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Als man noch selber Getreide anbaute, musste auch gedroschen werden

Foto  |  1915

Früher hatte fast jede Familie ein Stück Vieh (Schaf, Ziege oder eine Kuh), für das Winterfutter und Streu bereitgestellt werden musste. Für die Gewinnung des Strohs – die Körner wurden zu Mehl vermahlen – wurde oftmals Getreide angebaut, das im Winter mit dem Dreschflegel gedroschen werden musste. Ein Dreschflegel besteht aus dem Stock (auch „Rute“ oder „Ger“ genannt) und dem Klöppel. Der Klöppel wird aus Hainbuche hergestellt, am dünneren Ende ein Loch durchgebohrt und mit einem Lederriemen am Stock, der aus Nußbaum oder Eberesche besteht, befestigt. Die Länge des Stocks sollte vom dicken Zeh des Dreschers bis zu seiner Nasenspitze reichen. Zum Dreschen wurden auf dem Dänn (Tenne) zehn bis zwölf Schobbe (Garben) Getreide so zu einem Dreschbett ausgebreitet, dass die Ähren in der Mitte der Tenne lagen. Nun wurde durch mehrmaliges Umlegen der Garben viermal im Takt gedroschen (sehr ausführlich wird das Dreschen von Johannes Buchholz in den „Heimatblätter des Rhein-Sieg-Kreises“ im Jahrbuch 1977 auf der Seite 109 beschrieben – in der Bibliothek des HGV vorhanden). Auf dem Foto von etwa 1915 stehen die Brüder Pape, links Josef und rechts Wilhelm im Eingang ihrer Scheune „Op de Jass“ (auf der Gasse) heute Humperdinckstraße. Beide sind mit ihrem Dreschflegel „bewaffnet“.

Information

Quellenangabe

Lohmar in alten Zeiten Bd. 3, S. 32

Autor(en)

Hans Dieter Heimig
Zuletzt angesehen:25.04.2024, 09:57
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