Einschulung Volksschule Lohmar Ostern 1933
Damals war noch bis in die 1960er Jahre hinein der Einschulungstermin immer nach den Osterferien. Lehrer Fritz Nußbaum hat vor der Kath. Volksschule in Lohmar in der Kirchstraße bei der Einschulung Ostern 1933 für das 1. und 2. Schuljahr ein Foto zur Erinnerung machen lassen.
Die Volksschule war zunächst ein einzelner roter Backsteinbau. Er stand dort, wo heute die Ausfahrt vom Lidl-Parkplatz auf die Kirchstraße führt. Vorher hielt der Küster, der auch Lehrer war, den Unterricht in seiner Wohnung ab. Da aber die Küsterwohnung für die wachsende Schülerzahl zu klein geworden war, wurde 1856/57 dieses Schulgebäude errichtet. Es enthielt unten zwei Klassenräume und oben zwei Lehrerwohnungen. Der Schulhof war zu die dieser Zeit die unbefestigte Kirchstraße, und hinter dem Schulgebäude waren die Gärten der Lehrer. Um 1900 wurde auch dieses Gebäude zu klein, so dass man westlich daneben 1907/08 ein weiteres Gebäude mit einem dritten Klassenraum und einer dritten Lehrerwohnung errichtete. Diese beiden Gebäude hat man später mit einem Eisentor verbunden. Die vier Kastanienbäume auf dem Schulhof sind im November 1910 gepflanzt worden; man kann davon ausgehen, dass damit gleichzeitig die Lehrergärten zum Schulhof umfunktioniert wurden.
Information
Quellenangabe
Lohmar in alten Zeiten Bd.2 S. 105 - 105, 2012
Autor(en)
Hans Dieter HeimigZuletzt angesehen: | 30.05.2023, 01:49 |
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Querverweise
Zugehörige Bilder
Klassenlehrerin für das erste Schuljahr war sowohl in den 1950er Jahren wie auch früher Gertrud Wingensiefen. Von 1927 bis 1956 führte sie die Erstklässler in das Schulleben ein. Sie war eine sehr beliebte mütterliche, liebevolle Lehrerin. Das Foto oben zeigt einen Blick in den Klassenraum des ersten Schuljahres von 1938. In dem Klassenraum standen zwei Reihen 4er-Bänke mit Klappsitzen. Auf dem Foto ist die Reihe zum Schulhof hin festgehalten worden.
Zu sehen sind von hinten nach vorne und auf den Bänken von links nach rechts:
hinten: 1. Helene Faßbender verh. Miebach, 2. Johanna Schmidt (Tochter von Rektor Schmidt) verh. Kappen,
3. Josef Steimel, 4. Peter Altwickler; 2. Reihe: 1. Karl Heinz Immig, 2. Heinrich Deurer, 3. Josef Klug, 4. Bertold Hagen; 3. Reihe: 1. Hans Willi Pilgram, 2. Walter Knipp, 3. Werner Schönenborn, 4. Wilfried Benderscheid; vorne:
1. Margot Scheiderich verh. Eich, 2. Herta Ramme verh. Höhner, 3. Margarethe Bindhammer 4. Marlies Müller.
Die Fotografie, Ende der 1970er Jahre, zeigt die Rückfront der Volksschule Lohmar Kirchstraße vor der Umbauphase im April 1961 zur evangelischen Volksschule Lohmar. Nach den Osterferien war alles fertig. Im gleichen Jahr wurden vom Lohmarer Schul- und Kulturausschuss die Einzelheiten eines Neubaus der evangelischen Schule neben der katholischen Volksschule – Waldschule – beschlossen. Bevor es zur neuen Nutzung „rotes Kreuz“ oder Polizeistation Lohmar kam, vergingen noch einige Jahre, bis schließlich im Jahre 2003 die Abbruchbirne kam.
Die „alte Schule“ in der Kirchstraße Nr. 15 konnte nach dem Krieg der rasch wachsenden Bevölkerung und seiner steigenden Zahl der schulpflichtigen Kindern nicht mehr gerecht werden. Außerdem wurde mit der Zunahmeder evangelischen Bevölkerung im Ort Lohmar dringend der Wunsch nach einer eigenständigen evangelischen
Volksschule geäußert. Ab 1953 wurde am neuen Standort Hermann-Löns-Straße mit dem Bau der Waldschule Lohmar, zunächst mit den ersten beiden Klassen begonnen. 1956 wurden drei weitere fertiggestellt und ab 1960 mit den Pavillonklassen entlang der offenen Pausenhalle, dem Verwaltungstrakt, dem Lehrschwimmbecken und Turnhalle sowie Sonderklassen und Werkräumen die katholische Volksschule erweitert. Mit der Selbstständigwerdung der Evangelischen Kirchengemeinde Lohmar begann dann ab 1963/64 die Planung und Ausführung der sieben Klassen zur Errichtung einer evangelischen Volksschule, die dann 1965 bezogen werden konnte. Bis dahin mussten die evangelischen Kinder noch in der alten Schule im Kirchdorf unterrichtet werden. Auf dem Bild links erkennt man den, zum Hang hin, mehrgeschossigen Atriumsbau der evangelischen Konfessionsschule, kurz nach dem Einzug. Mit der neuen Schulreform am 1. August 1969 wurden die katholischen und evangelischen Kinder in der neuen Gemeinschaftsgrundschule vereint.
Im Hintergrund das verschneite Dorf, links Lohmarberg und der Ziegenberg.