Blasorchester Neuhonrath
Im Frühling des Jahres 1952 begeisterte Ernst Mester die Pfarrjugend von Neuhonrath für seine Idee zur Gründung eines Musikvereins. So traf sich am Ostermontag, dem 20. April, eine Gruppe Jugendlicher im Gasthof »Zur Baach« und gründete den Verein, dem sie ein Jahr später den Namen »Bergischer Bläserchor Neuhonrath « gab. 1973 wurde der Vereinsname umbenannt in Blasorchester Neuhonrath. Neben dem Initiator Ernst Mester zählten Franz-Josef Altenrath, Karl Frielingsdorf, Clemens Jackes, Johannes Lambertz, Heinz Radau, Karl Tenten sowie Paul-Heinz und Thomas Zimmermann zu den ersten Mitgliedern. Bereits am 25. Oktober 1952 konnten die Bläser zur Einweihung des Neuhonrather Jugendheimes, das sie aus einer alten Scheune mit großem Engagement selbst umgebaut hatten, zum ersten Mal öffentlich auftreten. Hier fanden sie auch in der Folgezeit einen geeigneten Proberaum.Zum ersten Vorsitzenden des neuen Vereins wurde Paul-Heinz Zimmermann gewählt, der im April 1954 von Bernhard Altenrath abgelöst wurde. Nachfolger wurde zwei Jahre später Ernst Mester, der dieses Amt 31 Jahre lang bis 1987 innehatte. Im Jahr 2021 ist Caret Henning (Saxophon) die erste Vorsitzende.
Seit den 60er Jahren wurde der Verein von einem kleinen Bläserchor zu einem großen Blasorchester kontinuierlich weiterentwickelt. Er ist nicht nur eine feste Größe im Lohmarer Kulturleben, sondern weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Maßgeblich hierfür war, dass seit 1964 ausschließlich Berufsmusiker als Dirigenten verpflichtet wurden, die das Qualitätsniveau ständig verbessern konnten. Ernst-Josef Mester, der die Musiker 10 Jahre lang bis zum Ende des 40. Jubiläumsjahres 1992 dirigierte, wurde als Dank und Anerkennung zum Ehrendirigenten ernannt. Seit 1999 ist der studierte Musiker Thomas Zerbes (geb. Emons-Gast) Chefdirigent. Die musikalische Leistung des Blasorchesters Neuhonrath wurde 2019 beim Deutschen Musikfest in Osnabrück von der Jury mit „sehr gut“ bewertet. Das Deutsche Musikfest, das nur alle sechs Jahre stattfindet, ist eines der größten musikalischen Ereignisse in Deutschland und zählt für die Blas- und Spielleutemusik zu den bedeutendsten Musikfestivals.
Zum 50 jährigen Vereinsjubiläum haben Gregor und Ludger Frielingsdorf die Vereinsgeschichte in einem Artikel für die Lohmarer Heimatblätter festgehalten, siehe Dokument.
Information
Dokument
Quellenangabe
Lohmarer Heimatblätter 16 S. 76 - 81
bo-neuhonrath.de
Autor(en)
Gregor und Ludger Frielingsdorf, Wolfgang RögerZuletzt angesehen: | 18.04.2025, 18:31 |
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Zugehöriger Ort
Neuhonrath
liegt links der Agger, die wir bei Bachermühle überqueren. Sofort sehen wir am sanft ansteigenden Hang des Höhenrückens zwischen Naaf und Agger die Pfarrkirche von Neuhonrath.
Absichtlich haben wir die Zeit der Reformation bis hierhin aufgeschoben; denn mit ihr beginnt die Entstehung Neuhonraths:
Nach Delvos war Honrath noch bis 1612 katholisch. Vom Kloster Gräfrath war Andreas Gummersbach als Pfarrer präsentiert worden, der aber ein ausschweifendes Leben führte und vom Glauben abfiel. Sein Nachfolger soll ein Prediger namens Peter Lemmer gewesen sein, der eine Zeitlang auf „ Pfaffenmütze“ sitzen mußte. Währenddessen präsentierte das Kloster Gräfrath als Pfarrer Prätorius von Bensberg, der aber nach der Rückkehr Lemmers von diesem verdrängt wurde. Als schließlich das Kloster nochmals einen katholischen Geistlichen vorschlagen wollte, bestimmte die Regierung, daß ein Notar die ältesten Leute der Gemeinde befragen sollte. Diese sagten aus, daß Zeit ihres Lebens das lutherische Religions-Exercitium eingeführt gewesen sei. Damit war die Pfarrei Honrath endgültig protestantisch geworden.
