen Volksmenge auf wunderbare Weise den Gebrauch beider Sinne zurück.
In einer Urkunde von 1187 bestätigt Abt Gerlach von Siegburg die Schenkungen an Besitz und Einkünften des Elemoslnars Heinrich zu Bedingungen, die bei einer Versammlung in Walscheid festgelegt wurden.
Eine Urkunde vom September 1244 besagt, daß laut eines zwischen dem Kloster Siegburg und dem Kloster Meer abgeschlossenen Vergleichs der Verwalter des Meerer Hofes zu Walscheit dem Kloster Siegburg jährlich 8 Schilling zahlen soll. In dieser Urkunde wird auch gesagt, daß die Kirche in der Pfarre Wahlscheid dem Kloster Meer gehört (gemeint ist hier das Patronatsrecht der Wahlscheider Kirche): „...ecclesia de Meere in parrochia Walscheit,...“ Diese Urkunde siegelt u.a. ein „Henricus plebanus de Walscheidt“, der Verwalter des Wahlscheider Hofes (Münchhof).
Auch im „über valoris“ um 1300 findet die Kirche zu Wahlscheid Erwähnung. Ein Steinfelder Mönch versah damals die Pfarrstelle zu Wahlscheid.
Im Vasallenverzeichnis (1320-1349) des Abtes Wolfard I. von Siegburg wird ein Stück Land erwähnt, das zur „kirchen van Walscheit“ gehört (Siehe Anhang Nr. 2). In einer Urkunde aus der Zeit zwischen 1358 und 1364 wird ein Hof „Wege bei Waelscheit“. Die gleiche Schreibweise geht auch aus einem Vermerk auf der Rückseite der o. g. Urkunde von 1187 – stammend aus dem 15. Jahrh. – hervor: „De bonis attinentibus curie Waelscheit“ (über die zu Wahlscheid gehörigen Güter).
Am 19. 4.1421 gibt Arnold, Pastor zu Wahlscheid, bekannt, daß ein gewisser „Theil von Kirchscheid“ (Siehe Haus Dorp, Seite 32) das Gut zu Dorp als Mannlehen und Erbe, im Kirchspiel Wahlscheid gelegen, erhalten habe. Am 14. 2. 1452 wird Arnold von Walscheit als Schöffe vor Gericht in Hirzenach genannt. Bei der Auftragung der Untersassen des Herzogtums Berg aus dem Jahre 1487 gewähren mehrere Bürger des Kirchspiels Walscheyt Herzog Wilhelm II. ein Darlehen von insgesamt „30 enckel gülden“. Als Dienstmann von „Walscheyt“ wird ein „johan kurtte“ genannt.
Eine weitere Schreibweise ergibt sich aus einer Urkunde vom 30. 4.1490 und aus dem Erkundigungsbuch der Gerichtsverhältnisse im Herzogtum Berg von 1555: Walscheidt. Mit Datum vom 20.6.1586 besteht ein Protokoll über eine Besichtigung des Weges von Walscheidt zur Sülzer Brücke, durchgeführt von „Wilhelm Nesselroet“ und Vertretern des „Kirspelß Walscheydt“.
Schon sehr früh werden Honrath und Wahlscheid von einem gemeinsamen Schultheißen verwaltet. Um 1500 ist „Henrich von der Ley Schulteis
zu Honrath und Walscheid“. Sein Enkel Henrich bekleidet wiederum dieses Amt, das auf dessen Sohn „Wimar von Ley“ übergeht. Dieser Wimar von Ley (auch Wymmaren Ley genannt) unterschreibt als „scholtes zu Honrodt und Walscheidt“ im Jahre 1644 die die Gemeinden Wahlscheid und Honrath betreffenden Regelungen im neuen Rentund Lagerbuch des Amtes Blankenberg22. Auch das Heberegister von „Hanrodt und Walscheit“ aus dem gleichen Jahre ist von ihm abgezeichnet. Im Jahre 1666 wird ein „VerZeigniß der manschafft im Kirßbell Walscheit“ als sog. Erbhuldigungsliste angelegt.
