Sottenbach Ortsteil
Die Siedlung liegt auf der rechten Aggerseite gegenüber von Donrath, am Südostfuß des Scheiderhöher Bergriedels zwischen Agger und Sülz. Das mundartliche „Sottemich, Soddemich“ gehört zum mhd. „sute, sutte“ = Lache, Pfütze, Sumpf, eine Lagebezeichnung, die in der Niederung zwischen Agger und Sülz zutreffend gewesen sein mag. Das Hin und Her der Schreibweise Sottenbach und Sottenberg haben ihre Begründung: zweifellos liegt Sottenbach am Rande der Aggerniederung; es liegt aber auch auch am Fuße eines Bergriedels.
Aus den Mitteilungen des Kölner Stadtarchivs zitiert Dittmaier die Schreibweise Sottenbach aus 1402. Unter den oft erwähnten Ortschaften in den alten Protokollbüchern der „ungebotenen gedinghe“ von Altenrath befindet sich auch säettenbergh188. Im Mitgliederverzeichnis der Birker Marienbruderschaft von 1538 wird „el-sa van sottenbach“ aufgeführt. In den Heberegistern des Amtes Blankenberg aus dem Janre 1644 wird unter der Haiberger Honschaft ein „Meiß Karst wegen Conrat zu Sotterbach“ als abgabepflichtig bezeichnet. Weitere Schreibweisen ergeben sich aus den Taufbüchern von Lohmar: 1689 Sottenberg und 1720 Sottomlg, sowie aus der Ploennis-Karte von 1715 Sottenbag und der Wiebeking-Karte von 1790 Sottenbach. Nach dem Wertierund Landmaßbuch von Haiberg aus dem Jahre 1738 besaß „Wilhelm Kellershan zu sottenbach“ steuerpflichtige Ländereien in der Gemeinde Haiberg192. Im Wertierund Landmaßbuch von Lohmar aus dem Jahre 1746 wird „petter Klein zu sottenbagh“ genannt, der Ländereien „in der pann, an der Jabagh und in der backes Wießen“ besaß. Im gleichen Buch werden „Kutte Küllerß Erben zu sottenbagh“ erwähnt.
Die Siedlung wird 1829 als Dorf bezeichnet und hat 62 Bewohner an 11 Feuerstellen. Bis 1851 verringerte sich die Einwohnerzahl auf 35. Im Jahre 1872 wurden 37 Personen in 8 Häusern und 10 Haushaltungen gezählt. An die Siedlung erinnert heute die „Sottenbacher Straße“. In diesem Zusammenhang ist noch eine Tatsache von geschichtlicher Bedeutung: Die heutige Sottenbacher Straße stellt ein Teilstück der „Alten Kölner“ oder „Siegerländer Straße“ dar, die von Altenrath herab ins Sülztal bei Pützrath, von dort über Sottenbach, Donrather Steg weiter nach Haiberg führte. Auch die Post nahm diesen Weg. In den Limitenbüchern vom 14.7.1644 ist bereits vom „Döenrother Steegh“ die Rede; eine Holzbrücke, die heute noch Donrath mit Sottenbach verbindet. Etwas südlich dieses Steges wurde 1878 eine feste Brücke aus Bruchsteinen errichtet, die aber bei einem Hochwasser am 4.11.1940 einstürzte.
Information
Karte
Längengrad: | 7.224448 |
Breitengrad: | 50.855660 |
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Querverweise
Zugehörige Dokumente
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1940
Am 4. November 1940 gab es einen gewaltigen Knall und die einst stolze Sottenbacher Brücke stürzte ein (siehe Dokument). Das Hochwasser hatte einen Brückenpfeiler unterspült und die Brücke zum Einsturz gebracht. Teile fielen in die Agger und wirkten... Am 4. November 1940 gab es einen gewaltigen Knall und die einst stolze Sottenbacher Brücke stürzte ein (siehe Dokument). Das Hochwasser hatte einen Brückenpfeiler unterspült und die Brücke zum Einsturz gebracht. Teile fielen in die Agger und wirkten wie ein Staudamm. Hart betroffen von den Überflutungen waren der Kreuzerhof und das Haus der Familie Klein. Opa Karl Klein konnte von der Feuerwehr nur in einer Zinkwanne gerettet werden. Da es keinen Fährbetrieb mehr gab, bauten die Männer einen Notsteg. Später bauten Soldaten einen stabileren Fußgängersteg. Die Planungen, 1945 die Sottenbacher Brücke wieder aufzubauen, wurden wegen der hohen Kosten nicht ausgeführt. Stattdessen baute man einen provisorischen Steg in Pontonbauweise an der Stelle am Kreuzerhof, wo auch 1940 ein solcher erbaut war. Dieser Steg wurde bei Hochwasser an einer Seite losgemacht, auf der anderen Seite der Agger trieb er dann mit der Strömung, so wurde verhindert, dass er vom Hochwasser weggerissen wurde. Später kam hier eine hochwassersichere auf hohen Stelzen stehende Holzbrücke, die man in weiser Vorsehung mit Rammböcken schützte. Die Sottenbacher Brücke war 1870 auf Betreiben des Lohmarer Bürgermeisters Wilhelm Peter Orth genehmigt und von dem Lohmarer Bauunternehmer und Besitzer des Jabachgutes Friederich Wilhelm Sapp als fünfbogige Steinbrücke errichtet worden. Mitte des 19 Jahrhunderts wurde die Agger zwischen Sottenbach und Donrath noch mittels Furt und Fähre überquert. Der Mann, der zum Zeitpunkt des Brückenbaus die Fähre bediente, kannte man weit und breit unter dem Namen „et Fahrwellemsche“, mit Bürgernamen hieß er Wilhelm Klein.
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