Die Katholiken von Honrath und Wahlscheid blieben bis 1710 eine hirtenlose Schar. Um ihnen die Möglichkeit zu geben, eigene kath. Gottesdienste zu halten, stellte Maximillian Adam von Ley, Besitzer des Hauses Honsbach, einen Raum zur Verfügung, in dem nach der Erlaubnis des Kölber Erzbischofs Joseph Clemens zu Weihnachten 1710 zum ersten Male wieder das hl. Meßopfer gefeiert wurde. Die Seelsorge übernahmen die Minoriten aus Seligenthal. Da die Kapelle aber bald zu klein war, stellte Johannes Kaspar von Proff seine Hauskapelle zu Haus Auel zur Verfügung. Diese wurde bis zum 21.9.1738 von den Katholiken benutzt. Doch auch sie wurde bald zu klein. Unterstützt von den Herrn von Ley und von Proff, mittels Kollekten im Herzogtum Berg und im Erzstifte Bonn, ferner durch eine Schenkung des Grundstücks von Wilhelm Balthasar Meyer zu Weeg, konnte am 23.7.1732 der Grundstein zur Pfarrkirche von Neuhonrath „obig dem untersten bacher hoff“ gelegt werden. Sie wurde am 21.9.1738 vom Lohmarer Pastor Delhaes mit erzbischöflicher Erlaubnis benediziert. Franz von Ley berichtete in einem Brief an seinen Vater über die Feierlichkeiten. Die neue Pfarrkirche wurde der Jungfrau Maria geweiht. Bald sammelten sich um diese Kirche Katholiken aus Honrath und Wahlscheid, so daß eine neue Siedlung entstand.
Auf der Wiebeking-Karte von 1790 finden wir die Schreibweise Neu-Hohnrath und auf der Tranchot-Karte von 1817 Neu-Honerath.
1858 zählte Neuhonrath 40, 1864 37 Bewohner. 1871 wohnten noch 31 Personen in 5 Häusern, 1875 wurden nur noch 17 Einwohner in 4 Gebäu-den gezählt.
Bachermühle bei Neuhonrath,
heute unmittelbar an der B 484 bei der Einmündung der Straße von Neu-honrath, also zwischen Agger und der B 484, gelegen:
Bachermühle war eine Wasserkornmühle, die im Mühlenverzeichnis des Amtes Blankenberg von 1644 bereits genannt wird. Die Erben Zur Bach, die der Mühle wohl auch den Namen gaben (Die Bachermühle wurde durch Wasser aus der Agger, durch einen künstlich angelegten Mühlbach herbei-geführt, betrieben), und Heinrich Leyen Erben, waren die Besitzer dieser Mühle. Die nahegelegenen Höfe Schachenauel, Zur Bach, Honsbach, Stieß, Mauwell, Hähngen, Grünenborn und Rosauel ließen hier in der Regel mahlen. Es handelte sich nicht um eine Zwangsmühle. Jedoch waren drei Teile der Mühle dem Landesherrn schatzbar, der vierte Teil gehörte zum Dienst-Sattelfreigut Honsbach.
Namensbelege liefern uns weiter die Ploennis-Karte von 1715 Bachermühl, die Wiebeking-Karte von 1790 Bach und die TranchotKarte von 1817 Bachermühle. Die Mühle hatte 1858 11 Bewohner. 1871 wohnten hier 9 und 1875 15 Personen.
Quelle: Siedlungs und Heimatgeschichte der Gemeinde Lohmar von Stud.-Direktor Wilhelm Pape