Weitere Schreibweisen finden wir auf der Hondius-Karte (K 2) um 1600 Walscheid. Auf einem Kupferstich von N. Sanson aus dem Jahre 1670 (K 6) wie auch von 1673 (K 7) finden wir Walscheit, die gleiche Schreibweise 1690 (K 8) bei N. Visscher, ferner auf der Ploennis-Karte von 1715 und auf der Wiebeking-Karte von 1790.
In der ältesten Bevölkerungsstatistik Wahlscheids aus dem Jahre 1816 heißt es dagegen Walscheid. Leider ist in dieser Statistik nur die Gesamtzahl der Gemeinde Wahlscheid angegeben, und zwar 1029 Bewohner in 191 Gebäuden. 1833 werden 1209 Seelen und 227 Familien gezählt. Erst ab 1858 werden die Einwohnerzahlen für die Ortschaften getrennt angegeben. In diesem Jahre zählte Wahlscheid 25 Einwohner, 1864 schon 35. 1871 wohnten 30 und 1875 29 Personen in 6 Häusern. Erst als Auelerhof, Aggerhof, Müllerhof und Fliesengarten im Jahre 1927 in Wahlscheid umbenannt wurden, wird der Ort ein Dorf mit 250 Einwohnern. Diese Zahl wuchs bis 1950 auf 790 Einwohner an.
Zur Geschichte Wahlscheids gehört aber auch die Zeit der Reformation: Da das Patronat der Kirche von Wahlscheid, die dem hl. Bartholomäus geweiht ist, das Kloster Meer innehatte, besetzte dieses Kloster auch die Pfarrstelle. So kam es, daß bis zur Reformation meist die Prämonstratenserpatres des Klosters Steinfeld Pfarrer von Wahlscheid waren. Um 1550 war Peter von Düren, auch aus dem Kloster Steinfeld, Pfarrer in Wahlscheid. 1557 faßte die evangelische Lehre Fuß. Eine Zeit lang wechselten Pfarrer katholischen wie lutherischen Bekenntnisses. Das Kloster Meer war nicht mehr Herr der Lage, bis schließlich die Protestanten obsiegten. Letzter Kath. Pfarrer war Friedrich Klee bis 1645. Seitdem blieb Wahlscheid, und damit auch die Kirche, im Besitz der Protestanten. Daran änderte auch eine Befragung der ältesten Einwohner durch den Notar Hall nichts mehr.
Die Katholiken hielten bis zur Einweihung der Neuhonrather Kirche (Siehe Seite 79) ihre Gottesdienste in den Hauskapellen von Honsbach und Schloß Auel. Durch weiteren Bevölkerungszuwachs bis in die heutige Zeit und wegen des weiten Kirchweges nach Neuhonrath wurde im November 1963 mit dem Bau einer neuen katholischen Kirche in Wahlscheid begonnen. Sie wurde am Ostersonntag 1966 von dem als Subsidiär ernannten Pfarrer i. R. Hermann Blank benediziert und am 8.4.1967 konsekriert. Sie erhielt den Namen „St. Bartholomäus im Tal“.
Aggerhof,
ein Ortsteil Wahlscheids, an der Einmündung der Schiffarther Straße auf die B 484 gelegen:
Das um 1280 in einer Siegburger Urkunde genannte „Bona de Achera“ können wir leider nicht auf Aggerhof beziehen, da das Gut unter der Honschaft Vilkerath genannt ist. Wahrscheinlich ist der im Birker Bruderschaftsbuch von 1503 genannte „Johan van der acher“ auf Aggerhof zu beziehen, da sich im Mitgliederverzeichnis auch noch andere Ortsbezeichnungen aus der Honschaft Wahlscheid befinden.
Ein sicherer Nachweis liegt dagegen aus dem Jahre 1586 vor. Vom 1.6.1586 ist ein Protokoll datiert, in dem der Weg vom Kirchspiel Wahlscheid zur Sülzer Brücke beschrieben wird (Siehe Anhang 14). Bei der Besichtigung war ein „Schneider zur Acher“ zugegen. Vom Müllerhof führte der Weg über den Aggerhof weiter, wahrscheinlich über Schiffarth bergan nach Muchensiefen (damals nur Siefen genannt) durch „Nesselraids garten“.
