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Hammerwerk und Maschinenfabrik Ernst Wilhelms, Wahlscheid

Buch  |  1848 - 2001
Hammerwerk und Maschinenfabrik Wilhelms ca. 1960
Hammerwerk und Maschinenfabrik Wilhelms ca. 1960
Betriebsgelände ca. 1980
Betriebsgelände ca. 1980
Betriebsgelände 2024
Betriebsgelände 2024
Johann Peter Wilhelms und seine Frau Elisabeth (geb. Wakkerzapp), 1883
Johann Peter Wilhelms und seine Frau Elisabeth (geb. Wakkerzapp), 1883
August Wilhelms und seine Frau Emma (geb.Schiffbauer), ca. 1895
August Wilhelms und seine Frau Emma (geb.Schiffbauer), ca. 1895
Friederich Wilhelms
Friederich Wilhelms
Ernst und Liselotte (geb.Hinzen) Wilhelms, 1973
Ernst und Liselotte (geb.Hinzen) Wilhelms, 1973
Unten rechts: Ernst Wilhelms; oben links: Wolfgang Wilhelms und Mitarbeiter
Unten rechts: Ernst Wilhelms; oben links: Wolfgang Wilhelms und Mitarbeiter
Belegschaft ca 1940. Vorne 8. von rechts: Ernst Wilhelms; 10. von rechts: Friederich Wilhelms
Belegschaft ca 1940. Vorne 8. von rechts: Ernst Wilhelms; 10. von rechts: Friederich Wilhelms
Arbeiten an der Freiformschmiede
Arbeiten an der Freiformschmiede


1998 wurde der Betrieb des Hammerwerks und der Maschinenfabrik Ernst Wilhelms in Wahlscheid, Hammerwerk 2 – 4 eingestellt. Die alten Firmengebäude prägen heute noch die Zufahrt in die Straße Hammerwerk von der B 484 kommend. Über fünf Unternehmen haben jetzt dort ihren Sitz.

1848 hatte Johann Peter Wilhelms den Grundstein für den Betrieb mit einer kleinen Schmiede für Hufbeschlag und Wagenbau gelegt. Neben seiner Schmiede und Schlosserwerkstatt baute er 1864 ein massives Wohnhaus, in dem alle folgenden Generationen geboren wurden. Davor pflanzte er eine Linde, die heute noch steht. 1880 übernahm sein Sohn August den Betrieb und stattete ihn mit kraftgetriebenen Maschinen wie Drehbank und Bohrmaschine aus. August Wilhelms wurde der stärkste Mann im mittleren Aggertal genannt, was er bei seinem 50. Arbeitsjubiläum 1916 nochmals unter Beweis stellte und mit 64 Jahren in Gegenwart von Gratulanten wie dem Bürgermeister Schmitz aus Münchhof einen 528 Pfund schweren Amboss anhob. Bereits 1911 hatte er den Betrieb auf seinen Sohn Friederich (genannt Fritz) übertragen. Ab 1928 begann die Einzel- und Serienfertigung von Weichenverbindungsstangen für Schienenfahrzeuge und von sonstigen Schmiedestücken für Schienenfahrzeuge.

Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges übernahm sein Sohn Ernst Wilhelm den Handwerksbetrieb und ließ ihn im Handelsregister als Industriebetrieb eintragen. Er forcierte die Fertigung von Ersatz- und Neubauteilen für Dampflokomotiven und schuf moderne Einrichtungen für die Freiformschmiede (hier können größerer Werkstücke unter Hämmern und Schmiedepressen hergestellt werden). Das Betriebsgelände wurde um weitere 20.000 qm erweitert. Nach dem Kriegsende 1945 änderte sich die Situation. Der Bedarf an Teilen für Dampfloks ging zurück. 1956 nahm die Firma Wilhelms die Produktion von Bauteilen für Walzwerke, Bagger, Gabelstapler, etc auf. Als erster Betrieb in der Bundesrepublik Deutschland wurden Gabelzinken produziert. 1964 stiegen seine Söhne Ernst Friederich und Wolfgang in die Geschäftsleitung ein. Das Fertigungsprogramm der 1980er Jahre umfasste die spanlose und spangebende Stahlverformung zur Herstellung von Kurbelwellen, Druckplatten, Gabelzinken, Baggerzähnen, etc. Zu Beginn der 1990er Jahren änderten sich die wirtschaftlichen Verhältnisse gravierend. Am 1. Oktober 1993 übernahm das englische Unternehmen MSI Mechforge LTD aus Doncaster in South Yorkshire die Firma Wilhelms. Die Produktion und die Schmiedehämmer wurden nach England verlagert.

Wilhelm Pape hat die Firmen- und Familiengeschichte 2001 festgehalten, siehe Dokument.

 

Information

Dokument

Quellenangabe

Lohmarer Heimatblätter Nr.15, S. 71 -75

Autor(en)

Wilhelm Pape
Zuletzt angesehen:29.04.2024, 19:27
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