Gemäß den Heberegistern des Amtes Blankenberg für die Honschaft Wahlscheid werden 11 abgabepflichtige Personen zur Acher genannt: „Johan Schmidt, Webers gut, Klein Dries gut, sein Halbman, sein Pechter, Bitters gut, der Halbman, Michaels gut, der Pechter, Heitgens gut modo Korstgens gut, der Pechter“. Auch in den Erbhuldigungslisten des Jahres 1666 finden wir zur Acher im Kirchspiel Wahlscheid 9 Eintragungen. An diesem Beispiel erkennen wir deutlich, daß schon im 17. Jahrh. die Tendenz zur Siedlung im Tal bestand. Auf der Ploennis-Karte von 1715 sind Zur Agger „viele Höfe“ vermerkt. Die Wiebeking-Karte von 1790 verzeichnet Acherhof (K 10). Eine weitere Schreibweise enthält die Tranchot-Karte von 1817 als Aggerhof .
1858 werden in Aggerhof 81 und 1864 97 Einwohner gezählt. 1871 wohnen dort 77 Personen in 17 Wohngebäuden, 1875 66 Personen in 15 Häusern.
1927 wird Aggerhof in Wahlscheid umbenannt und erscheint heute nur noch als Straßenbezeichnung „Im Aggerhof“.
Münchhof,
bei Wahlscheid: Die Siedlung liegt etwas oberhalb der Evangelischen Kirche in Richtung Maylahn am sanft ansteigenden Höhenrücken, der bei Maylahn erst die volle Höhe erreicht.
Im Jahre 1166 stattet die Gräfin Hildegund von Meer das von ihr gestiftete Kloster Meer mit Gütern aus, zu denen ein Freigut zu Wahlscheid (der Münchhof) und das Patronat der Kirche zu Wahlscheid gehörten. Dieser Hof wird auch erwähnt in einer Urkunde vom Sept. 1244, in der Abt Gottfried von Siegburg bekannt gibt, daß laut eines Vergleichs mit dem Kloster Meer wegen der Güter zu Klefhaus und Schönenberg der Verwalter des Meerer Hofs zu Wahlscheid dem Kustos von Siegburg jährlich 8 Schilling zahlen soll. Diese Urkunden sprechen zwar nur von einem Gut zu Wahlscheid (bona ecclesia de Mere in parrochia Walscheit), jedoch der Name Münchhof, der erst später auftritt, läßt den Schluß zu, daß er mit dem 1166 und 1244 genannten Hof identisch ist. Nach Dittmaier weisen „Mönch, Münch und Monich“ in der Regel auf Höfe in Klosterbesitz hin, die bis ins 11. Jahrh. zurückverfolgt werden können. Alle drei Schreibweisen treffen wir in der weiteren Geschichte dieses Hofes auch an. So ist am 10.6.1586 auch der „Munchhalffen“, also der Pächter des Münchhofes, Zeuge bei der Besichtigung des Weges von Wahlscheid zur Sülzer Brücke. Dieser Munch haiffen wird 1666 auch in den Erbhuldigungslisten des Herzogtums Berg genannt.
Weitere Schreibweisen finden wir auf der Ploennis-Karte von 1715 Mönichenhof (K 9), als Freihof eingetragen, auf der Wiebeking-Karte von 1790 Münchenhof (K 10) und auf der Tranchot-Karte von 1817 mit Mönchhof . Eine Flurkarte von 1822 bringt die heutige Bezeichnung Münchhof.
Delvos und Rosenkranz berichten beide, daß viele Jahre hindurch der Münchhof von Steinfelder Prämonstratenser-Mönchen verwaltet wurde, die gleichzeitig Pfarrer von Wahlscheid waren.
1858 hatte Münchhof 54 Bewohner. 1871 wurden 41 und 1875 nur noch 38 Einwohner in 7 Wohnhäusern gezählt. Bis 1924 befand sich hier das Bürgermeisteramt der Bürgermeisterei Wahlscheid.
Quelle: Siedlungs und Heimatgeschichte der Gemeinde Lohmar von Stud.-Direktor Wilhelm Pape